Transition Towns: Wandel des Stadtbürgers

16 Mai 2017
Eine australische Transition Town mit einem Gartenprojekt. Eine australische Transition Town mit einem Gartenprojekt.

Ob Stadtgärtnern auf öffentlichem Grund, Repair-Cafés oder Foodsave-Aktionen: Stadtbewohnerinnen und –bewohner setzen sich vermehrt für eine grüne Umwelt ein. Ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvolle Projekte sind Teil der Grasswurzelbewegung der Transition Towns.

Es tut sich was auf der Welt: Letzte Woche haben wir von inspirierenden Persönlichkeiten berichtet, die tolle Projekte – von der Bibliothek für Slumkinder bis hin zum 10 km langen Wassergraben - auf die Beine gestellt haben. Aber auch in Europa engagieren sich immer mehr Menschen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Welt.

Transition Towns – Städte im Wandel

Vor über 10 Jahren hat Rob Hopkins eine Bewegung ins Leben gerufen, die indessen weltweit Anklang und Umsetzung gefunden hat. Ihr geht es darum, nachhaltige Veränderungen im urbanen Raum voranzutreiben. So entstand die erste sogenannte Transition Town. Über Essen, Wohnraum, Energie, Transport, Wirtschaft, Kultur, Gesundheit, Abfall und Ressourcen gibt es etliche Bereiche, die nachhaltiger und kooperativ gestaltet werden können. Ziel dabei ist es, die Unabhängigkeit zu fördern und einen zukunftsfähigen Lebensstil in einer Gemeinschaft zu erschaffen.  Mit dem südenglischen Totnes angefangen gibt es indessen 3‘000 bis 4‘000 der Bewegung verpflichtete, regionale Gruppen in über 40 Ländern der ganzen Welt. 2006 haben Hopkins und seine Helfer Menschen mit ungenutztem Garten dazu überredet, andere auf ihren Flächen Pflanzen anbauen zu lassen. Auch in Parks und anderen öffentlichen Flächen ging das Gärtnern los. Unterdessen sind in der kleinen Stadt schon 500 Menschen aktiv und 20 verschiedene Projekte im Gange.

 „Wie können wir den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen? Durch gemeinschaftliches Handeln werden lokale Wirtschaftskreisläufe gefördert und ausgebaut, wodurch unsere Unabhängigkeit gestärkt wird. Wir entwickeln zusammen eine zukunftsfähige Lebensweise, welche auf die verschiedenen Einflüsse unserer Umwelt flexibel reagieren kann.“ Transition Winterthur

Konkret heisst dies: Den Verbrauch verkleinern, Dinge tauschen, teilen und reparieren. Repair-Cafés freuen sich einer wachsenden Beliebtheit, ebenso das urbane Gärtnern. Sie fördern sozialen Austausch und steuern weg von der Wegwerfgesellschaft. Zudem wird ein Lebensstil ohne Erdöl und hin zu erneuerbaren Energien angestrebt. Auch Permakultur und eine lokale und regionale Wirtschaft werden gestärkt.

Transition Town Winterthur

In der Schweiz gibt es ebenfalls bereits das eine oder andere Projekt: In Winterthur ist "Bio für Jede" aktiv. Verschiedene Gemeinschaftsgärten werden gepflegt, ein Gemüseabo von StadtLandNetz ausgegeben und ein Verein von Urban Gardeners unterhalten. Auch in Zürich und Bern engagieren sich die Städter in Transition Town Projekten.  Im Deutschsprachigen Raum gibt es 100 weitere Gruppen, die Stück für Stück die Städte grün und nachhaltig gestalten.

Geduld haben

Regierungen mögen anfangs noch nicht begeistert sein, wenn Teile des Parks plötzlich zu Gemüsebeeten werden. Hier gilt: Geduld haben und weiter machen. Die allgemeine Bevölkerung freut sich meist über die freiwilligen Verschönerungen, die nachhaltigen Projekte und neuen Möglichkeiten. Positivität ist ansteckend und wird irgendwann auch auf die Politiker übergreifen. Wer selbst seine Stadt zur Transition Town machen möchte, kann auch einen Kurs dazu besuchen.

 

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