Seidenstoffe sind bekannt als besonders angenehme und luxuriöse Textilien. Die Herstellung hat allerdings auch ihre Schattenseiten.
Waren es 2012 noch 80 Milliarden neuproduzierte Kleidungsstücke, kamen wir 2016 bereits auf 150 Milliarden. Die stete Neuanschaffung von Textilien liegt noch immer im Trend. Allerdings gibt es einen Lichtblick: Neue Technologien des Textilrecyclings werden entwickelt – auch in der Schweiz.
Moya Kala ist ein junges Unterwäsche- Unternehmen aus Sarnen, das sich für eine faire und nachhaltige Produktion einsetzt. Die Produkte werden in einem Familienunternehmen in Bulgarien hergestellt, welches die Gründerinnen regelmässig besuchen. Wir haben Luana Derungs, Co-Founderin von Moya Kala gefragt, was Moya Kala ausmacht und wie sie und die anderen Mitbegründerinnen sich für die Nachhaltigkeit einsetzen.
Egal ob eine verwaschene Jeans oder ein weisses Shirt mit Tomatenflecken: Natürliche Färbemittel können Verbleichtes auffrischen oder einem Kleidungsstück einen völlig neuen Anstrich verpassen.
Fakt: 60 Prozent der neu produzierten Kleidung besteht zum Teil oder ganz aus Polyester. Die billige Kunstfaser ist der grosse Treiber der Fast-Fashion-Industrie — entpuppt sich aber als Desaster für die Umwelt. Ein T-Shirt aus Baumwolle verursacht 2,1 Kilogramm CO2, eines aus der Kunstfaser Polyester mehr als das Doppelte.
Polyester ist eine Chemiefaser und besteht aus Polyethylenterephthalat, kurz PET, aus dem auch Plastikflaschen hergestellt werden. Ausgangsstoffe ihrer Produktion sind Steinkohle, Kalk, Erdöl und Erdgas. Kleidung aus Polyester trägt zu einer wahren Umweltkatastrophe bei: Hunderttausende kleinster Plastikfasern finden sich nach einem Waschgang im Waschwasser. Ein Teil der Fasern, die in Kläranlagen abgefangen werden, werden zusammen mit dem Klärschlamm im Boden begraben — der Rest wird in Gewässer gespült. Ein durchschnittlicher Waschgang von 6 Kilogramm setzt laut einer Studie ca. 138’000 Fasern von Polyester-Baumwoll-Mischgewebe, 496’000 Fasern von Polyester oder bis zu 728’000 Fasern aus Acrylgewebe frei. Die Kleidung verliert so über ihre Nutzungsdauer zwischen 5 und 20 Prozent ihres ursprünglichen Gewichtes.
Folgerung: Um die weitere Verseuchung der Umwelt mit synthetischen Mikrofasern und -plastik möglichst zu verhindern, können wir Konsumenten unser Verhalten zu Hause ändern. Weniger ist auch hier wieder mehr. Einerseits ist es wichtig, den Kauf von Kleidung aus synthetischem Material möglichst zu vermeiden und stattdessen auf biologisch angebaute Naturmaterialien zu setzen. Andererseits sollte man Kleidung von guter Qualität wählen, die haltbar ist und nicht so schnell ersetzt werden muss. Die synthetischen Kleider, die man bereits besitzt, sollte man in speziellen Waschnetzen reinigen, welche die Mikrofasern auffangen können, bevor sie ins Abwasser und damit in die Ökosysteme zu Land und zu Wasser gelangen.
weitere Informationen:
Carbon Connect: Kleider und der CO2-Fussabdruck
R. Kirchain et al. (2015): Sustainable Apparel Materials
Napper, I.E. und R.C. Thompson (2016): Release of synthetic microplastic plastic fibres from domestic washing machines
Es ist zwar noch ein Nischenprodukt, aber Hanftextilien werden immer mehr zum Mainstream. Die Produktionskosten haben sich gesenkt und die Produktauswahl hat sich stark vergrössert. Hanfkleidung ist eine echte Alternative zu den Textilien aus Baumwolle und Synthetikfasern, denn sie ist ressourcensparend und nachhaltig.
Planen, packen, buchen – Tipps zur nachhaltigen Vorbereitung auf die nächste Reise.
Worauf man bei Produkten für den Outdoor-Sport achten sollte, damit die Liebe zur Natur dieser letztendlich nicht zum Verhängnis wird.