Ratgeber: Gemüse und Früchte von Pestiziden befreien

Auch wenn man die Schale nicht isst, sollte man die Orange vor dem Schälen gründlich waschen Auch wenn man die Schale nicht isst, sollte man die Orange vor dem Schälen gründlich waschen

Gemüse und Früchte zu essen ist ja bekanntlich gesund. Aber nicht, wenn an ihnen Keime oder Pestizide haften. Wir verraten, wie Sie sie richtig reinigen.

Dieses Jahr wurde von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr für Früchte und Gemüse erkoren. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Früchte und Gemüse ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und nachhaltigen Ernährung sind.
Bevor man jedoch mit Freude in den roten glänzenden Apfel beisst, sollte man innehalten. Denn man sieht es dem Apfel nicht an; man riecht es auch nicht. Aber er wurde im Durchschnitt 30 Mal mit Pestiziden besprüht. Auch anderen Gemüse- und Obstsorten ergeht es ähnlich: Damit sie über die oft langen Transportwege in gutem Zustand bei uns ankommen, werden sie mit einem regelrechten Chemie-Cocktail behandelt. Rückstände dieser Gifte dringen in die Schalen ein oder bleiben an der Oberfläche haften — und gelangen so in die Supermarkt-Regale und anschliessend auf unseren Teller. Es ist deshalb hilfreich zu wissen, wie man das Obst und Gemüse vor dem Verzehr richtig reinigt.


Hartnäckiges Pestizid

Experten raten dazu, Obst und Gemüse unter fliessendem Wasser aus dem Hahn gründlich abzuwaschen und anschliessend trockenzureiben. Das Waschen empfiehlt sich übrigens auch für Obst und Gemüse, dessen Schale wir nicht mitessen. Denn beim Zerteilen können Schmutz und Keime von der Schale auf das Innere des Fruchtfleischs gelangen.

Damit ist das Problem aber noch nicht gelöst. Auf diese Weise lassen sich nur rund die Hälfte aller anhaftenden Pestizidrückstände entfernen. Mehr lässt sich auch mit warmem Wasser oder Spülmitteln nicht entfernen. Denn Pestizidrückstände befinden sich nicht nur oberflächlich auf der Schale. Wenn sie stundenlang einwirken können, dringt ein Teil (rund 20 Prozent) in die Schale ein.

Schälen ist jedoch keine gute Lösung, denn in der Schale sind oft die meisten wertvollen Inhaltsstoffe enthalten. Beim Apfel beispielsweise stecken bis zu 70 Prozent der Vitamine in und direkt unter der dünnen Schale.


Obst- und Gemüsereiniger selbst gemacht

Um die hartnäckigen Chemierückstände, die an der Schale haften, weitgehend zu entfernen, kann man das Gemüse und Obst mit einer Reinigungslösung behandeln, die man einwirken lässt. Diese selbst herzustellen, ist einfacher, als man denkt. Dazu braucht man: 

  • 1 Liter Wasser 
  • 10 Gramm Natron (Natriumhydrogencarbonat) 

Das zu reinigende Obst und Gemüse anschliessend 15 Minuten lang in die Natronlauge tauchen. Danach gründlich mit sauberem Wasser abspülen.

Die Natronlösung baut Pestizide wie Thiabendazol oder Phosmet auf der Oberfläche ab und reinigt so das Obst und Gemüse viel gründlicher als pures Wasser. Doch die Pestizidrückstände in der Schale können auch mit dieser Methode nicht entfernt werden. 


Die schnellste und einfachste Lösung

Eine einfachere und schnellere Lösung ist, von Anfang an pestizidfrei einzukaufen: Obst und Gemüse aus biologischer Landwirtschaft werden nicht mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt und sind deshalb eine bessere Wahl als jene aus der herkömmlichen Landwirtschaft. Doch auch an ihnen können unerwünschte Dinge wie Bakterien oder Pilze haften. Deshalb gilt: Jedes Obst und Gemüse sollte vor dem Verzehr gut gereinigt werden.

Quellen und weitere Informationen: 
Yang et al. (2017): Effectiveness of commercial and homemade washing agents in removing pesticide residues on and in apples
BLV: Gemeinsame Kampagne zum Internationalen Jahr der Früchte und Gemüse
BLV: Lebensmittelsicherheit

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