Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hat die Menschheit mit der Nutzung fossiler Energieträger zu einem rasanten Anstieg der CO2-Konzentration in der Luft beigetragen bzw. diesen massgeblich verursacht. Zwar hat der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre erdgeschichtlich betrachtet immer variiert, aber das Tempo der Veränderungen in den letzten 200 Jahren ist beispiellos. Die Entwicklung moderner Zivilisationen, insbesondere der Wandel von der Agrar- zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft ist wesentlich auf die technologische Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas zurückzuführen. Mit ihr verbunden ist eine verstärkte Freisetzung von CO2 und anderen Treibhausgasen, deren Anteil in der Luft mit einer vorher nie dagewesen Geschwindigkeit angestiegen ist.
Dass die weitreichenden und viele Lebensbereiche durchdringenden Errungenschaften von Industrie und Transportwesen mit einer Belastung der Umwelt einhergehen, wurde zwar schon früh erkannt, aber deren Folgen und Wirkungen bis heute massiv unterschätzt. Obwohl bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Zusammenhang zwischen dem Verbrauch fossiler Brennstoffe, der Freisetzung von CO2 und einer allgemeinen Erwärmung beschrieben wurde, sind diese Tatbestände lange nicht als Problem erkannt worden.
In jüngster Zeit hat sich das Bewusstsein für die Notwenigkeit zur CO2-Reduktion etwas verbessert. Davon zeugen nicht zuletzt verschiedene internationale Konferenzen und Abkommen wie der Erdgipfel in Rio, das Kyoto-Protokoll und die Rio Folgekonferenz Rio+20. In der Schweiz sind mit der Förderung erneuerbarer Energien, mit dem zunehmenden Einsatz effizienterer Wärmeisolation bei Gebäuden und umweltverträglicheren Neuwagen bereits wichtige Schritte zur Eindämmung von CO2-Emissionen unternommen worden. Erfreulich mutet vor diesem Hintergrund die kürzlich vom Bundesamt für Umwelt bekannt gegebenen Zahlen an. Demgemäss hat sich der CO2-Ausstoss in der Schweiz zwischen 2010 und 2011 um 4% vermindert. Reduziert hat sich sowohl der Verbrauch von Brenn- als auch von Treibstoffen. Die Brennstoffemissionen liegen 18% unter dem Wert von 1990, diejenige der Treibstoffe allerdings immer noch 12% darüber. Insbesondere bei den Treibstoffen besteht also noch ein starker Nachholbedarf. Insgesamt steht aber noch keineswegs fest, ob die Schweiz die Zielwerte des Kyoto-Protokolls erreicht, welche eine Reduktion von 8% bzw. von 20% bis 2020 gemäss Selbstdeklaration gegenüber den Werten von 1990 vorsieht.
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