Pflanzliche Milch selber herstellen: Vegan und Zero Waste

06 Jul 2017
Vegane Milch im Supermarktregal. Vegane Milch im Supermarktregal.

Pflanzliche Milch selber herstellen ist einfach, günstig und produziert keinen Abfall. Hier finden Sie die Rezepte dazu.

Warum Kuhmilch für die Umwelt und die Kühe ein Desaster sind, haben wir schon einmal erläutert. Die gute Nachricht: Milch stammt schon lange nicht mehr nur von der Kuh. Unterdessen gibt es etliche pflanzliche Alternativen. Je nach Gericht, Vorliebe und Geschmack kann man zwischen Mandelmilch, Kokosmilch, Hafermilch, Reismilch, Sojamilch oder sogar Buchweizenmilch wählen.

Obwohl die pflanzliche Milch erst seit neuem in den Schweizer Regalen steht, hat Sojamilch beispielswiese eine 2000 Jahre alte Geschichte in China.

Die veganen Alternativen ist aber meist teurer, da Kuhmilch subventioniert wird. Wer allerdings die vegane Milch selber herstellt, kommt günstig weg, und erst noch ohne Verpackungsmüll.

Vegane Milch selber machen

Pflanzliche Milch selber herzustellen ist einfach, günstig und spart so einiges an Abfall ein, wenn man wie ich täglich ein Müsli isst. Zur Grundausrüstung braucht man einen Mixer oder Pürierstab, ein Filtertuch (auch ein Nylonstrumpf kann dazu verwendet werden) und Gläser zum Abfüllen.

Mandelmilch

  • 1 Liter Wasser
  • 100g eingeweichte Mandeln
  • 4 Datteln (ebenfalls über Nacht eingeweicht)
  • Vanille

Alle Zutaten im Mixer mischen, dann durch ein Filtertuch absieben und fertig!

Anstatt Mandeln können auch jegliche andere Nüsse oder Samen wie Sesam verwendet werden.

Oder wie wär’s mit einem Mix? Einfach ausprobieren!

Hafermilch

  • 2 Tassen Haferflocken
  • 5 Tassen Wasser
  • Prise Salz
  • Xylit, Ahornsirup oder Zimt (optional)

Die Haferflocken werden über Nacht mit dem Wasser vermischt und eingeweicht. Am nächsten Tag werden die eingesogenen Haferflocken mit noch mehr Wasser im Mixer gemischt und durch ein Sieb gefiltert. Das Gefilterte wird nochmals gemixt, mit etwas Ahornsirup und Zimt beispielsweise abgeschmeckt und wieder durchs Sieb gefiltert. Der Prozess kann ein weiteres Mal wiederholt werden, wenn die Milch noch zu unrein ist. Danach vor Gebrauch gut schütteln und geniessen!

Reismilch

  • 1 Tasse beliebigen Reis (ausser Risotto)
  • Wasser
  • Prise Salz
  • Xylit, Ahornsirup oder Vanille (optional)

Zuerst wird der Reis mit doppelter Menge Wasser gekocht, bis alles Wasser aufgesogen ist. Dann gibt man 5 Tassen Wasser hinzu für den Mixer, oder 2 und später nochmals 3, wenn man das Ganze mit dem Pürierstab verarbeitet. Optional kann etwas Salz und ein Süssstoff hinzugegeben werden.

Das Ganze dann durch das Filtertuch abfüllen und fertig. Im Kühlschrank hält sie circa eine Woche.

Sojamilch

  • 1 Tasse Sojabohnen
  • Wasser
  • Salz, Xylit, Ahornsirup oder Zimt (optional)

Der Klassiker schlechthin ist die Sojamilch. Auch diese kann ganz einfach hergestellt werden: Die Sojabohnen für 12 Stunden einweichen (sehr viel Wasser dazugeben, die Bohnen sind nachher doppelt so gross). Dann pro Tasse Sojabohnen die dreifache Menge Wasser dazu giessen und das ganze pürieren. Wenn alles schön fein gemixt ist, kann die Rohmilch gefiltert werden. Der im Filtertuch gebliebene Rest nennt sich Okara und kann gekocht und in anderen Rezepten verwendet werden. Auch die Rohmilch muss vor dem Verzehr gekocht werden, damit sie für den Menschen geniessbar ist. Unter ständigem Rühren wird die Milch ungefähr 20 Minuten gekocht. Am Anfang wird sich noch viel Schaum bilden, der sich dann wieder legt. Jetzt kann die Milch optional noch abgeschmeckt werden.

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Kommentare (2) anzeigenausblenden 

0 #Hans Kleiner2018-10-15 00:00
Könnten Sie bitte einmal darlegen, wie bei den von Ihnen beschriebenen Verfahren "zero"-Waste entsteht, wie doch alle Verfahren mindestens einen Trennschritt enthalten und nur ein kleiner Teil des Ausgangsmaterials anschliessend in der Milch landet? Besten Dank!
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0 #umweltnetz-schweiz2018-10-16 08:34
Selbstverständlich brauchen wir für die selbst hergestellte vegane Milch Zutaten wie Reis, Haferflocken, Mandeln oder Sojabohnen, welche wir in der Regal auch verpackt eingekauft haben. Aber das Endprodukt verpacken wir nicht in einen bedruckten Tetra-Karton, sondern füllen es in eine Porzellantasse oder ein Glas. Die Zutaten können in Unverpackt-Läden auch Zero-Waste eingekauft werden. Und auch wenn man keine Gelegenheit dazu hat: Eine Packung der jeweiligen Hauptzutat reicht für wesentlich mehr Milch, als wenn diese literweise eingekauft werden muss und damit viele Tetra-Verpackungen verbraucht werden.
Bezüglich der Trennschritte: Die Abfälle, die beim Filtrieren entstehen, sind organisch. Die Masse eignet sich zum Beispiel zur Weiterverwendung in Müeslis mit Obst, Konfitüre oder Joghurt oder zum Backen.
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