Nach dem die „Rena“ (umweltnetz-schweiz.ch berichtete) auseinanderbrach, droht eine weitere Ölverschmutzung in unseren Meeren. Bereits ein kleiner Teil des geladenen Treibstoffs könnte viele Tiere töten und die Küstenlandschaft mit den umliegenden Naturschutzgebieten ernsthaft gefährden. Die Strände würden verkleben und auf Jahre vergiften.
Doch im Moment hat die Rettung der noch vermissten Menschen höchste Priorität. Gleichzeitig bereitet man sich aber auf die Sicherung des Öls vor. Erschwert wird die Situation durch die schiefe Lage des Wracks. Man könnte vermuten, die Bergung der „Costa Concordia“ sei einiges einfacher als bei der „Rena“. Doch die kurze Distanz zur Küste trügt. Da das Schiff nicht stabil auf dem Grund liegt, droht es sogar abzurutschen. Gemäss Experten dürfte sich die Sicherung noch über Wochen hinziehen. Derzeit wird abgeklärt, ob das Schiff auseinander geschnitten werden müsse, um es transportieren zu können.
Erfahrungsgemäss wird das Abpumpen des Schweröls eine aufwändige Aufgabe. Schweröl ist nach dem Abkühlen eine hochviskose Flüssigkeit, zäh wie Honig. Um es auf dem Schiff überhaupt verwenden zu können, wird es in den Tanks aufgewärmt. Diese Eigenschaft bringt jetzt den Vorteil, dass es nicht so schnell auslaufen kann. Es lässt sich dadurch aber nicht so einfach abpumpen, weil es vorgängig erhitzt werden muss.
Schweröl ist äusserst giftig, weshalb sein Einsatz in Anlagen auf dem Festland verboten ist. Weshalb dieser Kraftstoff aber – angesichts des hohen Gefährdungspotenzials – auf See verwendet werden darf, ist unverständlich und kann nur mit der Förderung ökonomischer und der Unterdrückung ökologischer Argumente erklärt werden.
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