Die Nachhaltigkeitsstrategie der Post unter der Lupe Empfehlung

Die Schweizerische Post hat sich das Ziel gesetzt, 2030 klimaneutral zu sein. Die Schweizerische Post hat sich das Ziel gesetzt, 2030 klimaneutral zu sein.

Die Post will bis 2030 CO2-Neutral sein. Ist dies realistisch? Ein Blick in die Bücher hilft.

Die Schweizerische Post AG hat im Jahr 2022 angekündigt, dass sie bis 2030 klimaneutral sein will. Dies sind hochgesteckte Ziele. Logischerweise fragt man sich, wie und ob die Post das erreichen kann. Die Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte geben ein wenig Aufschluss.

Grosse Zahlen, grosse Ziele?

Die Treibhausgasemissionen der Post beliefen sich im Jahr 2022 auf 2‘109 Kilotonnen CO2-Äquivalente. Das sind über zwei Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Eine Durchschnittsperson hat in der Schweiz einen Fussabdruck von etwa 12t pro Jahr. Der grösste Teil dieser 2109 kt an Emissionen, nämlich 1906 kt, sind indirekt, d. h. die Post hat nur geringen Einfluss auf deren Ausstoss. Dazu gehören beispielsweise eingekaufte Güter, vorgelagerte Transporte und vor allem verschiedene Investitionen, welche die Post respektive die PostFinance tätigt. Diese Investitionen machen dabei das Gros dieser Emissionen aus: 1389 kt.
Die Post will nun die Ausstösse, über die sie direkte Kontrolle hat –  also bspw. solche aus der Treibstoffverbrennung, Gebäudebeheizung oder durch Stromverbrauch –  bis 2030 um 42% senken. Als Referenzjahr wird das Jahr 2021 genommen. Die indirekten Emissionen will die Post um 25% senken. Bis 2040 will sie eine Netto-Null Bilanz erreichen, also kein CO2 mehr ausstossen.
Damit sich die Post schon ab 2030 mit der Klimaneutralität schmücken kann, sollen Restemissionen ab 2030 kompensiert werden. Diese Restemissionen würden, sollte die Reduktion nach Plan funktionieren, etwa 1423 kt ausmachen. Um das zu veranschaulichen: Geht man von einem optimistischen Ansatz aus und nimmt an, dass 1 ha Wald zwölf Tonnen CO2 pro Jahr speichert, so bräuchte die Post im Jahr 2030 eine Waldfläche von 1185 km2 (118000 ha), um ihre Emissionen vollends zu kompensieren. Das entspricht etwa der Fläche des Kantons Uri.

Strategien der Post

In ihrem Geschäftsbericht skizziert die Post, wie sie vorgehen möchte. Ein genauer Plan würde demzufolge noch ausgearbeitet werden. Die jetzigen Vorhaben sind noch relativ vage. So findet man unter anderem diese Formulierungen:

Als Logistikunternehmen mit umfangreichen Transporten testet sie laufend alternative Antriebe und Treibstoffe und setzt diese wo immer möglich im täglichen Betrieb ein. […]

Die Auslastung der Fahrzeuge und die Wegstrecken werden laufend optimiert.

PostAuto setzte per Ende 2022 auf Schweizer Strassen 52 Hybridbusse ein und sammelt seit 2017 Erfahrungen mit Elektrobussen im Linienverkehr; aktuell sind davon acht im Betrieb.

Zum Vergleich: PostAuto hat eine Fahrzeugflotte von 2400 Fahrzeugen. Die Kategorie „Verbrennung von Treibstoffen in mobilen Quellen“ machte im Geschäftsjahr 2022 Emissionswerte in der Höhe von 186 kt CO2-Äquivalenten aus. Bis zum Netto-Null Ziel ist es also noch ein weiter Weg.
Vor kurzem kaufte die Post 2400 ha Wald im Deutschen Thüringen. Es ist also nicht so, dass sie sich einzig auf schöne Worte verlässt. Im Jahr 2022 kompensierte sie 210 kt CO2-Äquivalente. Es ist aber einsichtig, dass die Post – insbesondere ausserhalb der Kompensationsleistungen - noch immense Anstrengungen bis zur Klimaneutralität auf sich nehmen muss.

Quellen und weitere Informationen:
Schweizerische Post AG: Jahresbericht 2022.
Schweizerische Post AG: Global-Reporting-Initiative-Index 2022.
Schweizerische Post AG: Kennzahlen 2022.

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