Wege aus der Klimakrise: «Setz dein Leben auf Klimakurs!»

Wege aus der Klimakrise: «Setz dein Leben auf Klimakurs!»

Die Erderwärmung schreitet voran und wird mit ihren Folgen je nach Region zusehends spürbarer. Sich darüber Gedanken zu machen, wie die Menschheit aus dieser Klimakrise findet, ist hoch an der Zeit. Die Einsicht muss reifen, dass daraus persönliches und politisches Handeln dringend geboten ist. Das «zentrum RANFT» engagiert sich mit den Ranfter Klimagesprächen.

Angesichts des Ernstes der Situation verheerender Naturereignisse, die zahlreiche Menschenleben forderten und immense Schäden an den Infrastrukturanlagen verursachten, ist es dringend geboten, endlich wirksame Massnahmen zum Klimaschutz durchzusetzen. Mit der bisherigen Freiwilligkeit und der von gewissen Kreisen propagierten Eigenverantwortung wurden die gesteckten Ziele zur Reduktion der Emissionen klar verfehlt. Sicher sind diese privaten Ansätze wünschenswert, aber sie sind leider nicht ausreichend und  -wie sich zeigt-  für die Gesellschaft als Ganzes illusorisch und unrealistisch. Deshalb kommen wir nicht darum herum, griffige regulatorische Massnahmen zu ergreifen. 
Selbst die Energiebehörde der OECD sieht ein, dass wirksamer Klimaschutz ohne Gesetze und Verbote nicht mehr zu haben ist. Sie fordert eine umfassende Transformation der Energiesysteme. Diese Energiewende verlangt eine vollständige Abkehr von fossilen Treib- und Brennstoffen. 
Einzelne Länder und Städte schreiten zur Tat und legen Endtermine für die Inbetriebnahme von mit Verbrennungsmotoren ausgerüsteten Fahrzeugen und fossil betriebener Heizungen fest. 

Wo steht die Schweiz? Angesichts des zwar knappen, aber dennoch negativen Abstimmungsergebnisses (Mitte Juni 2021) zur Revision des CO2-Gesetzes und der klaren Ablehnung der Gesundheits-Initiativen für sauberes Trinkwasser und gegen den Einsatz von Pestiziden  -die fälschlicherweise Agrarinitiativen hiessen-,  und aufkommenden Forderungen, aus den Pariser Klimaabkommen auszutreten, scheint die Bereitschaft nicht sehr gross zu sein, ernsthaft in den Klimaschutz zu investieren. 
Dass entsprechende Massnahmen etwas kosten, liegt auf der Hand. Dass dies jetzt aber günstiger ausfällt, als wenn wir weiter zuwarten, belegen Studien und Warnungen nicht nur besorgter Ökologen, sondern insbesondere auch renommierter Ökonomen.

Offensichtlich ist, dass vermehrte Öffentlichkeitsarbeit und Informationstätigkeit notwendig sind, um die Menschen von der dramatischen Situation zu überzeugen und zu dringend gebotenem Handeln zu motivieren. Hier setzt auch das «zentrum RANFT» an.
Die 3. Ranfter Klimagespräche vermittelten nicht nur theoretische Lösungsansätze zu nachhaltigen Lebensstilen, Postwachstum und Wegen aus der Klimakrise, sondern vermittelten auch praktische Anleitungen zum achtsamen Umgang mit der Erde: beispielsweise durch aktiven Humusaufbau und Wassermanagement im arealeigenen Permakultur-Projekt, getreu dem Motto «Setz Dein Leben auf Klimakurs!»

«zentrum RANFT»
Der Erkenntnis, dass dem Wachstum Grenzen gesetzt sind, muss die Einsicht nach Veränderung der wirtschaftsorientierten aktuellen Gesellschaftsform folgen. Den Machtansprüchen, der Gier und Masslosigkeit als Ausdruck des Wirtschaftssystems sind Werte wie Genügsamkeit, Bescheidenheit, Verringerung des ökologischen Fussabdrucks und des Materialismus als bewusst gewählte Lebensform entgegenzusetzen.
Verhaltensänderung zu nachhaltigem Wirken mit Suffizienz, Entschleunigung und Achtsamkeit sind der moderne Lebensstil, der den Herausforderungen der Gegenwart für die Zukunft gerecht wird.

Da der Klimawandel existiert und nicht mehr verhindert werden kann, gilt es dessen Folgen erträglich zu machen und weitere Auswirkungen zu verhindern. Als Ausweg aus der Klimakrise fordert Bernd Nilles, diese als Krise zu anerkennen und darauf sowohl politisch wie juristisch ganzheitliche Antworten zu kreiieren. Dazu müssen unser Wirtschaftssystem und insbesondere unser Konsumverhalten kritisch hinterfragt werden. Durch immer mehr Produkte, deren Sinn und Nützlichkeit öfter hinterfragt werden müsste, wird als eigentlicher Motor der Wirtschaft der Konsum angetrieben. 

Irmi Seidl verlangt eine ökologische Ökonomie mit der Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch. Die seit 1950 anhaltende starke Zunahme der Ressourcen- und Naturnutzung führte dazu, dass zahlreiche Bereiche der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft existenziell auf Wachstum angewiesen sind. Deshalb setzen Politik und Gesellschaft alles daran, diesen Zyklus aufrecht zu erhalten.
Das Wachstumsargument verhindert aber eine wirkungsvolle Umweltpolitik. „Wir können uns ein CO2-Gesetz nicht leisten, weil wir Wirtschaftswachstum brauchen!“
Gleichermassen wird gegen eine ökologische Steuerreform argumentiert.
Die zur Geldschwemme gewordene Geldschöpfung dient der Aufrechterhaltung des Wirtschaftswachstums, der erreichte Effizienzgewinn wird überkompensiert, und für die Energiegewinnung muss dauernd mehr Energie aufgewendet werden.

Da dieses keine Grenzen akzeptzierende Wirtschaftssystem im begrenzten Rahmen unseres Planeten etabliert wurde, kann diese Entwicklung nicht so fortgesetzt werden, ohne dass das System kollabieren wird.

„Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt: Wohlstand ist ohne Wachstum möglich !“

Tim Jackson, Professor für Nachhaltige Entwicklung, University of Surrey, GB

Neue Wege sind deshalb nötig. Dazu sind neue Praktiken sowohl in der Landwirtschaft, in der Mobilität, in den Wohnformen und insbesondere auch im Konsum zu entwickeln. Umdenken und entsprechendes Handeln sind gefragt.

Marcus Pan plädiert deshalb generell für einen achtsameren Umgang mit der Erde, propagiert Permakultur und Wassermanagement und hebt ebenso die Notwendigkeit hervor, die Kreisläufe wieder zu schliessen. Dies sind Voraussetzungen für eine künftige Entwicklung zu stabiler Nachhaltigkeit.

„Das aktuelle politische und wirtschaftliche System hat zur aktuellen kritischen Situation geführt und uns die Klimakatastrophe beschert !“

Marcus Pan, Akademie für Permakultur

Quellen und weitere Informationen:
Zentrum Ranft

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