Anlässlich der Begleitausstellung zur Klimakonferenz in Paris 2015 wurden im Bereich erneuerbarer Energien verschiedene Innovationen präsentiert. Diese sollten möglichst in die bestehende Infrastruktur unserer Siedlungen integriert werden, um unverbaute Freiflächen in der Landschaft erhalten zu können. Dazu eignen sich Gebäude mit Flach- und Steildächern ebenso wie oftmals auch deren Fassaden. Insbesondere stach aber auch ein besonderer Strassenbelag hervor, der Energie produziert. Seit kurzem gibt es jetzt in Erftstadt-Liblar nahe Köln einen Fahrradweg, der über einen Abschnitt von 90 Metern als solare Teststrecke ausgebildet ist.
Die dunkelblaue Oberfläche soll bis zu 12 Megawattstunden Solarenergie im Jahr ins örtliche Netz einspeisen. In der nordfranzösischen Ortschaft Touruvre-au-Perche wurde bereits vor vier Jahren die weltweit erste Solarstrasse in Betrieb genommen und generiert seither jährlich ca. 150 Megawattstunden Strom.
Wie funktioniert die Solar-Fahrbahn?
Der Strassenabschnitt zur Gewinnung von Solarenergie setzt sich aus mehreren Solarmodulen aus bruchsicherem Glas zusammen, die durch ein Klicksystem ineinandergreifen und verklebt sind. Die Oberfläche wurde rutschfest gestaltet, sodass keine Gefahrenquelle für Fahrradfahrer entsteht. Durch die Wärme absondernden Module ist die Strecke im Winter ideal vor Schnee und möglicher Vereisung geschützt. Grundsätzlich unterscheiden sich die für den Fahrradweg verwendeten Solarmodule in ihrer Funktion nicht von herkömmlichen Panels. Treffen Sonnenstrahlen auf die aus Silizium bestehenden Solarzellen, werden neutral geladene Teilchen angeregt und Elektronen freigesetzt.
Sonnige Verkehrslandschaften als Zukunftsmodell?
Neben solchen mit derartigen Solarbelägen ausgestatteten Fahradwegen, Autostrassen oder Autobahnen wären beispielsweise auch mit Solarzellen gepflasterte Parkplätze denkbar. In freien Flächen wie Wegen, Strassen und Parkplätzen, die ohnehin dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind, steckt dafür viel Potenzial.
Schattenseiten der Sonnenenergie-Fahrbahnen
Grundsätzlich bringt Solarenergie einige entscheidende Vorteile mit sich: Sie ist unerschöpflich, sauber und emissionsfrei. Demnach sind auch Solar-Fahrspuren als ein vielversprechender Ansatz zu verstehen, der viele Chancen bietet und den es sich weiter zu verfolgen lohnt. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten, und daher können auch diese Projekte nicht vollständig als umweltfreundlich oder gar -schonend eingestuft werden. Denn bei der Herstellung dieser Art Solarpanele ist der Einsatz giftiger Chemikalien nicht ganz auszuschliessen. Diese können hier direkt in die Erdoberfläche eindringen. Grundsätzlich muss auch die Effizienz der für die Fahrbahn flach auf dem Boden montierten Solarmodule in Frage gestellt werden. Ob und inwieweit das jährliche Stromziel der bisherigen Teststrecken tatsächlich erreicht werden wird, steht noch offen.
Technologien zum Schutz des Planeten
Wie wir unseren Planeten vor den Auswirkungen der durch Menschen verursachten Probleme schützen können, dazu gibt es inzwischen viele interessante Ansätze und Ideen – die Generierung von erneuerbarer Energie über Fahrspuren ist nur eine davon. Es gilt jedoch sich stets bewusst zu machen, dass diese Ansätze die bestehenden Umweltprobleme zwar in gewissem Masse schmälern, allerdings niemals vollständig beheben können. Dazu bedarf es einer grundlegenden Veränderung des menschlichen Verhaltens.
Quelle: AUFTRAG CLEAN PLANET
Auftrag Clean Planet - eine Infografik von RS Components
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