Ob an Türklinken, in öffentlichen Toiletten, an Haltestangen im Bus und Zug oder auf öffentlichen Touchscreens – Keime gibt es überall, wo viele Menschen sind. Das ist selbst in der sauberen Schweiz, wo öffentliche Plätze oft mehrmals täglich gereinigt werden, nicht zu verhindern.
Keime sind nicht per se schlecht
Zu den Keimen zählen unter anderem Viren, Bakterien, Pilz und Parasiten. Doch Keime sind nicht nur Krankmacher: 99,9% aller Keime sind ungefährlich. Auf einige sind wir sogar angewiesen: Die sogenannten Lakto- und Bifidobakterien beispielsweise sind wichtige Komponenten unserer Darmflora, da sie Verdauungsenzyme produzieren und schädliche Fäulnisbakterien bekämpfen. Ausserdem stärken Keime unser Immunsystem. Wir sind durch unser Abwehrsystem von den meisten Keimen ausreichend geschützt. Deshalb ist auch mit Desinfektionsmitteln vorsichtig umzugehen – sie schaden oft mehr, als sie nützen. Die säurehaltigen Mittel töten alle Bakterien ab, d.h. auch solche, die uns gut tun. Nicht zuletzt gelangen Desinfektionsmittel durch das Abwasser in die Gewässer und letztlich unser Trinkwasser. In Gewässern können sie giftig wirken, da sie die bakteriellen Ökosysteme in Gewässern stören. Auch beeinträchtigen sie vermutlich die Reinigungsleistung in Kläranlagen.
Was tun gegen Krankheitserreger?
Dennoch können einige Keime Krankheiten verursachen. Influenza-Viren (Grippeviren) breiten sich gerade im Winter aus, wenn die Luft kalt und trocken ist. Doch Untersuchungen, wie zum Beispiel jene des SRF-Gesundheitsmagazins „Puls“ haben gezeigt, dass sich noch lange nicht an allen öffentlichen Orten Krankheitserreger befinden. Dies ist allerdings kein Fehlalarm – gerade Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollten sich besonders im Winter in Acht nehmen. In der Grippesaison sollte man in der Öffentlichkeit etwas mehr Abstand zu den Mitmenschen wahren: Krankheitserreger verteilen sich meist durch Tröpfcheninfektion. Ausserdem ist häufiges Händewaschen wichtig; speziell nach dem Aufsuchen öffentlicher Plätze, nach jedem Toilettengang sowie nachdem man gehustet, geniest oder sich die Nase geputzt hat. Nehmen Sie sich dafür mindestens eine halbe Minute Zeit: Reinigen Sie mit Seife Ihre Handrücken, Handballen, die Finger, deren Zwischenräume sowie die Fingernägel. Herr und Frau Schweizer waschen sich noch zu wenig gründlich die Hände. Wie sonst gelangen sogar Fäkalbakterien auf öffentliche Touchscreens, wie kürzlich eine Untersuchung der Zeitung 20 Minuten ergab?
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gute Gesundheit!
Quellen und weitere Informationen:
SRF Puls: Grippe – «Puls» sucht die Viren und Überträger
Bundesamt für Gesundheit: Desinfektionsmittel
Untersuchung von 20 Minuten: So dreckig sind die Schweizer Touchscreens
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