Letzte Woche haben wir darüber berichtet, wie man Küche und Garten in Zero-Waste-Oasen umgestalten kann. Diese Woche nehmen wir uns das Badezimmer vor, denn in den Tuben, Döschen, Flaschen und Reinigungsmitteln steckt nicht nur eine Menge Chemie, die der Umwelt schadet, sondern möglicherweise auch uns. Dabei ist es ganz leicht, aus Haushaltsmitteln seine eigenen Kosmetik- und Reinigungsprodukte herzustellen.
Körperpflege
Duschen, Zähneputzen, Deo auftragen: Unsere täglichen Körperpflege-Produkte sind meist in Plastik verpackt und enthalten oft giftige Stoffe und Mikroplastik, die uns mehr schaden als helfen. Mit wenigen Hausmitteln, Geld und Zeit können die Produkte auch selber gemacht werden:
- Seife: Anstatt Seife in Plastikverpackung zu kaufen, können Sie sich auch mit einem Stück Kernseife waschen. In Unverpackt-Läden kann Flüssigseife auch in mitgebrachte Behälter gefüllt werden.
- Shampoo: Haare können mit Natron und Apfelessig oder Zitronensaft gewaschen werden. Dazu (für lange Haare) einen Löffel Natron mit einem Liter Wasser vermischen und als Conditioner dieselben Mengen von Apfelessig oder Zitronensaft (hellt die Haare zusätzlich auf) mit Wasser und optional ein paar Tropfen ätherischen Ölen für den Duft mischen. Kleiner Hinweis: Die Haare brauchen eine Weile, bis sie sich an die neue Kur gewöhnt haben. Alternativ gibt es auch Shampoo-Seifen.
- Haarbürste und Kamm: Gibt es auch aus Holz.
- Zahnpasta: Rezepte für Zahnpasta oder Zahnpulver gibt es viele. Beispielsweise dieses: 4 EL Kokosfett, 3 EL Natron, 5-10 Tropfen äther. Pfefferminzöl, 1-3 Tropfen Stevia-Lösung (optional: 1-2 Tropfen Teebaumöl, 1 TL Xylit (Birkenzucker)). Alles in einem Keramikbehälter zusammenrühren.
- Zahnbürste: Kaufen Sie sich eine Bambus-Zahnbürste, welche kompostierbar ist.
- Deo: Um ein Zero Waste Deo herzustellen, einfach 1/3 Menge flüssiges Kokosfett, 1/3 Natron, 1/3 Maisstärke und optional ein paar Tropfen eines ätherischen Öls in einem verschliessbaren Glas verrühren und fertig.
- Bodylotion: Kann einfach durch Kokosfett ersetzt werden.
- Rasieren: Investieren Sie in einen Rasierhobel, welcher von Frauen und Männer genutzt werden kann. Auch das gute alte Rasiermesser leistet gute Dienste, bedarf jedoch etwas Kunstfertigkeit.
- Toilettenpapier: Benutzen Sie recyceltes Toilettenpapier, das schont die Umwelt.
- Periode: Pro Monat braucht eine Frau durchschnittlich 30 Tampons oder Binden, in einem Jahr also 360 Stück. Eine Menstruationstasse kann bis zu 15 Jahre genutzt werden. Eine umweltschonende und zudem preiswertere Methode.
- Schminke: Mascara, Puder oder Lipgloss sind einfach zum Selberherstellen.
- Peeling: Kaffeesatz oder Olivenöl und Salz sind wunderbare Zero-Waste-Peelings.
- Abschminken: Dazu kann Kokosfett auf waschbaren Reinigungspads verwendet werden.
Reinigung
Auch wenn Meister Proper im Fernseher die Küche und das Bad so schön zum Glänzen bringt, braucht es ihn meist gar nicht. Mit Essig, Wasser und manchmal etwas Seife kann wunderbar gereinigt werden, ohne dass dabei viel Geld, viel Plastikverpackung und viel Chemie nötig wäre.
- Zitrusreiniger: Wem der reine Essigreiniger nicht behagt, kann Schalen von Zitrusfrüchten mit Haushaltsessig übergiessen und nach 2-3 Wochen durch ein Sieb in eine alte Sprühflasche füllen. Das ist ein wunderbarer Allzweckreiniger und Kalkentferner.
- Waschmittel: Anstatt giftige und teure Waschmittel zu verwenden, können auch Efeublätter oder Kastaniennüsse, beziehungsweise Waschnüsse die Wäsche waschen. Die Wäsche an der Luft trocknen spart so einiges an Energie. Wenn man sie an Kleiderbügel aufhängt, müssen die meisten Sachen auch nicht gebügelt werden.
- Geschirrspülmittel: Dafür braucht es 4 Tassen Waschsoda, 1 Tasse Zitronensäure und 1 Tasse Meersalz. Alle Zutaten mischen und pro Maschinenladung 1-2 gehäufte Teelöffel in den Geschirrspüler geben.
- Klarspüler für die Spülmaschine: Es braucht nur zwei Zutaten: 1/2l Alkohol und 1/2l Zitronensäurewasser
- Spülmittel und Seife, Essig, Waschsoda etc: Kann in Unverpackt-Läden gekauft werden.
- Lappen und Putzutensilien: Alte T-shirts lassen sich zu Lappen umfunktionieren und ebenfalls waschen. Spülbürsten gibt es aus Holz und mit auswechselbarem Borstenkopf.
Nichts wie ran ans Ausmisten, Aufbrauchen und Herstellen von Putzmittel für den Frühlingsputz.
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