Autor | John Wright |
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Verlag | Eugen Ulmer Verlag |
Umfang | 256 Seiten |
ISBN | 978-3-8001-7771-4 |
Preis | Fr. 28.50 (UVP) |
John Wright ist hauptberuflicher Pilzexperte. Das ist ungewöhnlich. Weniger, dass er Pilzexperte ist – die gibt es in achtbaren Mengen – sondern dass er es hauptberuflich ist. Als solcher hat er ein Pilzbuch geschrieben – was nun wiederum überhaupt nicht ungewöhnlich ist. Doch John Wright ist zudem ein begabter Entertainer - oder zumindest haben wir ihn soeben dazu ernannt - denn das Pilzbuch, das er geschrieben hat, unterhält. Gut. So, dass man 250 Seiten Pilzbestimmungsbuch von vorn bis hinten durchliest. Und sich darauf freut, wieder mal reinzuschauen. Gleich als erstes belehrt er uns, dass sein Buch kein ultimativer Pilzführer ist, und tatsächlich beschränkt er sich dann auf etwa 50 Speise- und 20 Giftpilze, die er uns im Bestimmungsteil seines Werks umso ausführlicher und detailreicher vorstellt. Es ist ein Pilzsammler-Einführungsbuch, das eine doppelte Strategie fährt: Es will den zukünftigen Pilzkenner und –geniesser bei seinem neuen Hobby anleiten und ermutigen, und, wo es Not tut, zu Tode erschrecken.
Zur Ermutigung weckt es Neugier und Abenteuergeist. John Wright vermittelt seine Fachkenntnis, indem er uns in fröhlich plauderndem Tonfall lebendig daran teilhaben lässt. Er gibt uns einen Bestimmungsschlüssel zur Hand, der uns sicher zur zweifelfreien Bestimmung der vorgestellten Pilze führt, und er tröstet uns, indem er im kleinen, feinen Rezeptteil des Buches Rezepte aufführt, die auch eine gelegentliche kleinere Ausbeute zu geschmacklichen Höhen heben. Seine unkonventionelle Experimentierfreude beweist sich, wenn er Pilze, die jedes andere Bestimmungsbuch als essbar, aber nicht unbedingt geniessbar ausweist, ganz unverzagt ihrem kulinarischen Wert zuführt. Um diese Abenteuerlust dann wieder ins vernünftige Mass zu setzen, erschreckt er uns mit genauen Beschreibungen von Vergiftungserscheinungen oder der Wirkungsweise der wichtigsten Giftpilze. Überhaupt lässt er es, trotz seiner Unbeschwertheit, nirgends an Gewissenhaftigkeit mangeln, ob nun im gesundheitlichen oder im umweltschützerischen Zusammenhang. Sein Buch hat sich in unserer kleinen Rangliste von Pilzsammler-Einführungsbüchern sogleich in die obersten Ränge katapultiert, und es wird, dessen sind wir sicher, auch jedem erfahrenen Pilzler durchgehend eine Freude sein.
Rezension: Sacha Rufer
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