Veganuary: Vegan auf Probezeit

09 Jan 2017
Ein Lebensstil ohne Tierprodukte – die Veganblume spriesst zu jeder Jahreszeit. Ein Lebensstil ohne Tierprodukte – die Veganblume spriesst zu jeder Jahreszeit.

Schon zum vierten Mal wird dieses Jahr Veganuary durchgeführt. Die Komposition von vegan und January begeistert dieses Jahr über 40‘000 Personen.

Ungefähr 3‘000 Leute erprobten den trendigen Lifestyle während dem ersten Veganuary. Bei der zweiten Durchführung waren es bereits 12‘800 und letztes Jahr sogar schon 23‘000 Teilnehmer aus 142 Länder. Zwei Drittel davon waren omnivor, ein weiteres Drittel ernährte sich zuvor vegetarisch.  Die internationale Organisation schätzt, dass durch die Aktion und deren Folgen ungefähr 3.8 Millionen Tieren den Tod erspart wurde. 31% der Umfrage-Teilnehmer haben sich auch ein halbes Jahr später noch vegan ernährt.

Wieso mitmachen?

Veganuary ist eine wunderbare Gelegenheit, mit dem neuen Jahr auch eine neue Ernährungsweise auszuprobieren. Die kleine, grüne Veganblume spriesst auch im Winter und wird immer öfters auf Produkten und Speisekarten gefunden. Als Veganerin kenne ich die Vorurteile, ein veganer Lebensstil sei hochkompliziert und mit eintönigem Essen verbunden. Obwohl ich dies auch mit Worten sehr gut widerlegen könnte, glaube ich, dass Erfahrungen für sich selber sprechen.

„Was, wenn ich sagen würde, dass Sie zu einer Ernährung mit leckerem, gesunden Essen wechseln könnten, die Ihr Gewicht reduziert und eine grössere Auswirkung auf die Umwelt hat, als wenn Sie nicht mehr Autofahren und Fliegen würden. Was, wenn das bedeutet, dass Sie keine Eier, Milch, Fleisch und Fisch mehr essen?“

Damien Clarkson, Journalist für The Guardian und Huffington Post.

Clarkson fasst Veganismus in seinem Zitat sehr treffend zusammen. Gesundheit, Umwelt und Tiere freuen sich über die trendige Ernährungsweise. Öffnen Sie Ihre Sinne und Ihr Herz für ein neues (Geschmacks-)Erlebnis. Denn neben Salat gibt es vieles mehr, das ausprobiert und genossen werden kann. Vom Quornschnitzel über veganen Käse bis zu Kokosjoghurt gibt es viele Alternativen zur währschaften Schweizerküche, welche keine Tierleben fordert. Allerdings geht es (mir zumindest) nicht darum, alle gewohnten Produkte wegzulassen oder mit pflanzlichen zu ersetzen. Die vegane Küche hat auch so mehr als genug zu bieten.

Tipps für Einsteiger

Veganuary.com: Die Website des Projekts bietet Informationen, ein Starterpacket und tägliche Tipps per Email an.

Schritt für Schritt: Gerade für solche, die sich noch nicht gross mit dem Thema auseinandergesetzt haben, empfehle ich, das Experiment ohne Druck und so gut es eben geht mitzumachen. Es braucht etwas Zeit, bis man herausgefunden hat, welche Produkte tierische Bestandteile enthalten und was für Alternativen es dazu gibt.

Inhaltsstoffe checken: Ein kurzer Blick über die Etikette verrät, was man oder frau denn eigentlich isst. Sie werden staunen, wo sich Milch, Ei &Co überall versteckt haben, und was für unaussprechbare Zutaten sonst noch in vielen Produkten enthalten sind.

Veganes Kochbuch: Neben dem physischen Buch gibt es auch viele Food-Blogs, welche für jeden passende Rezepte zur Verfügung haben.

Vorbereitung:  Nicht nur der Samichlaus reist mit ein paar Nüssen, (veganen) Guetzli oder einem Apfel in der Tasche. Um nicht hangry zu werden, wenn keine vegane Option vorhanden ist, kann der mitgebrachte Snack verspeist werden. Und wenn Sie eingeladen werden, informieren Sie den Gastgeber im Voraus.

Und zu guter Letzt: Take it easy. Mitmachen, Neues entdecken und dabei Spass haben sollte im Vordergrund stehen. Veganuary ist eine Gelegenheit dafür, die vegane Ernährung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und aufzuzeigen, dass es gar nicht so kompliziert und eintönig ist, wie man sich das vorstellt. Erleben statt Reden und obendrein Tier und Umwelt retten.

Umweltfakten zu Tierprodukten
Welthunger: 37‘000 Menschen verhungern täglich.
1 Kg Fleisch = 16kg Getreide
90% der Sojaernte und 50% der Getreideernte = Tierfutter!
Wasser: 1kg Fleisch = 15500 Liter Wasser = 1 Jahr lang duschen
(Im Vergleich: 1kg Karotten = 131 Liter Wasser!)
Land: 45% der gesamten Landfläche = Nutztierhaltung
700m2 Land = Anbau Essen für Vegane für ein Jahr
Omnivore brauchen die 18 –fache Fläche!
Regenwaldabholzung: Nutztierhaltung wird für 91 % der Destruktion des Amazonas verantwortlich gemacht.
0.5-1 Hektare Regenwald wird pro Sekunde abgeholzt.
Ozeane: ¾ der Fischbestände sind aufgefischt.
1kg Fisch = 5 Kilo Beifang
Abfall eines Hofes mit 2500 Milchkühen = Abfall einer Stadt mit über 400‘000 Einwohner

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Veganuary Starter Kit
Veganuary Resultate 2016  
Cowspiracy Fakten
The Guardian

 

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