Ein Blick aus dem Zugfenster bei der Fahrt an der Walliser Rhone entlang. Rechts und links an den Hängen reihen sich die Rebberge. Ein Mosaik aus unterschiedlich grossen Rebbergen. Akkurat stehen die Bäumchen in Reih und Glied und strecken ihre Triebe in die morgendliche Sonne.
Der Kanton Wallis ist das grösste Weinanbaugebiet in der Schweiz. Rund 5200 Hektaren Rebfläche werden hier meist im Nebenerwerb bewirtschaftet. Somit lassen sich rund 1/3 der Schweizer Rebfläche im Wallis finden. Weitere Anbaugebiete sind in der Westschweiz (Genf, Drei-Seen-Land), im Tessin sowie in den Deutschschweizer Kantone Zürich, Schaffhausen, Aargau und Luzern.
Anteil Biowein
Der Konsum von Schweizer Weinen ist gemäss Bundesamt für Landwirtschaft im vergangenen Jahr um rund 0.5 Millionen Liter auf knapp 99 Millionen Liter angestiegen. Ein weiterer Trend ist die Zunahme an biologisch produziertem Wein in der Schweiz.
2015 wurden 210 Betriebe biologisch betrieben, dies entspricht einer Fläche von 427 ha (3% der gesamten Weinbaufläche). Seit 30 Jahren steigt die Zahl der Bio-Weingüter kontinuierlich an. Der Anteil des Knospe-Weins (zertifiziert durch BioSuisse) am Schweizer Markt ist mit 2.7% jedoch noch sehr bescheiden. Der Anteil an Bio-Weinen dürfte aber insgesamt etwas höher sein. Einerseits beinhalten diese 2.7% nur die BioSuisse-zertifizierten Weine, weitere Labels sind hier nicht eingerechnet. Andererseits lassen sich viele kleine Betriebe aufgrund der hohen Labeling-Kosten nicht zertifizieren.
Bio – alles klar?
Auch beim Bio-Weingut wird, gleich wie bei der biologischen Landwirtschaft, auf Kunstdünger und chemische Herbi- und Pestizide verzichtet. Gedüngt wird mit natürlichen Stoffen. Unterhalb der Rebstöcke wächst der Gründünger und verbessert damit die Bodenqualität. Grünkorridore schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Je nach Label müssen die Weingüter jedoch unterschiedlichen Standards genügen. Importierte Bio-Weine aus der EU tragen das grüne Blatt als Zeichen für den biologischen Anbau. Diese Vorschriften sind aber weniger strikt als die der Bioknospe (BioSuisse) oder des Demeter-Labels. Beispielsweise ist bei der EU-Bio-Zertifizierung eine Begrünung der Weinberge nicht verlangt und bei der Traubenverarbeitung gelten weniger strenge Vorschriften.
Eine weit strengere Zertifizierung verfolgt Delinat. Hier werden nebst der biologischen Bewirtschaftung auch soziale Mindeststandards gewährleistet. Die Weine werden ausgezeichnet mit 1-3 Schnecken.
Lust auf mehr?
Heute wird in Zürich zum dritten Mal der Schweizer Bioweinpreis verliehen. Ausgezeichnet werden die zehn besten Rot- und Weissweine, sowie der „Schweizer Biowinzer des Jahres 2016“.
Wir sind gespannt auf die Gewinner. À la vôtre!
Weiterführende Informationen/Quellen:
BioAktuell, Marktsituation
BioSuisse
Bio-Zertifizierung in der EU
Delinat
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