Sanftes Ruhekissen fürs Gewissen: CO2 Kompensation für jedermann

Emissionshandel soll ein Mittel zur Reduktion von Treibhausgasen sein. Emissionshandel soll ein Mittel zur Reduktion von Treibhausgasen sein.

Auch Einzelpersonen können freiwillig CO2 kompensieren. Die Ferienreise nach Malta zum Beispiel verursacht gut eine halbe Tonne CO2. Mit 16 Franken ist der Flug reingewaschen. Dieser Betrag fliesst in ein Klimaschutzprojekt in einem Entwicklungs- oder Schwellenland. Ist damit das Problem gelöst?

Jedes Lebewesen produziert bereits durch seine Atmung CO2. Dies sind zugegeben unbedeutende Mengen, aber dieses Beispiel zeigt, dass der CO2-Ausstoss nicht in jedem Fall vermieden werden kann. Das Problem ist die Menge. Wichtig ist daher, die klimaschädigenden Emissionen dort zu reduzieren oder zu vermeiden, wo dies möglich ist.

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie Sie beispielsweise im Alltag, im Haushalt, CO2 einsparen könnten? Wenn nicht, stehen Sie damit nicht alleine da. Auch wenn für die private Ebene der Kompensationsmarkt viel weniger bedeutend ist als in der Wirtschaft, - in Industriebetrieben notabene- geht es in der Gesellschaft um mehr als allein um die eigentliche Kompensation. Das Wissen sensibilisiert und erhöht die Chance, dass auch gehandelt wird. Die Kompensation ist allerdings nur eine Notlösung. Alternative Energien, Energieeffizienz und ressourcenschonendere Lebensstile sind gefragt - was nicht gleichbedeutend ist mit geringerer Lebensqualität.

Unvermeidlicher CO2 Ausstoss

Die CO2 Kompensation ist an sich eine gute Sache. In der Schweiz ist Myclimate der grösste Anbieter. Die Organisation bietet Kompensationen für Flugreisen ebenso wie für Autofahrten, Heizungen und weiteres an. Es werden neben Projekten im Ausland auch solche in der Schweiz mit Beiträgen unterstützt.

„Der Flugrechner ist mit Abstand der beliebteste Rechner, sowohl von den Einzelbuchungen als auch von den Summen an kompensierten Tonnen her. Mit weitem, weitem Abstand folgt der Autorechner, auf den auch noch täglich zugegriffen wird. Haushalt, Event und Unternehmen werden auch genutzt, aber deutlich seltener.“
Kai Landwehr, myclimate

Einige Fluggesellschaften und Reisebüros integrieren Kompensationszahlungen für Flüge im Buchungsprozess. Dies wird von den Kunden dann auch viel häufiger genutzt. Bei Mobility car sharing wird ebenfalls eine Reduktion angeboten. 33% der gefahrenen Kilometer werden von den Kunden freiwillig kompensiert.

„Gut gezielt, schlecht getroffen“

Angenommen, jemand steigt von Kohle- auf Ökostrom um, mit der Absicht CO2 einzusparen. Ob er damit zum Klimaschutz beiträgt, ist ungewiss; denn der Anbieter der Energie aus Kohle kann nun die Emissionsrechte verkaufen, und der Käufer verpestet an seiner Stelle die Umwelt. In der Regel werden alle herausgegebenen Zertifikate genutzt. Weiter beobachtete die CDM-Watch, dass bei einigen Projekten in Entwicklungsländern mehr CO2 produziert wurde, um sich mehr Zertifikate sichern zu können. Eine striktere Überwachung ist somit notwendig.

Regeln für die Reduktion eigener Emissionen

WWF Deutschland schlägt in einem Positionspapier Vorgehensschritte vor: Zuerst müssen die eigenen Emissionen ermittelt werden. Dazu gibt es im Internet einige CO2-Rechner. Diese wurden von uns getestet und finden sich unter diesem Link. Auf Grund dieser Informationen gilt es herauszufinden, in welchen Bereichen Treibhausgase vermieden werden können. In einem weiteren Schritt ist abzuklären, wo der Ausstoss verringert werden kann. Erst als letzte Möglichkeit wählt man die Kompensation von unumgänglichen Emissionen.

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Kommentare (1) anzeigenausblenden 

0 #J. Nyfeler2019-07-16 15:02
CO2 Abgabe ist ja schon wie im Mittelalter der Ablasshandel, glaubt eigentlich einer das wir damit das Klima retten, ein persönlicher
Verzicht mal auf diese oder jenes wäre Sinnvoller.
Antworten

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail [email protected]

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.