Hitzetag und Tropennacht bereits im April

30 Apr 2012

Seit langer Zeit ist bekannt, dass das Wetter im April verrückt spielt, jedoch wurde noch nie zuvor nördlich der Alpen bereits im April weder ein Hitzetag noch eine Tropennacht verzeichnet. Grund für das Extremwetter ist die Grosswetterlage mit einem Tief über den Iberischen Halbinseln. Der dadurch begünstigte, starke Föhn richtete grosse Schäden an.

 Der erste Hitzetag mit Temperaturen von über 30 Grad wurde dieses Jahr ungewöhnlich früh verzeichnet. Auf diesen warmen Tag folgte eine Tropennacht, während der die niedrigste Lufttemperatur nicht unter 20 Grad fiel. So blieb es beispielsweise in dieser Nacht in Rorschach (SG) über 25 Grad warm! Eine derartige Situation hat es Ende April noch nie gegeben. Diese meteorologische Besonderheit ist auf die Grosswetterlage mit einem Tief über den Iberischen Halbinseln zurückzuführen, das heisse Luft aus Nordafrika an die Alpen heranführte und den Föhn nördlich davon extrem verstärkte.

Der Föhn brachte aber nicht nur die sommerlichen Temperaturen in die Schweiz, sondern auch Orkanstürme, welche landesweit Schäden anrichteten. Im Kanton Uri wurden Böen von bis zu 200km/h gemessen! An mehreren Orten begünstigten die Winde Waldbrände; im Kanton St. Gallen und Nidwalden wurden schlecht gelöschte Feuer erneut entfacht. Im Kanton Freiburg zerstörte ein Waldbrand eine Fläche von rund einem Hektar. Auch im Kanton Wallis brachen zwei Feuer aus. Dort gestaltete sich das Löschen auf der 6000 Quadratmeter grossen Waldfläche aufgrund der heftigen Windböen sehr schwierig.

Weiter wurden Strommasten und Bäume umgeworfen, was vielerorts zu Stromausfällen führte. Zudem litt der Bahnverkehr unter dem starken Wind, da Bahnstrecken unterbrochen wurden. Ausserdem musste die Feuerwehr mehrmals wegen beschädigten Hausdächern ausrücken. Dachdecker waren im Dauereinsatz, da Ziegel und teilweise ganze Dächer abgedeckt wurden.

 Diese Zeichen der Natur sollten jetzt ernstgenommen werden, denn lang anhaltende Trockenperioden, sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme bedrohen Mensch, Tier und Umwelt.

Obwohl Extremwetter nur vereinzelt wahrgenommen werden, wie beispielsweise an diesem stürmischen und warmen Wochenende Ende April, häufen sie sich global zunehmend. Diese Zeichen der Natur sollten jetzt ernstgenommen werden, denn lang anhaltende Trockenperioden, sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme bedrohen Mensch, Tier und Umwelt. Die Schäden, welche dadurch entstehen, nehmen je länger je mehr ein grösseres Ausmass an; so beispielsweise auch die Wirbelstürme in Nordamerika, welche im Herbst 2011 unnatürlich häufig verzeichnet worden sind.

Extremwetter und starke Temperaturunterschiede gibt es schon lange, jedoch treten sie immer häufiger und stärker auf. Der Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung ist evident. In den letzten 100 Jahren ist ein starker Temperaturanstieg von bereits 0,8 Grad zu verzeichnen. Für die nächsten 100 Jahre prognostizieren Meteorologen einen Anstieg um nochmals 2 bis 4 Grad. Beunruhigend ist dabei die rasante Geschwindigkeit dieser Zunahme, welche durch den starken Anstieg der Treibhausgase (CO2, Methan usw.) gesteuert wird.
Die Erderwärmung und der damit zusammenhängende Klimawandel werden solche Extremwetter in Zukunft in ihrer Häufigkeit und ihrem Ausmass massiv verstärken. Sollen diese gemildert werden, ist eine deutliche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen unverzüglich durchzusetzen. Die Kosten dafür werden hoch sein, aber bestimmt geringer ausfallen, als wenn die zu erwartenden Schäden behoben werden müssen!

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