Hinter diesem Konzept, welches im Jahr 2017 realisiert wird, stecken die beiden Winterthurer Architekten Sergio Marazzi und Andreas Reinhart. Mit den fünf Einfamilienhäusern und dem einen Mehrfamilienhaus, bestehend aus fünf Wohnungen, wollen die Architekten einen nachhaltigen und ressourcensparenden Wohnraum schaffen. Dabei legen sie Wert darauf, dass die moderne Überbauung optisch zu den umliegenden Gebäuden passt.
Ökologisches Bauen
Als Baustoffe werden regionale und erneuerbare Materialien verwendet. Es werden Lehm, Holz und Ziegel verbaut. Lehm gehört zu den ökologisch verträglichsten Baustoffen. Er kann direkt aus dem Boden gewonnen werden und es fallen keine umweltschädlichen Abfallstoffe für Erde, Wasser oder Luft an. Ausserdem kann Lehm bestens wiederverwendet werden, indem er zerkleinert und für 1-2 Tage in Wasser eingelegt wird. Die Luftfeuchtigkeit wird durch den Lehm reguliert und dadurch ein gutes Raumklima geschaffen. Selbst Bauarbeiter können sich an den Lehmbauten erfreuen, da Lehm hautfreundlich ist und schlechte Gerüche bindet.
Energiegewinnung
Ziel der Wohnsiedlung ist es, eine möglichst hohe Eigenversorgung zu erzielen. Die Dächer sind mit Photovoltaikanlagen gedeckt. Diese Solarzellen wandeln die Lichtenergie direkt in elektrische Energie um. Dank dieser Anlagen wird bei schönem Wetter eine Energieversorgung, welche weit über dem Eigenbedarf liegt, garantiert. Die Heizung sowie die Warmwasseraufbereitung werden durch eine zentrale Holzheizung betrieben. Die dafür benötigten Holzpellets werden regional produziert.
Die Nutzung des Regenwassers ist in der Haustechnik integriert. Das Wasser wird in einem unterirdischen Tank gesammelt und als Gartenwasser sowie für die WC-Spülung genutzt. Jeder Bewohner kann selbst entscheiden, ob zusätzlich die Waschmaschine mit Regenwasser betrieben werden soll.
Sinnvolle Nutzung der Ressourcen
Mit den Wohnungen möchten die Architekten, bewusst Leute ansprechen, welchen ein bewusster Umgang mit den Ressourcen wichtig ist. Die Siedlung nahe Andelfingen kann als Beispiel dafür dienen, wie mit regionalen Ressourcen gebaut und mit nachhaltigen Energien gelebt werden kann. Besonders auch die Verwendung von Regenwasser ist lobend herauszuheben.
Kritisch bleibt zu erwähnen, dass der Fokus vor allem auf Einfamilienhäuser gelegt wurde. Einfamilienhäuser bieten zwar viel Platz für Privatsphäre – wobei die Betonung unsererseits auf „viel Platz“ liegt. Ökologischer wäre das Konzept des Mehrfamilienhauses. Bei kleinerem Wohnraum pro Person sinkt auch der persönliche Energieverbrauch. Ebenfalls ist uns nicht einsichtig, ob und welche sozialen Überlegungen in das Siedlungskonzept eingeflossen sind.
Weiterführende Informationen/Quellen:
SMG, Breiten Wildensbuch
Marazzi & Reinhardt
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