Auf die Zukunft der biologischen Vielfalt

Dass die biologische Vielfalt bedroht ist, zeigt sich am Insektensterben. Dass die biologische Vielfalt bedroht ist, zeigt sich am Insektensterben.

Die fünftägige Wissenschaftskonferenz soll einen Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik schaffen mit dem Ziel, die Biodiversität zu retten.

Das diese Woche (23. bis 28.2.2020) stattfindende Welt-Biodiversitätsforum in Davos ist das erste seiner Art: Es bringt führende Forscher, Praktiker, Entscheidungsträger und gesellschaftliche Akteure zusammen. Ziel ist es, die Zukunft der Biodiversität zu ermitteln. Für die nächsten 10 Jahre soll eine Schwerpunkt-Agenda für die Biodiversität erarbeitet werden. Zudem soll das Forum als Unterstützung des „New Deal for Nature“ dienen. Dieser steht für eine nachhaltige Entwicklung. Für dessen Erreichen sollen alle gesellschaftlichen Akteure einbezogen, ein gesellschaftlicher Konsens gefunden sowie eine kollektive Suche nach Lösungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt initiiert werden.

Das Forum bietet eine Plattform für Dialoge und  den Austausch, es soll eine Vielzahl von Perspektiven abdecken und eine Vielzahl von Visionen erfassen. Die Konferenzthemen des Forums sind unter anderem: Die Veränderung der biologischen Vielfalt und die Reaktionen der biologischen Vielfalt auf Umweltveränderungen, die Rolle des Menschen und  dessen Organisationen beim Schutz und nachhaltiger Nutzung der biologischen Vielfalt sowie Fragen über Zukunft der biologischen Vielfalt (Was ist wünschenswert? Welche Akteure müssen einbezogen werden? Welche Verpflichtungen sind erforderlich?).
Neben den Sitzungen und Workshops der Wissenschaftler finden auch öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen statt.

Öffentliche Veranstaltungen

One Tree One Planet (Montag, 24.2.2020)
Eine Installation von Naziha Mestaoui, Umweltkünstlerin und Architektin.
Das Projekt zeigt die reiche Vielfalt an Tieren, Pflanzen und anderen Organismen auf unserer Erde. Diese werden durch den Lebensbaum repräsentiert, wobei dessen Zweige alle Lebewesen verbinden. Es wird eingeladen, selbst zu entdecken, wie der Mensch mit allem Leben auf dem Planeten verbunden ist und welche Möglichkeiten man hat, zum Schutz des Lebens auf der Erde beizutragen.

Film: Paradise War - The story of Bruno Manser (Dienstag, 24.2.2020)
Basierend auf einer wahren Geschichte zeigt der Film wie der Umwelt- und Menschenrechtsaktivist Bruno Manser 1984 die Reise in den Dschungel nach Bormeo antritt. Dort trifft er auf den nomadischen Penan-Stamm, dessen Existenz durch unerbittliche Abholzung des Regenwaldes bedroht ist. Manser nimmt den Kampf gegen die Holzfäller auf und wird so zu einem der bekanntesten und glaubwürdigsten Umweltschützer seiner Zeit.

Biodiversität bedeutet Leben (Donnerstag, 27.02.2020)
Vortrag von Dr. Anna Deplazes, Ethik-Zentrum Universität Zürich
Podiumsdiskussion zum Thema «(Stellen)wert der Biodiversität in der Schweiz»
Ausstellung des Universitären Forschungsschwerpunktes «Globaler Wandel und Biodiversität»

Biodiversität unter Druck

Biodiversität, auch biologische Vielfalt genannt, umfasst drei Bereiche: die Vielfalt an Ökosystemen, die Vielfalt der Arten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Kurz gesagt ist sie die Vielfalt des Lebens. In der Schweiz und weltweit ist die biologische Vielfalt bedroht: Änderungen der Landnutzung, Umweltverschmutzung, invasive Arten und der Klimawandel haben einen negativen Einfluss. Manche Lebensräume werden unwiederbringlich zerstört und Tiere- und Pflanzenarten ausgerottet. Laut dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) ist der Zustand in der Schweiz unbefriedigend. Die biologische Vielfalt hat seit 1900 deutlich abgenommen. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind mittlerweile bedroht. Mit dem Rückgang der Arten ist auch die genetische Vielfalt zurückgegangen. Massnahmen - wie der vom Bundesrat verabschiedete Aktionsplan zur Strategie Biodiversität 2017 und das internationale Nagoya-Protokoll der Convention of Biological Diversity (CBD) - sind zwar teilweise erfolgreich, aber längst nicht ausreichend: Da sind sich Wissenschaftler, die OECD und die europäische Umweltagentur (EUA) einig.

Die biologische Vielfalt ist das Fundament des Lebens. Sie gewährleistet unsere Versorgung mit Nahrung, Trinkwasser und sauberer Luft. Sie ist ausserdem ein zentraler Wirtschaftsfaktor, denn sie ist Rohstofflieferantin für Medikamente, Kosmetika oder Kleidung. Ein intaktes Ökosystem schützt uns vor Hochwasser, Erdrutschen und Lawinen. Nicht zuletzt erhöht sie unsere Lebensqualität und den Erholungswert unserer Umwelt. Die Bewahrung der biologischen Vielfalt sollte das oberste Ziel aller Menschen sein.

 

 

Quellen und weitere Informationen:
Welt-Biodiversitätsforum in Davos
Welt-Biodiversitätsforum: Public Events
Bundesamt für Umwelt (Bafu): Zustand der Biodiversität in der Schweiz und Aktionsplan

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.