Die Kurzurlaube über Himmelfahrt und Pfingsten stehen bevor und die Sommerferien sind auch schon in Planung. Dass Fliegen der Umwelt schadet, ist inzwischen Allgemeinwissen. Doch was für Alternativen gibt es, um trotzdem fremde Kulturen in fernen Ländern entdecken zu können?
Der Weg ist das Ziel
Auf Flüge zu verzichten, heisst nicht, dass man keine fernen Länder mehr entdecken kann, denn es gibt diverse Alternativen. Klar ist, dass man dazu etwas Zeit (und teilweise etwas mehr Geld) zur Verfügung haben muss.
- Langsamreisen.de: Diese Webseite bietet die Mitfahrt auf Containerschiffen, der Transsibirischen Eisenbahn und auf Segelbooten an. Die Unterkünfte sehen fast aus wie auf dem Kreuzfahrtschiff und bieten ein ähnliches Freizeitangebot mit Pool und Fitnesscenter an.
- findacrew.com: Diese Website ist für Seeleute und Landratten, die nicht seekrank werden. Mit Findacrew kann man sich für Segeltörns bewerben und so von A nach B kommen. Man ist Teil der Crew und reist auf sehr ökologische Weise zum Zielort. Ein solches Ferienerlebnis wird man sicherlich nicht so schnell vergessen.
- loco2.com: Fertig mit komplizierten Zugbuchungen auf fremdsprachigen Seiten. Loco2 stellt einem die Zugfahrt ganz einfach zusammen, sodass Rundtrips mit dem Zug deutlich vereinfacht werden.
- Buch Beyond Flying: Das Buch berichtet von ganz verschiedenen Methoden, ohne Flug zu verreisen. Von Fahrradabenteuer bis zu Wanderferien bietet es Alternativen und Informationen zum Thema Fliegen.
Diese Arten des Reisens eignen sich zugegeben nicht für den Wochenendtrip. Aber letzteren kann man mit dem ÖV, dem Fahrrad oder zu Fuss auch in eine nahegelegene Stadt oder einen Naturpark machen. Um Abstand vom Alltag zu kriegen und neue Kulturen kennenzulernen, trifft man auch in Hostels viele Nationen an.
Der teure Zug und der Billigflug
„Ich würde ja schon den Zug nehmen… aber der Flug ist so viel billiger!“. Dieses Argument hat wohl schon so einige von einer nachhaltigen Art zu Reisen abgehalten. Da Flugzeuge vom Staat subventioniert werden, können sie tiefere Preise anbieten. Sie bezahlen keine Steuern, keine Mehrwertsteuer auf Kerosin und erhalten Geld für die Errichtung von Flughäfen. Es ist natürlich widersprüchlich, dass ein Flug, der viel mehr CO2 ausstösst, weniger kostet. Hier spielt aber auch die Nachfrage eine grosse Rolle. Sie regiert das Angebot, und solange man trotzdem das Flugzeug anstatt den Zug nimmt, wird diese Nachfrage weiter bestärkt.
Für die langen Sommerferien ist Langsamkeit angesagt. Wer langsam reist, kann das Land ausführlicher erkunden und sich Stück für Stück an die neue Umgebung anpassen.
CO2-Rechner und Kompensieren
Wer aus irgendeinem Grund trotzdem fliegen muss, kann seinen Flug kompensieren: Myclimate.ch und atmosfair.de bieten C02-Rechner und Kompensationsprogramme an, über welche die Emissionen von Autos, Schiffen, Flügen, des Haushalts und sogar von Events kompensiert werden können. Den errechneten Betrag kann man dann an Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern überweisen. Allerdings kann der CO2-Ausstoss nicht rückgängig gemacht werden. Um den Klimawandel aufzuhalten, sollten pro Person maximal 2 Tonnen CO2 im Jahr verursacht werden. Der europäische Durchschnitt pro Kopf liegt momentan bei 9.1 Tonnen.
Abschliessend muss gesagt werden, dass das Flugzeug nicht immer die umweltschädlichste Option ist. Kreuzfahrtschiffe beispielsweise sind keinen Deut besser. Je nachdem, welche Alternativen Einsatz finden (Auto, Schiff), kann ein Flugzeug auch einen geringeren CO2 Ausstoss haben. Indes stösst das Flugzeug neben CO2 auch noch andere schädliche Stoffe aus. Es lohnt sich also, sich im Voraus zu erkundigen, welche Transportmittel wie viel CO2 ausstossen.
Wir wünschen schöne freie Tage!
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