Ratgeber: Gemüse und Früchte richtig lagern

Im Titelbild wird nicht alles richtig gelagert… Erkennen Sie die Fehler? Im Titelbild wird nicht alles richtig gelagert… Erkennen Sie die Fehler?

Gleich fünf Portionen Gemüse und Früchte sollte man pro Tag essen. Wirklich gesund sind sie aber nur, wenn sie auch frisch sind. Wir verraten Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie sie richtig lagern.

Jedes Jahr werden mehr als 778’000 Tonnen Lebensmittel in Schweizer Haushalten weggeworfen — zum grossen Teil Gemüse und Früchte. Das ist für die Umwelt, das Portemonnaie und für die eigene Gesundheit eine Schande. In diesem Ratgeber verraten wir, wie Sie Gemüse und Früchte richtig lagern können, damit sie möglichst lange frisch bleiben. So können wir dem Foodwaste entgegenwirken!


Immer schön kühl bleiben

Die meisten Früchte und Gemüse lagert man am besten lichtgeschützt und bei tiefen Temperaturen zwischen 2 und 8°C — wie etwa im Kühlschrank oder einem kühlen Keller. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann man etwas heiklere Sorten aufbewahren, denn dort ist die Temperatur circa 2 bis 3°C höher.

Knollengemüse wie bspw. Kartoffeln, Karotten, Randen, Zwiebeln, Knoblauch oder Knollensellerie eignen sich besonders gut für die Lagerung im Keller. Falls vorhanden, sollten deren Blätter entfernt werden, um Schimmel zu vermeiden. Aber auch gewisse Salatgemüse wie Chinakohl, Zuckerhut oder Endivien können in einem kühlen Keller wochenlang gelagert werden. Dazu werden sehr frische Pflanzen einzeln in Papier eingewickelt und dicht an dicht in Kisten gestellt.

Viele Obstsorten — wie z.B. Äpfel, Birnen und diverse Beerensorten — fühlen sich im Kühlen und Dunklen am wohlsten. Äpfel sollte man aber möglichst getrennt von anderen Früchte- und Gemüsesorten aufbewahren. Sie geben das Pflanzenhormon Ethylen ab, das andere Früchte schneller reifen oder gar faulen lässt. Selbst Kartoffeln reagieren darauf. Nebst Äpfeln geben auch besonders Passionsfrüchte und Kapstachelbeeren, aber auch Aprikosen, Avocados, Birnen, Feigen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen Ethylen ab. Diese Früchte sollte man deshalb stets von anderen Gemüse- und Obstsorten entfernt lagern.


Exoten mögen es wärmer

Exotische Früchte wie Bananen, Ananas oder Mangos sowie Zitrusfrüchte sind bei Raumtemperatur am besten aufgehoben. Durch die Kälte kann das Zellgewebe der Früchte beschädigt werden — Bananen bekommen im Kühlschrank beispielsweise braune Flecken. Ideal für Gemüse oder Früchte aus südlichen Gebieten sind Temperaturen zwischen 8 und 13°C. Auch sie sollten aber vor zu viel Wärme — bspw. Sonneneinstrahlung oder Heizkörpern — ferngehalten werden. Werden Obst oder Gemüse an einem zu warmen Ort aufbewahrt, verlieren sie bereits nach zwei Tagen bis zu 70 Prozent ihrer Vitamine. Neben Wärme reagieren Vitamine auch empfindlich auf Licht. Deshalb sollte Obst und Gemüse, das nicht in den Kühlschrank gehört, am besten an dunklen Orten gelagert werden.

Ist Ihr Keller nicht besonders kühl, eignet er sich gut zur Lagerung von exotischen Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Gurken.


Feucht, aber nicht nass

Nach der Ernte sind Früchte und Gemüse immer noch lebendig — so reifen viele Früchte und Gemüsesorten zu Hause noch nach. Bei den weiterlaufenden Stoffwechselprozessen geht aber Feuchtigkeit verloren und Nährstoffe werden abgebaut. Mit der richtigen Lagerung können Sie diesen Alterungsprozess verlangsamen. Um Gemüse und Obst vor dem Austrocknen zu schützen, legt man es am besten in ein verschliessbares Gefäss. Bohnen mögen es besonders gerne, wenn man sie in ein feuchtes Tuch wickelt und so im Kühlschrank lagert.

Zu viel Feuchtigkeit ist aber genauso schädlich wie zu wenig — deshalb sollte man Gemüse und Früchte vor dem Lagern nicht waschen. Das verursacht ein schnelles Verderben.


Angeschnitten? Kein Problem!

Wer sich gleich eine ganze Melone oder einen Kürbis kauft, fragt sich natürlich, wie man diese bestmöglich lagert. Als Ganzes kann man sie im Keller bei kühleren Temperaturen lagern. Sind sie aber schon aufgeschnitten, sollten sie in luftdichten Behältern im Kühlschrank verstaut werden. Dort halten sie dann aber auch nur bis zu 3 Tage. Für die maximale Haltbarkeit kann man die aufgeschnittenen Früchte auch einfrieren. Dabei ebenfalls darauf achten, dass sie luftdicht verpackt sind. Im Gefrierschrank halten Melonen und Co. etwa zwei Monate. Am besten ist es aber, wenn man sie möglichst frisch verzehrt. So bleiben die Vitamine und der Geschmack erhalten. Im Supermarkt gibt es grössere Exemplare stets auch halbiert oder geviertelt zu kaufen. So können Sie nach Bedarf einkaufen.

 

So lagern Sie Gemüse und Früchte richtig
- Obst und Gemüse immer getrennt voneinander lagern
- Ethylen absondernde Früchte separat lagern (oder zum Nachreifen anderer Früchte nutzen)
- Karotten, Randen, Radieschen und Co. bleiben länger frisch, wenn man das Laub entfernt
- Obst und Gemüse erst direkt vor dem Verzehr oder der Verarbeitung waschen
- Obst und Gemüse nie an einem sonnigen Platz lagern
- Steinobst (z.B. Aprikosen und Pfirsiche) reift bei Zimmertemperatur nach. Im Kühlschrank hält es 1-2 Tage
- Beerenobst (z.B. Erdbeeren und Himbeeren) im Kühlschrank lagern. Dort hält es 1-3 Tage
- Zitrusfrüchte (z.B. Mandarinen und Orangen) kühl und trocken, aber nicht im Kühlschrank lagern
- Exotische Früchte (z.B. Bananen, Ananas und Papaya) und Gemüse (z.B. Tomaten, Paprika, Gurken) mögen Temperaturen zwischen 8 und 13°C — sie gehören also nicht in den Kühlschrank!
- Angeschnittenes luftdicht im Kühlschrank lagern - so hält es aber auch nur bis zu 3 Tage

 

Ein weiteres geeignetes Mittel gegen Foodwaste ist es natürlich, nur so viel einzukaufen, wie man in nützlicher Frist auch verwerten kann! Insbesondere, wer nicht über genügend Kellerraum oder nur über einen kleinen Kühlschrank verfügt, sollte angesichts von Aktionen, Rabatten und Sonderangeboten Zurückhaltung üben. So verführerisch diese sind, nützt es doch wenig, wenn die zusätzliche „Beute“ dann nur wieder weggeworfen wird.


Quellen und weitere Informationen: 
BAFU: Lebensmittelabfälle
Konsumentenschutz: Wie lagert man Früchte und Gemüse richtig?

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