In den Hauptsammlungen und auch immer wieder in besonderen Ausstellungen der Schweizer Museen finden sich zahlreiche attraktive Möglichkeiten, unsere Umwelt und Natur aus neuen Blickwinkeln zu erleben und unserem Wissen über sie neues hinzuzufügen.
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach beispielsweise setzt sich für die Erforschung und den Schutz wildlebender Vögel ein. In ihrem modernen und interaktiven Besuchszentrum gewährt sie uns einen tieferen Einblick in die faszinierende Welt unserer gefiederten Freunde.
Vom 29. April bis noch zum 7. Mai findet ausserdem die Veranstaltung «Schau rein» Naturgarten statt, mit der uns Experten vor Ort dazu einladen wollen, mehr Natur im eigenen Garten oder auf dem Balkon zuzulassen.
Das Schweizerische Agrarmuseum Burgrain vermittelt als Bildungs- und Dialogzentrum das notwendige Wissen um nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung. Die Hauptausstellung ist interaktiv angelegt und dreht sich um die Entwicklung der historischen Agrarwirtschaft und um aktuelle Fragen der nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Der Umgang mit Pestiziden und Gülle ist da ebenso Thema wie die Biodiversität und die heutige Konsumgesellschaft.
Noch bis im November läuft ausserdem die Sonderaustellung über die Braunviehzucht: „Nix Natur, alles Kultur“, die sich mit der Entwicklung vom Urrind zur heutigen Hochleistungskuh beschäftigt.
Das Naturhistorische Museum Bern ist im Besitz einer wissenschaftlichen Sammlung von rund 6.5 Millionen Objekten. Mehrere tausend davon können in der Dauerausstellung «Wunderkammer – Die Schausammlung» besichtigt werden. In Gläsern konserviert lagern unter anderem Leguane, Fische, Krokodile, Pinguine und Insekten. Die etwas skurrile Sammlung liefert aufschlussreiche Nachweise über die Erforschung der Natur und Artenvielfalt im Laufe der Zeit.
Hier ist anfassen erwünscht: Das Technorama weist eine besonders interaktive Lernumgebung auf: Phänomene aus Natur und Technik können gleich selbst mit Experimenten erfahren werden. Täglich finden Demonstrationen und öffentliche Workshops zu den Themen Biologie, Chemie und Physik statt. Im Park «Technorama draussen» gibt es Spannendes zu Wind, Sonne und Wasser zu entdecken.
Bis Ende August 2023 besteht ausserdem noch die Möglichkeit, einen AdventureRoom zu besuchen, der mit naturwissenschaftlichen Rätseln herausfordert.
Naturnahe Erlebnisse
In der Falconeria Locarno kommt man Greifvögeln so nah wie sonst nur selten. Täglich finden zwei Flugvorführungen mit Falken, Adlern, Eulen, Geiern etc. statt, die nur knapp über die menschlichen Köpfe hinwegfliegen.
Das Papiliorama setzt sich zum Ziel, die Gäste für den Schutz der Tropenwälder und die Artenvielfalt zu sensibilisieren. Die tropische Umgebung wird von Tieren wie Tukanen, Faultieren, Leguanen und Rochen belebt – und natürlich jeder Menge exotischer Schmetterlinge. Insgesamt gleiten mehr als 1000 von ihnen frei um die Besucher herum. Über 120 Pflanzenarten befinden sich im Papiliorama; nicht wenige von ihnen bieten Nektar für die Schmetterlinge.
Der Nocturama-Raum ist so angelegt, dass während dem Tag eine Vollmondnacht-Stimmung herrscht. So können die Besucher die nachtaktiven Tiere der Tropenwälder beobachten – unter anderem sind dies Faultiere, Nachtaffen und Fledermäuse.
Auch in Frutigen lässt sich in die Tropenwelt eintauchen. Die Abwärme des Lötschbergtunnels wird für die Zucht von Störfischen im Tropenhaus nachhaltig genutzt. Die Ausstellung informiert über erneuerbare Energien, die Stör- und Fischzucht und die Kaviarproduktion. Ausserdem befindet sich auch ein Tropengarten im Haus.
Schweizerische Naturschutzorganisationen
BirdLife befasst sich mit dem Schutz von Vögeln und ist schweizweit aktiv. Die kantonalen Sektionen bieten ihrerseits eine Vielzahl an Exkursionen an, die sich um Vögel, aber auch anderen Tiergruppen wie Amphibien, Reptilien und Tagesfalter drehen.
BirdLife ist im Besitz von vier Naturzentren: Neeracherried, La Sauge, Klingnauer Stausee und Pfäffikersee.
In der Sonderausstellung «Insekten-heimliche Helden» im BirdLife-Naturzentrum Neeracherried gibt es seit kurzem den Insektenflugsimulator «Birdly Insects», der eigens für diese Sonderausstellung entwickelt wurde. Mit dem Simulator kann man als Schmetterling detailgetreu die Welt erkunden, über eine Blumenwiese fliegen, Gefahren ausweichen und Erkenntnisse für einmal aus einer ganz anderen Perspektive sammeln.
Der WWF bietet jede Menge vielfältige Natureinsätze, Ausflüge und Touren in der ganzen Schweiz an.
Wer möchte, kann am Sa 15. April in Hundwil (AR) zum Pflanzen von Hecken beitragen. Am Mi 19. April kann man sich in Schinznach-Dorf (AG) auf die Spuren von Wildschweinen begeben und am 13. Mai findet in St. Gallen ein Wildbienenförderungskurs statt.
Auch Pro Natura besitzt mehrere Naturschutzzentren: Aletsch (VS), Champ-Pittet, Lucomagno, Eichholz, Torre Belvedere, Vallon de l'Allondon und Pointe à la Bise.
Das Pro Natura Zentrum Champ-Pittet liegt im Naturschutzgebiet Grande Cariçaie, dem grössten Uferfeuchtgebiet der Schweiz. Hier leben über 800 Pflanzenarten und 10'000 Tierarten, was einen Viertel der Schweizerischen Fauna und Flora ausmacht.
Bei diesem vielseitigen Angebot stellt sich also nur noch die Qual der Wahl. Wie auch immer diese ausfallen mag: Wir wünschen viel Vergnügen!
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