Als Folge der Erderwärmung treten extreme Wetterphänomene wie Waldbrände immer häufiger auf Als Folge der Erderwärmung treten extreme Wetterphänomene wie Waldbrände immer häufiger auf

Aufhalten können wir den Klimawandel nicht mehr. Die schlimmsten Folgen können wir aber noch verhindern — wenn wir jetzt die Notbremse ziehen.

In den letzten 22 Jahren reihten sich die 20 wärmsten Jahre seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen fast nahtlos aneinander. 2020 und 2016 waren mit minimalen Unterschieden die beiden wärmsten Jahre. Heute gibt es so gut wie keine Klimaforscher mehr, die den Grund dafür nicht auf menschliche Einflüsse zurückführen: Die Datenlage spricht für einen sogenannten anthropogenen, einen vom Menschen verursachten Klimawandel. Hauptursache ist der immer weiter anwachsende Gehalt an CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre, welcher 2019 auf neue Rekordwerte stieg — und das trotz globaler Bestrebungen, den Ausstoss klimawirksamer Stoffe einzudämmen. Nachweisbar ist auch der Ursprung des überschüssigen CO2: Es stammt aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl.
Treibhausgase verwandeln die Erde in ein Treibhaus, da sie Sonnenstrahlung ungehindert einlassen, während die daraus entstehende Wärme die Erdatmosphäre nicht mehr verlassen kann. Als Folge der Erderwärmung verändern sich Wetterdynamiken, Wasser- und Eisvorräte schwinden und Wetterereignisse werden immer extremer. Davon sind die Menschen in jedem Land auf jedem Kontinenten betroffen; speziell und in zunehmendem Masse auch wir Schweizerinnen und Schweizer. Die Klimakrise ist deshalb die grösste Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit annehmen muss. Ihr stellt sich das 13. Sustainable Development Goal (SDG).


SDG 13: Massnahmen zum Klimaschutz

Das Pariser Abkommen, welches 2015 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die globalen Temperaturen um nicht mehr als 2 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen zu lassen. Um diese Verpflichtung einzuhalten, gibt das SDG 13 vor, „umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen“. Die darin zusammengefassten Einzelziele decken ein breites Spektrum an Themen rund um den Klimaschutz ab, u.a. die Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Menschen und Ökosysteme gegenüber klimabedingten Katastrophen, die Integration von Klimaschutzmassnahmen in die Politik, sowie den Ausbau des Wissens und der Kapazitäten zur Bewältigung des Klimawandels.


Leere Klimaschutzversprechen

Trotz dieser Zielsetzungen beliefen sich die globalen Subventionen für fossile Brennstoffe laut UN im Jahr 2018 auf 400 Milliarden US-Dollar. Dieser Betrag war doppelt so hoch wie die geschätzten Subventionen für erneuerbare Energien — ein direkter Widerspruch zu den Klimaschutzversprechen der Weltgemeinschaft.

Viel Zeit zur Umsetzung bleibt nicht mehr, denn wir haben mit Stand 2020 bereits eine globale Durchschnittstemperatur von 1,05°C über dem vorindustriellen Niveau erreicht. Dies zeigt sich in den steigenden Temperaturen der Ozeane und dem Schmelzen von Eis und Schnee, was wiederum am steigenden Meeresspiegel sichtbar wird. Satellitenaufnahmen zeigen, dass die Ausdehnung des Meereises in der Arktis zwischen 1980 und 2015 um rund 40 Prozent abgenommen hat. In Folge dessen stieg der Meeresspiegel zwischen 1901 und 2010 um ganze 19 Zentimeter an, wodurch die Existenz vieler Inselstaaten und tief liegender Küstenregionen — darunter Megastädte wie Bangkok, New York, Tokio, Shanghai und Jakarta — bedroht ist. Auf sogar rund 50 Prozent beziffern Wissenschaftler den Verlust von Gletscherflächen in den Alpen zwischen den Jahren 1850 und 2000.

Selbst wenn wir von heute auf morgen aufhören würden, CO2 auszustossen, wäre der Klimawandel damit noch nicht aufgehalten. Denn ist das CO2 einmal in der Atmosphäre, verbleibt es dort zwischen 300 und 1’000 Jahren. Deshalb gilt es, so schnell wie möglich zu handeln. Ohne verschärfte Klimaschutzmassnahmen wird damit gerechnet, dass die Temperatur vom Ende des 20. bis Ende des 21. Jahrhunderts um 4 bis 5°C steigt. Die Konsequenzen dessen — mögen sie auch im Einzelfall noch nicht präzise berechenbar sein — bedrohen voraussagbar die Zukunft der Menschheit massiv.


Quellen und weitere Informationen:
UN: SDG 13
WMO: WMO confirms past 4 years were warmest on record
UN (2020): Progress towards the Sustainable Development Goals
NASA: The Atmosphere: Getting a Handle on Carbon Dioxide
NASA: Global Warming from 1880 to 2020
IPCC: Global Warming of 1.5°C

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