Die Post will bis 2030 CO2-Neutral sein. Ist dies realistisch? Ein Blick in die Bücher hilft.
Nicht allen ist bekannt, dass die Nutzung der digitalen Infrastruktur zur Vergrösserung des CO2-Fussabdrucks führt. Verschiedene Massnahmen wie der bewusstere Umgang mit Online-Diensten oder auch die Optimierung der Software tragen zu einer verbesserten Energieeffizienz bei und helfen mit, den Fussabdruck zu verringern.
Als Teil der globalen Klimastrategie sind Massnahmen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre zwingend notwendig. Kein Wunder also, dass sich Projekte, die sich mit den sogenannten negativen Emissionen befassen, mehren. Zu bedenken gilt aber: Die Vermeidung ist in jedem Fall besser.
In der Nachhaltigkeit des Flugverkehrs gibt es Luft nach oben. Bis im Jahr 2050 will man klimaneutral sein. Die Dekarbonisierungsbemühungen befinden sich zwar erst in den Anfängen und die Ziele sind durchaus ehrgeizig, jedoch scheint es an Ideen und Technologien nicht zu mangeln.
Am 18. Juni wird in einer eidgenössischen Volksabstimmung über das Klima- und Innovationsgesetz abgestimmt. Die Fronten sind verhärtet: Es geht um die Wirtschaft, innovative Technologien und nicht zuletzt die Zukunft unseres Landes.
Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt sind die Meeresoberflächen derzeit deutlich zu warm. Folgen sind ein steigender Meeresspiegel, Wetterextreme und die Versauerung der Ozeane. Das Erreichen der Klimaziele ist elementar, denn wir sind alle auf das Ökosystem Meer angewiesen.
Die oft apokalyptisch gezeichnete Erderwärmung löst schon seit geraumer Zeit verschiedenste Gefühle aus. Empörung, Beklemmung, aber auch Verdrängung. Tatsache bleibt: sie ist da und damit Teil unserer Gesellschaft. Der Kampf gegen einen extremen Temperaturanstieg muss deshalb Hand in Hand geführt werden. An Strategien dazu fehlt es nicht.
Fakten: Plastikabfälle überfluten zurzeit die Weltmeere und reichern sich in Form von Mikroplastik in der Umwelt ab. Die Herstellung von 1 Kilogramm PET benötigt fast 2 Kilogramm Rohöl und erzeugt etwa das Vierfache an CO2-Emissionen. Da Einweg-PET-Flaschen nach nur einmaligem Gebrauch entsorgt oder bestenfalls rezykliert werden, ist ihre Ökobilanz schlecht. Wiederbefüllbare Mehrweg-PET-Flaschen haben hingegen kaum Verbreitung gefunden.
Folgerung: Es sind somit Mehrweg-Alternativen gefragt, die nicht aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Glasflaschen haben den Vorteil der Wiederbefüllbarkeit: Eine einzelne Glasflasche kann etwa 50 Mal wiederverwendet werden – doppelt so oft wie die Mehrweg-PET-Flaschen.
Im Vergleich zu Einwegverpackungen aus Plastik verursachen Glasflaschen über ihren gesamten Lebenszyklus nicht einmal halb so viele CO2-Emissionen, obwohl sie schwerer sind und deshalb ihr Transport höhere CO2-Emissionen verursacht. Für eine gute Ökobilanz sind deshalb Regionalität und Mehrweg wichtig.
Quellen und weitere Informationen:
Bafu: PET-Getränkeflaschen
CO2-Online: Vergleich umweltfreundliche Verpackungen
Fakt:
Die Schweizerische Nationalbank setzt im Schnitt jährlich fast 100 Tonnen neue Banknoten in Umlauf. Dies führt zu einem Emissionsvolumen von etwa 1,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten – bei den bisherigen Banknoten -, was in etwa dem Treibhauseffekt des Heizölverbrauchs von 200 Einfamilienhäusern entspricht. Mit einbezogen in diese Produktökobilanz ist der gesamte Lebenszyklus der Banknoten: Von der Baumwollgewinnung über die Produktions-, Transport-, Lagerungs- und Verarbeitungsprozesse bis hin zur Verbrennung und Vernichtung des Geldes. Einzig der Notenumlauf –die Nutzung der Noten durch die Bevölkerung – wird nicht betrachtet. Am stärksten ins Gewicht fällt der hohe Energieverbrauch infolge der Lagerung und der Verarbeitung der Banknoten. Für die kommenden, neuen Banknoten kann noch keine Ökobilanz erstellt werden.
Folgerung:
Die schweizerischen Banknoten sind keine besonders umweltschädlichen Produkte. Die grösste Belastung geht vom Stromverbrauch aus, in diesem Bereich könnten daher die effektivsten Massnahmen ergriffen werden. Ausserdem wäre ein Ersatz der – ökologisch problematischen – Baumwolle denkbar. Hanf oder (umweltverträgliche) Kunststoffe wären Möglichkeiten. Auch durch die Erhöhung der Lebensdauer einer Banknote liessen sich die Umweltbelastungen reduzieren. Doch im Gegensatz zu anderen Produkten wird mit einer Banknote erstaunlich sorgsam umgegangen und sie wird selten absichtlich beschädigt. Weshalb wohl?
Quellen und weitere Informationen:
Schweizerische Nationalbank Bern: Lebenszyklus der Schweizer Banknoten
Das von den Staaten 2015 in Paris unterzeichnete Klimaabkommen ebenso wie die Energiestrategie der Schweiz verpflichten uns, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 auf netto Null zu reduzieren. Einigkeit besteht darin, dass dies nur unter vollständigem Verzicht auf fossile Treib- und Brennstoffe möglich sein wird.