Juliwetter gibt’s neu im September Empfehlung

 Es ist zwar schon September, doch die Temperatur bleibt hoch. Es ist zwar schon September, doch die Temperatur bleibt hoch.

Der Hochsommer zieht sich dieses Jahr bis in den September. In vielen Regionen der Schweiz wurden in den letzten Tagen um die 30 Grad gemessen.

Auch die Berge bleiben nicht verschont: Auf dem Pilatus wurde am Montag, dem 04. September 2023, ein neuer September-Hitze-Rekord gebrochen. Sagenhafte 21,4 Grad wurden auf über 2100 m. ü. M. gemessen.
Um solch genaue Messungen machen zu können, gibt es in der Schweiz eine Vielzahl an Wetterstationen.

Wetterstationen in der Schweiz

In den letzten Jahren hat MeteoSchweiz ihr Bodenmessnetz modernisiert und erweitert. Deshalb können nun ca. 260 automatische Messstationen gezählt werden, welche alle zehn Minuten aktuelle Daten zum Wetter und Klima in der Schweiz liefern.
An einer Standard-Messstation werden folgende Daten durch verschiedene Messinstrumente erfasst:

  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit und -Druck
  • Sonneneinstrahlung
  • Niederschlagsmenge
  • Windrichtung und -Geschwindigkeit

All diese Daten werden automatisch an die zentrale Datenbank der MeteoSchweiz übermittelt und dort gespeichert. Doch bevor man sie nutzen kann, müssen sie aufgearbeitet werden.

Aufarbeitung der Daten

Im Data Warehouse werden die Messdaten zusammengeführt und aufgearbeitet. Dieser Prozess beginnt mit der Aggregierung und Berechnung. Darunter zu verstehen ist das Zusammenfassen ähnlicher Daten durch z.B. Mittelwertbildung zu einem Skalenniveau in übereinstimmender Grösse (also z.B. Windgeschwindigkeit in km/h).
Dann geht es an die Qualitätskontrolle. Dort wird eine Vollständigkeits- und Plausibilitätsprüfung vorgenommen. Bei der Vollständigkeitsprüfung sollen die Daten auf Messlücken überprüft werden. Kleinere Lücken können dabei interpoliert werden, grössere Lücken sind deutlich aufwändiger zu beheben.
Anschliessend werden die Werte durch Tests auf ihrer Plausibilität überprüft. Fällt dieser Test ungenügend aus, so werden die Daten von Fachpersonen kontrolliert und wenn möglich manuell korrigiert.

Für wichtige Messreihen wird Monate oder sogar Jahre nach der Messung eine Homogenisierung durchgeführt. Diese verfolgt das Ziel nicht-klimatische Einflüsse auf die Wetterdaten zu entfernen. Es werden Abweichungen korrigiert, welche beispielsweise durch die Verlegung einer Messstation verursacht wurden. Homogenisierte Daten weisen ein qualitativ hohes Niveau auf und sind für Aussagen über die Klimaentwicklung unerlässlich.

Neue Normalität durch Klimaerwärmung

Seit Messbeginn hat die Messstation Luzern erst zweimal (1911/87) solch warme Temperaturen, die sich über mehr als zehn Tage hinziehen, aufgezeichnet. Doch wie kommt es im September zu solchen Temperaturen?
Die Omega-Wetterlage bezeichnet ein Hochdruckgebiet, umgeben von zwei Tiefdruckgebieten. Der Kern des kräftigen Hochdruckgebietes liegt im Moment knapp nördlich der Schweiz und ist der Grund für die besonders hohen Temperaturen. Diese Wetterlage ist sehr stabil und kann sich über mehrere Tage bis Wochen halten.

„Es entspricht nicht mehr der langjährigen Norm von 1900 bis 1990. Doch es wird wohl zur neuen Normalität werden.“ – Ludwig Z’graggen, Luzerner Zeitung

Bereits vor 50 Jahren ist es schon vereinzelt zu solchen Omega-Lagen gekommen. Damals waren die Temperaturen jedoch um zwei Grad tiefer.

Quellen und weitere Informationen:
MeteoSchweiz: Das Hoch kommt, um zu bleiben und wird neue Rekorde bringen
MeteoSchweiz: Automatisches Messnetz
weather&radar: Omega weather pattern grips Europe
Luzerner Zeitung: September-Hitzetage: Ist das noch normal? [08.09.2023]



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