Gemäss einer Erhebung des Verbands Schweizerischer Elektrizitätswerke hat der Stromverbrauch im Schweizer Durchschnittshaushalt seit 1991 um mehr als ein Viertel zugenommen. Dies obwohl beispielsweise Kühlschränke, Geschirrspühler und Waschmaschinen unterdessen deutlich sparsamer geworden sind. Dennoch werden effiziente Geräte und Technologien bisher noch zu wenig genutzt. Der Energyday widmet sich dieses Jahr der Aufgabe, die Bevölkerung zum Thema Energieeffizienz von Haushaltsgeräten zu beraten.
Doch nicht nur die Technologie von Geräten und Beleuchtungssystemen beeinflussen den Energiekonsum; eine wichtige Ursache für den steigenden Stromverbrauch ist das Konsumverhalten der Bevölkerung. Die Nutzung und Ausstattung an Energiegeräten in Schweizer Haushalten ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Mehr Energieeffizienz der Geräte bedeutet nicht automatisch, dass entsprechend mehr Strom eingespart wird. Geräte, die weniger Elektrizität konsumieren, verursachen zwar tiefere Kosten als herkömmliche Geräte, aber wenn mehr und grössere Geräte benutzt werden, schwindet der Einspareffekt schnell. Auf den Punkt gebracht, meint Conrad U. Brunner: „Die Leute wollen immer mehr, und es wird immer billiger mehr zu wollen.“ Den alten Kühlschrank gegen ein neues, effizienteres Modell einzutauschen macht durchaus Sinn; jedoch nur wenn das bisherige Geräte ersetzt werden muss und das neue Gerät nicht doppelt so gross ist wie das alte. Damit sollen ja nicht weitere Abfallberge entstehen, die wiederum entsorgt werden müssen.
Die Leute wollen immer mehr, und es wird immer billiger mehr zu wollen.
Conrad U. Brunner
Viel Energie verloren geht auch durch den unachtsamen Umgang mit Strom. Beispielsweise bei der Zimmerbeleuchtung und Geräten im Standby-Modus besteht ein enormes Einsparpotenzial, das oft unterschätzt wird. Geräte verbrauchen im Standby-Modus immer noch bis zu zwei Drittel des Stroms bei Normalbetrieb. Bei der Beleuchtung ist nicht nur der Lampentyp (herkömmliche Glühbirne, LED, etc.) von Bedeutung, sondern auch die Nutzung, Dauer und Intensität. Direkte Beleuchtung ist in der Regel effizienter als diffuses Licht. Neben Standby-Geräten und Beleuchtung gibt es unzählige weitere Sparmöglichkeiten im Haushalt.
Viele Experten sind sich einig: Eine Kombination von nachhaltigen Technologien und konsequentem Stromsparen durch ein verändertes Konsumverhalten könnte den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Dieser Meinung sind auch die Initianten der überparteilichen Stromeffizienz-Initiative die eine „substanzielle Verbesserung“ der Stromeffizienz in der Schweiz fordern. So könnte jede dritte Kilowattstunde Strom eingespart werden, was auch den Atomausstieg erheblich erleichtern würde. Schliesslich hat auch jede andere Art von Stromproduktion (und –Diffusion) ökologische Folgen. Die günstigste Energie – sowohl für das eigene Portemonnaie, als auch für Wirtschaft und Natur – ist die nicht benötigte Energie.
Weiterführende Infos und Tipps zum Energiesparen:
WWF Ratgeber-APP
www.hausinfo.ch
www.topten.ch
www.energieschweiz.ch
Kommentare (0) anzeigenausblenden