UN-Klimakonferenz - Die Ärmsten leiden am stärksten unter dem Klimawandel

20 Nov 2013

Der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen, das Sturmtief „Cleopatra“ in Sardinien mit Millionenschäden und tausenden Toten....was muss noch alles passieren, bis an der Klimakonferenz Massnahmen zur Reduktion der Emissionen beschlossen werden? Die Kosten einer Umstellung der Weltwirtschaft auf klimafreundlichere Entwicklungen würden einiges weniger kosten als die Begleichung der Folgeschäden.

Nichtsdestotrotz verabschieden sich Japan, Australien und Kanada vom Klimaschutz – aus wirtschaftlichen Gründen. Australien ist reich an Kohle und befürchtet eine Pleitewelle, sollten Klimavorgaben die Betriebe zum Energiesparen zwingen. Nach der Atomkatastrophe wurden in Japan sind viele Atomkraftwerke stillgelegt. Ersetzt werden sie nicht etwa durch erneuerbare, sondern durch fossile Energie (z.B. Kohlekraftwerke). Japan zieht sich von den gesetzten Klimazielen zurück. Auch Kanada zeigt keinen Ansatz, seine Klimapolitik zu verbessern. Weiterhin werden Ölsande zur Energieerzeugung gefördert, eine ökologische Katastrophe. Die kurzfristige Sicht gewinnt bei diesen Ländern erneut über die langfristige.

"Für jeden Dollar, der jetzt für Klimavorsorge und -anpassung ausgegeben wird, lassen sich zwischen 4 und 36 Dollar bei künftigen Naturkatastrophen sparen." Rachel Kyte, Weltbank-Vizepräsidentin für nachhaltige Entwicklung

2013 ist das Rekordjahr für CO2-Emissionen. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe gelangen dieses Jahr 36 Mia. t CO2 in die Atmosphäre. Dies entspricht einem Zuwachs von 58 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Auch der Klimaschutz-Index 2014 zeigt, dass die jetzigen Bemühungen der verschiedenen Länder zur Reduktion der Emissionen bei weitem nicht ausreichen.

Jährlich sterben mindestens 400‘000 Menschen an den Folgen des Klimawandels; durch Stürme, Dürren und Überschwemmungen und den Folgen davon. Die wirtschaftlichen Verluste belaufen sich auf knapp 200 Milliarden Dollar pro Jahr; im Jahr 1980 waren es 50 Milliarden Dollar. Am stärksten betroffen sind meist die in Armut lebenden Menschen in Entwicklungsländern, nicht etwa die grossen Industrienationen, die Hauptverursacher des Klimawandels sind.

An der Klimakonferenz in Warschau fordert die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries, LDC) finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, damit sie sich an den Klimawandel anpassen können. Entwicklungsländer können das Geld, das für Klimaanpassungen nötig wäre, alleine nicht aufbringen.  Schon jetzt betragen die jährlichen Kosten für Anpassungsmaßnahmen in Afrika zwischen 7 und 15 Milliarden Dollar. Durch die Erderwärmung könnten diese bis 2020 auf bis zu 200 Milliarden Dollar jährlich steigen. Es ist an der Zeit, dass die Hauptverursacher des Klimawandels ihre Verantwortung übernehmen und ihre Schulden nicht nur bei den Ärmsten dieser Welt, sondern gegenüber der gesamten heutigen und künftigen Weltbevölkerung übernehmen.

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