UN Klimakonferenz in Paris 2015

23 Nov 2015
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In einer Woche startet die Pariser Klimakonferenz. Mehr als einhundert Staats- und Regierungschefs und bis zu 40‘000 Besucherinnen werden erwartet. Es wird hauptsächlich darüber beraten, wie man die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad Celsius begrenzen kann.

Was bisher geschah

Die Staaten der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) – der UN Rahmenkonvention für Klimaveränderungen – treffen sich in Paris zum einundzwanzigsten Mal. Das Treffen in Paris nennt sich deshalb 21st Conference of the parties (COP 21). Die angesprochene Rahmenkonvention wurde 1992 in Rio ausgearbeitet und 1994 von 196 Staaten ratifiziert. Diese Staaten werden ‘parties‘ – also ‘Parteien‘ – genannt. Da es auch das elfte Treffen zum Kyoto-Protokoll ist, wird die Konferenz auch CMP 11 genannt. Der Name ist Programm; es soll eine neue Klimaschutz-Vereinbarung verabschiedet werden.

Der offizielle Text dieser Klimaschutz-Vereinbarung, welcher im Dezember in Paris als Verhandlungsbasis dienen soll, wurde im Februar in Genf in einer ersten Version notiert. Zuletzt wurde er Ende Oktober in Bonn umformuliert, damit er klar, komplett, konzis (knapp) und kohärent (zusammenhängend) ist. 2020 soll die neue Vereinbarung dann in Kraft treten.

Das Hauptziel soll eine maximale Erderwärmung von 2° C bis zum Ende des Jahrhunderts sein. Der Konsens ist, dass dieses Maximum nicht überschritten werden darf, wenn man nicht das Überleben und die Sicherheit mancher Staaten aufs Spiel setzen möchte. Aktuelle Klimamodelle gehen von einer Erwärmung der Erde um über 4° Celsius aus.

Im Vorfeld

Im Vorfeld zum Klimagipfel in Paris haben alleine im Jahr 2015 bereits zahlreiche Treffen stattgefunden. 65 Umweltpreisträger trafen sich im März in Freiburg im Breisgau zum vierten Europäischen Umweltkonvent und plädierten dort unter anderem für die Einführung einer CO2-Steuer. So unterschiedliche Akteure wie der Milliardär Sir Richard Branson, Papst Franziskus oder die Weltbank äusserten sich ebenfalls zum Thema.

Die G7 Aussenminister trafen sich im April in Lübeck, um den Resultaten einer Studie zu den Folgen der globalen Erwärmung für Frieden und Sicherheit zu lauschen. Die G7 Leader beschlossen im darauffolgenden Juni auf Schloss Elmau an ihrem 41. Gipfeltreffen, die weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2050 um 70 % zu reduzieren und die Weltwirtschaft bis 2100 vollständig zu dekarbonisieren – also von der Verbrennung von Kohlenstoffen unabhängig zu machen.

Erklärungen zu den G-Gruppen
Zu den G7 gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich.
Bei den G8 ist zusätzlich Russland dabei.
Die G20 sind die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer: Die G8 plus Volksrepublik China, Indien, Australien, Mexiko, Südkorea, Indonesien, Türkei, Saudi-Arabien, Argentinien, Südafrika.
Die Gruppe der G15 wurde an einer Konferenz der blockfreien Staaten gegründet: Zu ihnen gehören Jamaika, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile, Venezuela, Indien, Indonesien, Iran, Malaysia, Sri Lanka, Algerien, Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal, Simbabwe. Im Gegensatz zu den G20 sollen die G15 der Kooperation der Entwicklungsländer dienen.

Anfangs August präsentierte Barack Obama seinen ‘Clean Power Plan‘ (Plan für saubere Energie). „Es ist der grösste, bedeutendste Schritt, im Kampf gegen den Klimawandel den wir je unternommen haben.“

Die INDCs - Absichtserklärungen

Bis Anfang Oktober haben 146 Staaten, welche zusammen für 87 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, ihre Klimaziele schriftlich eingereicht. Die Schweiz war am 27. Februar das erste Land, welches seine Absichtserklärung öffentlich machte.

Diese Absichtserklärungen werden Intended Nationally Determined Contributions, kurz INDCs, genannt. Das Hauptproblem wird dabei direkt in der Formulierung sichtbar. Es sind ‘beabsichtigte national bestimmte Beiträge‘. Das heisst, jedes Land macht, was es will, und wer seine Ziele nicht erfüllt, muss nicht mit Sanktionen rechnen. Höchstens mit Konsequenzen wie schlechter Luft in Städten und Wasserknappheit in der Landwirtschaft… Bis es soweit ist, wird jedes Land nur so viel beitragen, wie in seinem eigenen Interesse liegt. Je länger es dauert, bis die Konsequenzen dieses Handelns – beziehungsweise Nichthandelns – einschlagen, desto schwieriger wird es sein, das eigentliche Ziel, die 2 Grad, zu erreichen.

Mittlerweile haben 168 Staaten ihre INDCs eingereicht. Aber selbst wenn diese Staaten alle ihre selbstgesetzten Vorgaben umsetzen und ihre Ziele erreichen, wird die Erde sich bis am Ende des Jahrhunderts um 2.7-3 Grad erwärmen. Am 18. November wurde ein aktueller Bericht der UNFCCC Publik gemacht. Der Report enthält weltweit erfolgreiche Strategien, wörtlich übersetzt ‘Klima-Erfolgsrezepte‘ für Staaten und Unternehmen. Er soll ein zusätzlicher Massnahmenkatalog sein, der alle Akteure ermutigt weitere Schritte zu gehen. Mit dem Ratifizieren der aktuellen Ziele ist das Problem noch nicht gelöst.

Weitere Informationen:
Quelle Wikipedia
Quelle COP21 France
Quelle Climate Paris 
Quelle UNFCCC

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