In Panama bleibt das Wasser aus Empfehlung

Trotz Dürre ist der Panamakanal auf Millionen Liter Süsswasser angewiesen. Trotz Dürre ist der Panamakanal auf Millionen Liter Süsswasser angewiesen.

Von Mai bis Dezember werden im regenreichen Panama normalerweise die meisten Niederschläge aufgezeichnet. Nicht in diesem Jahr: Panama erlebt gerade eine Trockenzeit.

Er ist eine künstliche, etwa 82 km lange Wasserstrasse in Mittelamerika. Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Um dies zu ermöglichen, wurden rund 180 Millionen Kubikmeter Erde ausgehoben, drei Schleusen errichtet und der Gatun-See gestaut. Die Baukosten lagen bei 375 Millionen Dollar.

Geschichte des Panamakanals

Die ersten Baupläne eines Kanals zwischen den Ozeanen gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Bis die ersten Arbeiten schliesslich begannen, dauerte es aber noch bis 1880. Damals wurde über einen Kanal auf Meereshöhe diskutiert. Dieser Versuch scheiterte jedoch kläglich, denn die Sumpflandschaft Panamas stellte eine grosse Hürde dar. Oder eigentlich eine Stechmücke, die es heiss und feucht liebt und deren Weibchen das tödliche Gelbfieber-Virus übertragen. Es wird geschätzt, dass über 20‘000 Arbeiter dadurch ihr Leben verloren.
Danach versuchte man sich erst 1904 wieder an dem Projekt. Der Versuch gelang; das erste Schiff durchquerte den Panamakanal am 15. August 1914. Gut 80 Jahre später setzte der US-amerikanische Ingenieursverband den Kanal auf ihre Liste der Weltwunder der modernen Welt.

Die Dürre – ein Strich durch die Rechnung

Seit Anfang des letzten Jahrhunderts ermöglichte der Panamakanal, also eine zuverlässige Verbindung zwischen Pazifik und Atlantik. Dafür benötigt er einen verlässlichen Zufluss von Süsswasser. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte der Wasserspiegel in Panama steigen. Doch es verläuft anders: Der Niederschlag war diesen Frühling und Sommer so tief wie noch nie seit der Jahrhundertwende und der Wasserspiegel von mindestens einem Stausee, dem Gatun-See, sinkt.
Nach und nach wird der Wassernachschub vom umgebenen Land geringer. Wenn immer mehr natürlicher Regenwald gefällt wird, können die Bäume, die normalerweise Wasser speichern, dieses nicht mehr an den See abgeben. Das ist ein Problem, denn die Kanalschleusen benötigen enorm viel Wasser, damit die Schiffe den Höhenunterschied überwinden können. Bis jedes einzelne Frachtschiff den Kanal durchquert hat, ist es auf mehrere Millionen Liter Wasser angewiesen.
Aktuell muss also an Wasser gespart werden. Deshalb wurden sowohl Gewichtsbeschränkungen als auch Aufpreise eingeführt. Diese Einschränkungen sollen für mindestens weitere zehn Monate gelten.

El Niño: Keine Besserung in Sicht                                  

Nicht nur der Regenwaldverlust macht dem Wasserhaushalt Panamas zu schaffen. Der El Niño ist ein natürliches Klimaphänomen. Er erwärmt die Wassertemperatur im zentralen und östlichen Pazifik, wobei sich auch Meeresströmungen und Windrichtungen verändern. Klimamodelle weisen darauf hin, dass sich El Niño im Laufe des Jahres bis Anfang 2024 weiter verstärken und auch in Zukunft gehäuft auftreten wird. Dies wird langfristig ein Problem bleiben, denn es könnte zu weiteren Dürren im südlichen Teil Zentralamerikas, einschließlich Panamas, führen. Nicht nur für den Transport durch den Panamakanal, sondern auch für die umliegenden Städte sind dies keine guten Aussichten.

Quellen und weitere Informationen:
WMO: World Meteorological Organization declares onset of El Niño conditions.
T. John and T. Ward, CNN: An ‘unprecedented drought’ is affecting the Panama Canal. El Niño could make it worse.
timeanddate: Klimadiagramm 

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