Ratgeber: Energiesparen mit dem Kochkorb / der Kochkiste

08 Okt 2015
Die moderne, teurere Lösung: Die HotPan von Kuhn Rikon Die moderne, teurere Lösung: Die HotPan von Kuhn Rikon

Beim Kochen könnten wir noch viel mehr Energie sparen, als einfach nur mit dem konsequenten Deckel-Drauf-Prinzip. Alle Gerichte, die man zuerst erhitzt und dann simmern lässt, könnte man auch in der Kochkiste beziehungsweise dem Kochkorb fertiggaren. Die Energie des Umrührens kann man sich dabei auch gleich sparen.

Die Idee ist nicht neu, im Gegenteil: Sie ist sogar uralt. Es gab immer wieder Zeiten in der Menschheitsgeschichte, in denen die Menschen nicht so im Überfluss lebten wie wir Schweizer heute. Auch jetzt gerade gibt es ganz viele Menschen, die ihr Essen nicht so einfach erhitzen können wie wir: Auf dem Herd, im Ofen, im Steamer, in der Mikrowelle, im Cheminée, mit dem Campingkocher. Unsere Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Viele andere haben nicht einmal die Ressourcen, um ein einfaches Feuer zu entfachen.

Verschiedene NGOs wie ADES in Madagaskar veranstalten Kurse und Seminare zum selber Bauen und Benutzen von Kochkisten oder Solarkochern. Ersteres wollen wir hier etwas genauer vorstellen; denn jeder von uns könnte damit Energie und Arbeitszeit sparen.

Das Prinzip ist simpel

Man nehme einen Behälter. Es kann eine Holzkiste sein, ein Weidenkorb oder ähnliches. Wichtig ist, dass der Behälter deutlich grösser ist als der Topf, der zum Kochen verwendet werden soll. Nun isoliert man den Behälter. Auf den Boden des Korbes legt man ein Strohkissen. Dann legt man eine Wolldecke so hinein, dass man sie zuletzt noch oben drüber schlagen kann. Jetzt kleidet man die Seiten mit weiteren Einzelkissen oder einem Schlauchkissen aus. Als nächstes legt man eine heiss waschbare Kissenhülle hinein, um das Isolationsmaterial zu schützen. Einerseits könnte die Pfanne russig sein, andererseits kann der Baumwollstoff des Kissenbezugs allfällig entweichenden Dampf auffangen, so dass die Isolation nicht feucht wird. Wenn man jetzt noch ein weiteres Kissen bereithält, ist der Kochkorb bereit für seinen Inhalt. Das alles klingt furchtbar kompliziert, es muss jedoch nur beim ersten Mal so aufwändig vorbereitet werden.

Man bringt nun auf dem Kochherd (oder im Feuer) den Inhalt des Topfs zum Kochen; beispielsweise Risotto. Man kann ganz normal beginnen, indem man Zwiebeln und Reis anschwitzt. Danach ist einzig zu beachten, dass man vor dem Transfer in den Korb die gesamte benötigte Flüssigkeit beigibt und erhitzt, weil man den Topf nachher bis zur Mahlzeit nicht mehr öffnet. Hat man alles beigegeben und den Inhalt richtig aufgekocht, kann man den Topf mit aufgesetztem Deckel (!) in den vorbereiteten Korb transferieren.

Nun falten wir den Kissenanzug über dem Deckel zusammen, damit der Dampf auch wirklich von der Baumwolle absorbiert werden kann. Dann kommt das bereitgelegte Kissen oben drauf und die Wolldecke wird darübergeschlagen.

Ab jetzt haben wir Zeit den Tisch zu decken und all das zu tun, was uns sonst noch so in den Sinn kommt. In den afrikanischen Ländern, in denen Studien zur Verwendung von Kochkörben angestrengt wurden, gehen die meisten Köchinnen danach zur Arbeit. Die Vorteile des super isolierten Behälters sind mannigfaltig: Man spart ungefähr die Hälfte der Energie, der Inhalt gart schonend weiter ohne Gefahr des Anbrennens. Ausserdem wird der Inhalt noch für mehrere Stunden warmgehalten, sodass die Familie nach der Rückkehr direkt essen kann.

Selbstverständlich eignet sich diese Kochmethode nicht für alle Gerichte. Fondue, Raclette oder Kuchen lassen sich damit nicht zaubern, jedoch alles was sich mit Niedergaren zubereiten lässt. Also auch ‘Pouletbrüstli‘, Fisch und Co.

Die Alternative ohne basteln

Es gibt eine platzsparende modernere, aber auch teurere Lösung. Kuhn Rikon verkauft schon lange speziell isolierte Pfannen – in der Durotherm-Linie. Viele Schweizer haben so eine doppelwandige Pfanne zu Hause, wissen aber gar nicht, dass man sie genau wie einen Kochkorb verwenden kann: Mit dem Unterschied, dass man weder Decken noch Kissen braucht. Einzig die Warmhaltefunktion ist auf zwei Stunden verkürzt. Aber seien wir ehrlich, wer kocht schon 5 Stunden im Voraus…

Die etwas günstigere Alternative zur Durotherm-Inox- oder –Chrompfanne ist die Hotpan aus dem gleichen Haus. Bei der Hotpan ist der Deckel genau gleich isoliert wie bei der Durotherm-Linie. Der Topf selber ist allerdings nur einwandig. Dafür wird eine farbige Isolierschüssel aus Melamin mitgeliefert, in die man den Innentopf reinhängt, nachdem man seinen Inhalt auf dem Herd vorgekocht hat. Bei allen Pfannen wird eine Garzeitentabelle mitgeliefert, auf der man minutengenau ablesen kann, wie lange und auf welcher Stufe, die jeweiligen Lebensmittel auf der Herdplatte verbleiben.

Weitere Informationen:
ADES
Kuhn Rikon

Bildergalerie

  • Click to enlarge image 15_10_08_DSC_0706_Lolo.jpg Dreht sich der Deckel - vom Dampf getragen - locker im Kreis, so kann die Pfanne in den farbigen Übertopf gestellt werden. (Yolanda Stocker)
  • Click to enlarge image 15_10_08_DSC_0712_lolo.jpg Der Deckel der HotPan ist doppelwandig und isoliert deshalb besonders gut. (Yolanda Stocker)

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