Pariser Klimaabkommen - ein wichtiger jedoch noch immer unkonkreter Plan

28 Nov 2016
Vertreter aus knapp 200 Staaten versammelten sich in Marrakesch. Vertreter aus knapp 200 Staaten versammelten sich in Marrakesch.

Mitte November trafen sich knapp 200 Staaten, um konkrete Massnahmen zur Einhaltung des Pariser Klimavertrages zu definieren. Einiges blieb jedoch noch offen.

Am 4. November 2016 trat das Pariser Klimaabkommen - unerwartet früh - in Kraft. Damit setzten sich die Vertragsparteien das hohe Ziel, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Die Rahmenbedingungen dafür sollten an der vor zehn Tage beendeten Klimakonferenz in Marrakesch gesetzt werden. Das „Paris Rules Book“, welches die national definierten Klimaziele und Berichterstattungen festlegt, sollte dort geschrieben werden. Anhand von diesem sollen die Fortschritte gemessen und die Klimapolitik der einzelnen Länder überprüft werden. Obwohl die Schweiz das Klimaabkommen voraussichtlich erst im Sommer 2017 ratifizieren wird, durfte sie als sogenannte Beobachterin, aber trotzdem aktiv, an der Verhandlung teilnehmen.

Viele kleine Schritte bis zum Ziel

An der zweiwöchigen Klimakonferenz in Marokko zeigte sich, dass es nicht besonders einfach ist die Mittel und Ziele festzulegen. Durch den Pariser Vertag werden zum ersten Mal Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer auf dasselbe Klimaziel vereint. An der Konferenz sollten die verschiedenen Parteien ihre individuellen Klimaschutzpläne vorstellen. Ein wichtiger Punkt stellt dabei die Klimafinanzierung dar. Die Industrieländer legten die in Paris beschlossene „Road Map“ vor, die festlegt, wie ab dem Jahr 2020 Entwicklungsländer mit einem Beitrag vom 100 Milliarden USD unterstützt werden sollen. Die Schweiz wird sich mit 1 Million Franken für die Berichterstattung und 4 Millionen Franken für den Technologietransfer beteiligen. So soll zum Beispiel das nationale Küstenschutzprogramm von Vietnam genug finanzielle Mittel erhalten, um die Bewohner des Mekong-Delta vor dem Meeresspiegelanstieg zu schützen. Das Forum der durch den Klimawandel besonders verwundbaren Länder (CVF) wagte einen bedeutenden Schritt: Bis 2050 möchten die rund 45 Mitgliedstaaten auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen. Diese Energiestrategie war wohl die konkreteste Ankündigung an der Klimakonferenz. Ansonsten wurde über diverse mögliche Kooperationen und gemeinsame Interessen diskutiert und verhandelt.

Zukunftsblick

Mit dem Klimaabkommen ist bereits ein grosser Schritt getan, nun wurden erste Mittel festgelegt um diesen Vertrag auch einzuhalten. Die nächste Klimakonferenz wird in Bonn unter der Präsidentschaft von Fidschi im Jahr 2017 stattfinden. Die Weiterarbeit am „Paris Rules Book“ wird an dieser Konferenz im Vordergrund stehen. Über die Beteiligung der USA, nach der neuen Präsidentenbesetzung, wird immer noch spekuliert. Es heisst, der Staatspräsident von Fidschi habe Donald Trump persönlich in seinen Inselstaat eingeladen, damit er sich selbst vom Klimawandel überzeugen könne.

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Bundesamt für Umwelt
Das sind die Ergebnisse von Marrakesch

 

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