Früher oder später wird bei den im Alltag so praktischen Batterien die Luft wieder draussen sein. Damit die modernen Elektrogeräte weiterlaufen, müssen die Energieträger ausgetauscht werden und dann stellt sich die Frage: Wohin mit den leeren Batterien?
Leider wissen noch längst nicht alle Schweizerinnen und Schweizer, dass Batterien recycelt werden müssen – dies sogar per Gesetz. Von den jährlich rund 120 Millionen verkauften Batterien landen im Jahr 35 Millionen gebrauchte Batterien im Kehricht. Dabei wäre es doch so einfach, Batterien richtig zu recyceln.
Weshalb müssen Batterien recycelt werden?
Batterien werden aus zwei Gründen rezykliert: Einerseits enthalten sie wertvolle Rohstoffe, die wiederverwendet werden können und anderseits gelten sie als Sonderabfälle, da sie schädliche Schwermetalle wie Cadmium und Blei enthalten. Durch Recycling soll verhindert werden, dass diese Substanzen zum Beispiel über die Kehrichtverbrennungsanlagen in die Umwelt gelangen. Wer also alte Batterien und Akkus sammelt und recycelt, hilft bei der Erhaltung wertvoller Rohstoffe und bewahrt die Umwelt vor giftigen Substanzen.
Wo werden leere Batterien gesammelt?
Alle gebrauchten Batterien können direkt bei der Gemeindesammelstelle abgegeben oder beim Verkäufer selbst zurückgebracht werden. Jede Verkaufsstelle von Batterien ist verpflichtet, leere Batterien wieder entgegenzunehmen. Neben Batterien werden auch Akkus gesammelt. Autobatterien müssen allerdings direkt über die Autowerkstatt entsorgt werden.
Für den Konsumenten fallen beim Entsorgen keine Gebühren an. Bereits beim Kauf von Batterien wird eine sogenannte vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) erhoben, die im Preis bereits inbegriffen ist. Diese Gebühr deckt die Sammlung und den Transport der Batterien sowie die Auftrennung der Rohstoffe.
Was geschieht mit den Batterien im Reyclingwerk?
In der Schweiz steht eines der modernsten Batterien-Recyclingwerke Europas. In der Anlage werden Batterien und Akkus zuerst sortiert, und Fremdstoffe werden entfernt. Bei einer sogenannten Pyrolyse werden die Batterien im nächsten Schritt auf rund 700 °C erhitzt. Alle organischen Bestandteile wie Plastik verkohlen dabei und Wasser sowie allfälliges Quecksilber verdampfen. Die metallischen Rückstände hingegen werden bei 1500 °C geschmolzen, sodass Ferromangan und Zink zurückgewonnen werden können.
Die bei den Prozessen anfallenden Abgase und das Abwasser werden im Anschluss chemisch gereinigt, um Schadstoffe herauszufiltern. Die verschiedenen Schritte des Batterierecyclings gewährleisten so den Schutz der Umwelt vor Schwermetallen. Zusätzlich können wichtige Rohstoffe für die Industrie zurückgewonnen werden.
Von einer Batterie werden bis zu 95 Prozent der Bestandteile wiederverwertet.
Die Rücklaufquote der Batterien in der Schweiz liegt bei knapp 70 Prozent, was relativ hoch ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Trotzdem müssen wir uns nochmals einen Ruck geben, um die Sammelquote auf den vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) vorgegebenen minimalen Zielwert von 80 Prozent zu steigern.
Weiterführende Informationen:
Merkblatt Batterierecycling
Interessenorganisation Batterieentsorgung (INOBAT)
Swissrecycling
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