Nasa Studie: Wetterumschwung senkt globalen Meeresspiegel

30 Aug 2011

Forscher der Nasa beobachten ein seltsames Phänomen: Während im vergangenen Jahrhundert der Meeresspiegel anstieg, sinkt er seit zwölf Monaten. Ursache ist das Klimaphänomen La Niña. Dadurch hat es vor allem über Australien und Südamerika mehr geregnet als sonst. Das Regenwasser stammt aus dem Ozean und fehlt nun dort.

In den Jahren zuvor ist laut der Studie der Meeresspiegel um durchschnittlich drei Millimeter pro Jahr gestiegen. Hauptursache ist die Erwärmung der Meere. Durch die Ausdehnung des Wassers und das Schmelzwasser tauender Gletscher hob sich der Pegel an. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Meeresspiegel allerdings im weltweiten Durchschnitt um mehr als einen halben Zentimeter gefallen.

Hauptursache für die derzeit sinkenden Pegelstände sind in erster Linie die Klimaphänomene El Niño und La Niña (siehe unten), welche über Monate hinweg die Witterungsverhältnisse zu ändern vermögen. Der Ostpazifik heizte sich stark auf, wodurch gigantische Mengen Wasser verdunsteten. Über Südamerika und Australien fielen die Wassermassen bei zahlreichen Unwettern wieder zu Boden.

Der Anstieg der Meere wird weitergehen - Josh Willis, Nasa

Das Regenwasser bleibe laut Aussage der Wissenschaftler jedoch nicht auf den Kontinenten, sondern fliesse langsam zurück ins Meer. Und somit wird sich der Trend voraussichtlich bald wieder umkehren. „Der Anstieg der Meere wird weitergehen", betont Josh Willis von der Nasa. Im Rahmen zahlreicher Forschungsprojekte laufen derzeit Ermittlungen, wie schnell und wie stark die Pegel wieder steigen werden.

Die Klimaphänomene El Niño und La Niña 

El Niño ist eine Klimaanomalie, die sich hauptsächlich im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum (Indonesien, Australien) ereignet. Hier kommt es seit mehr als 150 Jahren in zwei bis siebenjährigen Abständen zu Umkehrungen der normalen Wettersituation. Bei einem El Niño schwächt sich der kalte Humboldtstrom ab und kommt zum Erliegen. Das Oberflächenwasser vor der Küste Perus erwärmt sich so sehr, dass die obere Wasserschicht nicht mehr mit dem kühlen und nährstoffreichen Tiefenwasser durchmischt wird. Weitgreifende Wetterveränderungen sind die Folge. La Niña  ist ein Wetterereignis, das meist im Anschluss an ein El-Niño-Ereignis auftritt. Es ist sozusagen dessen Gegenteil Zu den klassischen Begleiterscheinungen von La Niña zählt Regen im südamerikanischen Nordosten und am entgegen gesetzten Ende der Welt, am Westrand des Pazifiks.

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