Klimabaustein: Umweltauswirkungen von Kunstschnee

Klimabaustein: Umweltauswirkungen von Kunstschnee
(Evgenia Kirpichnikova, Pexels)

Fakten:

Als Folge des Klimawandels fällt selbst in unseren kühleren Breitengraden im Winter weniger Schnee. Skigebiete müssen deshalb immer öfter mit Schneekanonen nachhelfen und die Pisten mit Kunstschnee eindecken. Mit der künstlichen Beschneiung ist aber ein erheblicher Energiebedarf verbunden. Für einen Hektar Kunstschnee wird eine Energiemenge von etwa 20’000 Kilowattstunden aufgewendet. Alpenweit kommen so geschätzt 600 Gigawattstunden zusammen, was dem jährlichen Stromverbrauch von 130’000 durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalten entspricht. Sind Nachbeschneiungen notwendig, kann sich dieser Aufwand noch einmal um die Hälfte erhöhen. Dazu kommt ein immenser Wasserverbrauch: Pro Hektar Kunstschnee werden in einer Saison mehr als 4’700’000 Liter Wasser benötigt.
Kunstschnee hat eine andere Kristallstruktur als natürlicher Schnee. Er ist luftundurchlässiger, kompakter und weniger wärmedämmend. Das Schmelzwasser von Kunstschnee enthält zudem viermal mehr Mineralien und Nährstoffe als natürliches Schmelzwasser. Beides hat belastende Auswirkungen auf die Bodenchemie und die Vegetation in den Alpen.

Folgerung:

Wer Kunstschnee vermeiden möchte, muss in Zukunft auf höher gelegene Skigebiete ausweichen oder den Termin seiner Wintersport-Aktivitäten verschieben. Eine Studie von Forschenden der Universität München zeigt: Über Ostern kann man bald besser Skifahren als an Weihnachten. Im März und April ist natürlicher Schneefall in Zukunft wahrscheinlicher als im Dezember.