Wenn man die Wörter Hormone und Wasser zusammen in einem Satz liest, merkt man aus reinem Bauchgefühl, dass diese zwei nicht zusammenpassen. Der menschliche Körper besteht ca. 70% aus Wasser. Für uns heisst das deshalb, Wasser ist Leben. Unser Wasser ist unser Lebenselixier. Aber leider ist es kein Geheimnis, dass unser Trinkwasser nicht vollkommen sauber ist. Jedoch welche Folgen hat dies genau?
Das Abwasser wird in Kläranlagen mechanisch, biologisch, sowie chemisch gereinigt und gefiltert. Die verschiedenen Stufen der Wasserreinigung sorgen dafür, dass das Wasser wieder sauber in die Umwelt gelangt. Auch nach der Reinigung des Wassers werden vielerorts Spuren von weiblichen Hormonen, wie zum Beispiel Östrogen 17a Ethinylestradiol (EE2) im Wasser gefunden. Diese weiblichen Geschlechtshormone gelangen in unser Wasser durch den Urinaustoss von Frauen, welche die Baby-Pille einnehmen.
Studien zeigen auf, dass einige Tierarten davon schwer betroffen sind. Amphibien, die nahe am Wasser leben, das mit weiblichem Hormon verunreinigt ist, sind so einer Verweiblichung oder sogar einer Geschlechtsumwandlung ausgesetzt. Auch bei diversen Fischarten wurde dieses Phänomen festgestellt. Diese Verweiblichung beeinflusst nicht nur diese Tierarten, sondern das ganze Ökosystem. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Verweiblichung bei sehr geringen Mengen an weiblichen Hormonen im Wasser einsetzen kann.
Nun stellt sich die Frage, welchen Einfluss diese Hormone auf Menschen haben. Gesundheitsschädigend sind Hormone durchaus. Wasser darf deshalb auf gar keinen Fall Spuren von Medikamenten oder weiteren Schadstoffen enthalten. Es gibt dazu aber keine Langzeitstudien, was die Folgen schwer einschätzbar macht. Das Hormon EE2 steht im Verdacht, ein verfrühtes Einsetzen der Pubertät auszulösen. Hormonelle Störungen, Unfruchtbarkeit und negative Auswirkungen auf die Herz- und Leberfunktionen können ebenfalls auftreten.
In dieser Situation kann man sich über Moral und Ethik des Einsatzes solcher Hormone streiten und unendlich lang diskutieren. Der wesentliche Punkt ist, dass Menschen täglich ungewollt und oft auch unbewusst Hormone einnehmen. Jeder Mensch verdient sauberes Wasser, ohne damit die Einnahme von gesundheitsschädlichen Hormonen riskieren zu müssen. Die Tiere und die Natur verdienen genau den gleichen Respekt, wie wir Menschen.
Quellen und weitere Informationen:
test-wasser.de: Hormone im Trinkwasser
GBI Thun, Hermann Ryter: Abwasserreigungsanlage (ARA)
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