«Wenn die Umwelt ganz zerstört wird, dann ist das das schlimmste, was passieren kann. Es ist wichtig, dass jeder einzelne seinen kleinen Beitrag und die Politik einen grossen Beitrag leistet.» «Wenn die Umwelt ganz zerstört wird, dann ist das das schlimmste, was passieren kann. Es ist wichtig, dass jeder einzelne seinen kleinen Beitrag und die Politik einen grossen Beitrag leistet.»

Oswin Metzger (28) ist gelernter Schreiner. Vor zweieinhalb Jahren hat er jedoch gemeinsam mit einem Freund ein Glace- und Fonduegeschäft übernommen. Dieses wollen sie nun gemeinsam auf einen nachhaltigen Kurs bringen.

 

Umweltnetz-Schweiz: Oswin, du hast gemeinsam mit einem Freund ein Glace- und Fondue-Geschäft übernommen. Ihr möchtet dieses nun möglichst nachhaltig führen. Was habt ihr bisher alles geändert?

Oswin Metzger: Die grösste Veränderung bisher war die Verpackung. Da sind wir von Plastik-Bächerli auf Karton umgestiegen. Auch unsere Rezepte haben wir angepasst. Aber dort nicht unbedingt nur auf nachhaltigere, sondern auch auf qualitativ bessere Produkte und Anbieter.

 

Un-S: Gab es bei der Verwirklichung eurer Ideen Schwierigkeiten?

O. M.: Die Schwierigkeiten haben sich in Grenzen gehalten. Finanziell ist es immer etwas schwierig, aber wenn man will, dann funktioniert es. Manchmal ist es aber etwas kompliziert, die Lebensmittelprodukte, welche wir brauchen, in Bio zu erhalten – besonders solche, welche von weiter herkommen, wie beispielsweise Mango. Die Früchte kommen meist nicht frisch zu uns, sondern püriert und gefroren. Solche Konzentrate in Bio haben wir bisher aber nicht gefunden. Auch unsere Milch ist nicht Bio. Wir haben diese von Beginn an bei einem Bauern aus der Nachbarschaft geholt. Das einfach umzustellen ist nicht so einfach, denn Partnerschaften sind wichtig. Dafür ist der Transportweg momentan sehr kurz.

Milch und Rahm für die Glace-Produktion stammen aus der Region.

 

 

Un-S: Wie reagieren eure Kunden auf die Veränderungen?

O. M.: Die Kunden haben eigentlich alle positiv reagiert. Denn es ist auch ästhetischer, aus den Kartonbecher zu essen, als aus den Plastikbehältern zuvor.

 

Un-S: Habt ihr sonst noch Ideen, wie ihr euer Geschäft umweltfreundlicher führen könnt? Wo gibt es das grösste Potenzial?

O. M.: Beim Wasserverbrauch! Während dem Runterkühlen und “Freezen” der verschiedenen Eismixe, läuft ununterbrochen sauberes Trinkwasser durch die Maschinen, um die Wärme abzutransportieren. Das saubere Wasser wurde während dem Maschinendurchlauf nur erwärmt, endet aber dennoch fast ungenutzt in der Kanalisation. Unser Wunsch ist es, dieses Wasser in Zukunft mehrmals nutzen zu können. Eine weitere Idee war immer, dass wir wiederverwendbare Verpackungen einsetzen. Dass die Kunden beispielsweise mit Tupperware kommen können, und wir würden diese füllen und sie könnten sie wieder abholen kommen.
Wenn man genügend Zeit hätte, könnten wir ausserdem die Produkte selbst anbauen. Beispielsweise Früchte und Beeren sammeln, wenn sie Saison haben und sie dann einfrieren – machen wir teilweise auch schon, beispielsweise bei Holunder oder Erdbeeren.

Glace abfüllen bedeutet viel Handarbeit.

 

 

Un-S: Weshalb setzt du dich für den Umwelt- und Klimaschutz ein?

O. M.: Wenn die Umwelt ganz zerstört wird, dann ist das das schlimmste, was passieren kann. Wenn man Bilder von anderen Orten sieht, wo beispielsweise das Grundwasser vergiftet ist, dann ist das einfach nur tragisch. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass man alles dransetzt, die Umwelt in Takt zu halten.

Es ist dabei wichtig, dass jeder einzelne seinen kleinen Beitrag und die Politik einen grossen Beitrag leistet.

 

Un-S: Setzt du dich auch privat für den Umweltschutz ein?

O. M.: Ja, ich versuche die kleinen Dinge im Alltag richtig zu machen. Ich versuche umweltbewusst einzukaufen, das heisst wenn möglich Bio-zertifizierte Produkte mit kurzem Transportweg. Ich ernähre mich fast ausschliesslich vegetarisch. Ich trenne den Kompost vom Müll und achte darauf, dass in der Wohnung nicht unnötig Licht brennt. Bei politischen Abstimmungen unterstütze ich Anliegen die den Umweltschutz betreffen.

 

Un-S: Gibt es bei dir persönliche Grenzen in Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz? Dinge die du in deinem Lebensstil zugunsten davon nicht ändern möchtest?

O. M.: Das ist eine schwierige Frage. Ich bin versucht zu antworten, dass wenn es das wirklich erfordert, würde ich alles ändern. Aber es erfordert es ja eigentlich schon…
Meine Grenze ist wohl der Sport. Ich spiele Ultimate Frisbee. Dafür reise ich viel an internationale Turniere. Häufig finden diese an einem Wochenende statt. Leider gelingt es mir nicht immer eine Zugverbindung zu buchen. So kann es schon mal vorkommen, dass ich den Flugverkehr nutze.
Manchmal finde ich es aber auch schwierig etwas zu tun, wenn du nicht die direkte Konsequenz siehst. Also du siehst nicht direkt, wie es nicht wärmer wird, wenn du auf etwas, wie beispielsweise das Fliegen verzichtest.

 

 

Alle umweltnetz-Interviews

Quellen und weitere Informationen:
Glädus Eis und Käse

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail [email protected]

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.