Schweiz: Wo bleibt der Regen?

28 Nov 2011

Seit Mitte Oktober fiel in der Deutschschweiz kein Niederschlag mehr. Für die Skiorte ist dies fatal, doch auch Flusskraftwerkbetreiber, die Schifffahrt, Landwirte und viele mehr sind von ausbleibenden Niederschlägen betroffen. Wie lange es noch trocken bleibt, ist unklar. 

Italien andererseits wird derzeit von Starkregen heimgesucht. Seit Oktober sind bei Unwettern mindestens 26 Menschen gestorben. In Italien hat man zu viel Wasser – in der Schweiz zu wenig. 

Viele Schweizer Flüsse befinden sich nahe dem absoluten Tiefststand seit Messbeginn. Normalerweise fällt im Oktober und November viel Regen, doch dieses Jahr ist alles anders. Schon von Februar bis Juni gab es kaum Niederschläge. Seit Mitte Oktober ist das Wetter stets dasselbe: oben schön und warm – unten grau und trist. 

Wir hoffen auf mehr Wasser.


Einige Flusskraftwerke sind bereits abgestellt worden, weil neben dem Restwasser für die Turbinen nichts übrig bleibt. Die restlichen Kraftwerke produzieren derzeit rund 25 Prozent weniger Energie als im Durchschnitt. «Wir hoffen auf mehr Wasser», meint Marcel Bieri, Kraftwerkleiter in Bremgarten-Zufikon und spricht damit allen Produzenten der grünen Energie aus dem Herzen. 

Der Hitzesommer 2003 kann nicht mit der jetzigen Situation verglichen werden – im Moment ist die Lage nämlich schlimmer. Viele Bäche weisen bald keinen Tropfen Wasser mehr auf. Zum Glück benötigt die Landwirtschaft zurzeit kein Wasser mehr für den Gemüseanbau und die Felder, denn die Vegetation ist in der Winterruhe.
Auch auf die Schifffahrt hat die anhaltende Trockenheit Auswirkungen: Die Kähne auf dem Rhein können durchschnittlich einen Drittel weniger laden. Dadurch werden Güter wie Viehfutter und Mineralöl teurer. 

Ebenfalls eine schwere Zeit haben Regenwürmer und Fische. Der Regenwurm („Tier des Jahres 2011“) bleibt zurzeit im Untergrund, anstatt sich an der Oberfläche zu paaren. Sie haben keine Kraft, sich durch die steinharte Erde an die Luft zu graben. Bereits der erste Fortpflanzungszyklus in diesem Jahr war beeinträchtigt, da der Frühling sehr trocken war. 
Weil der Wasserpegel der Bäche zu tief ist, bekommen die Fische zu wenig Sauerstoff. Damit die Tiere nicht sterben, hat man in verschiedenen Kantonen die Bäche abgefischt. 
Ebenso stark betroffen sind die Skigebiete. An vielen Orten hat es das letzte Mal im April geschneit. Wenn der Schnee ausbleibt, fehlen die Touristen, die Einnahmen und die Arbeit. 

Auch in naher Zukunft muss wohl auf Schnee verzichtet werden. «Das aktuelle Hochdruckgebiet bleibt stabil», so Bernd Konatz, Prognostiker bei MeteoSchweiz. Der früheste Termin, um in einer prächtigen Winterlandschaft Ski zu fahren, wird wohl erst im Dezember sein.

 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail [email protected]

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.