Traditionell, aber zeitgemäss: Der Apfel

Der Apfel ist das meist gegessene und meist produzierte Obst in der Schweiz. Schweizerinnen und Schweizer essen pro Kopf und Jahr mehr als 16 Kilo Äpfel. Doch sind Äpfel wirklich so gesund?

Traditionell, aber zeitgemäss: Der Apfel
Das beliebteste Obst der Schweiz ist auch ein echter Superfood. (Timotheus Fröbel, Unsplash)

Auch wenn der Schweizer Obstverband dieses Jahr mit einer Apfelernte von weniger als 88‘000 Tonnen rechnet - dem tiefsten Wert in den letzten zehn Jahren - bleibt etwas gleich: Nämlich der innere Wert des Apfels.

Die wichtigsten Nährstoffe und Vitamine im Apfel

Ein durchschnittlicher Apfel ist in etwa so aufgebaut: Rund 85 Prozent Wasser, über 10 Prozent Kohlenhydrate und etwa 2 Prozent Ballaststoffe. Verschiedenen Mineralstoffe und Spurenelemente füllen den Rest auf.
Einer der wichtigsten Stoffe ist das Kalium, denn es reguliert unseren Wasserhaushalt.
Nebst dem ist der Apfel auch reich an Vitaminen wie Vitamin C, Niacin und Folsäure. Im Allgemeinen sorgen Vitamine für einen funktionierenden Stoffwechsel. Sie regulieren die Verwertung von Nährstoffen, z.B. die der Kohlenhydrate oder Mineralstoffe. Sie dienen aber auch der Energiegewinnung durch den Ab- oder Umbau dieser Nährstoffe.
Jedoch gilt: Apfel ist nicht gleich Apfel, denn der Vitamingehalt variiert nicht nur von Rot zu Grün und von Sorte zu Sorte. Er steigt oder fällt auch abhängig von der Saison, der Dauer der Lagerung, der Anbauregion und der Position des Apfels am Baum.

Wie lagert man Äpfel richtig:

Äpfel werden am besten an dunkeln, kühlen Orten gelagert, demnach z.B. im Keller. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Raum nicht zu trocken ist, denn dann schrumpeln die Äpfel. Ist die Temperatur zu hoch, so reifen und verderben sie schneller. Perfekt ist eine Temperatur um die drei Grad. Will man den Apfel also nur kurz lagern, so eignet sich auch der Kühlschrank hervorragend.
Aber Achtung: Äpfel sollte man nicht mit anderem Obst oder Gemüse lagern, denn sie sondern das Reifegas Ethylen ab, welches anderes Obst oder Gemüse schneller reifen und somit verderben lässt.

Apfel-Fakten:

  • Auf der Welt gibt es ca. 20‘000 Apfelsorten, wobei die Schweiz mehr als 500 von ihnen anbaut. Diese Sorten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht; Geschmack, Farbe, Reifezeitpunkt, Lagerfähigkeit, Obstkrankheiten usw.  
  • Schweizer Äpfel sind das ganze Jahr über erhältlich: Auch wenn sie nur von August bis Oktober geerntet werden, sind sie durch richtige Lagerung ganzjährig zu geniessen.
  • Etwa die Hälfte der in der Schweiz produzierten Äpfel werden als Tafelobst (Obst, welches ohne weitere Zubereitung zum Verzehr geeignet ist) verkauft. Die restlichen Äpfel werden weiterverarbeitet. Einige Apfelsorten werden einzig für die Produktion von Most angebaut und sind ansonsten ungeniessbar.
  • Äpfel immer mit Schale essen! In der Schale, oder direkt darunter, sind bis zu 70 Prozent der Vitamine enthalten. Weiter verliert man auch Eisen, Magnesium und ungesättigte Fette, wenn man den Apfel schält.
  • Der Apfel – Die Zahnbürste der Natur: Durch die verschiedenen Fruchtsäuren kann der Apfel auch zur Zahnreinigung beitragen.

Der Apfel ist also unser lokaler Superfood. Damit das auch in der Klimaveränderung so bleibt, besinnt man sich zunehmend auf die Vielfalt an Apfelsorten zurück, denen Gala oder Golden Delicious in den letzten Jahrzehnten den Rang abliefen. Sie können oft mit Resistenzen und Anpassungen trumpfen, die sich unter veränderten Anbaubedingungen als Vorteilhaft erweisen. Ausserdem sind insbesondere Hochstamm-Obstbäume oft wahre Schatzkästchen der Biodiversität. Vielfalt – so lehrt uns auch dies wieder – ist die Rückversicherung der Natur.

Quellen und weitere Informationen
Schweizer Früchte: Äpfel
Umweltberatung Luzern: Sortenvielfalt - am Beispiel des Apfels
Vitamine.com: Apfel
fructus.ch