Früher oder später landen Konsumgüter in der Mülltonne. Die Schweiz verfügt im Bereich Abfallentsorgung über hohe Sicherheitsstandards, gute Infrastrukturen und Serviceleistungen. In Zusammenhang mit dem immer höheren Lebensstandard wird in den letzten zehn Jahren ein stetiger Anstieg des Abfalls verzeichnet. Im Jahr 2012 kamen so aus den Haushalten knapp 5,6 Millionen Tonnen Abfall zusammen. Mehr als ein Drittel aus diesem Abfall gehört zu den biogenen Abfällen, welche theoretisch zu 85% kompostierbar wären. Das BAFU (Bundesamt für Umwelt) hat errechnet, dass rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel auf dem Weg zum „Teller“ verloren geht. Das entspricht einer Menge von jährlich zwei Millionen Tonnen weggeworfenen Lebensmitteln. In anderen Worten landen pro Person täglich 320 Gramm einwandfreie Nahrungsmittel im Müll!
Die neue Idee von Essen teilen, soll dieser Problematik entgegenwirken. Obwohl das Projekt Myfoodsharing in Deutschland und in Teilen von Österreich bereits grosse Erfolge verbuchen konnte, geht es hierzulande eher schleppend vorwärts. Die im November 2013 gestartete Plattform, konnte im ersten Vierteljahr lediglich 165 Kilogramm Lebensmittel weitergeben. Das aktuelle Angebot ist sehr bescheiden.
Wir würden uns wünschen, dass das Angebot besser genutzt wird.
foodwaste.ch
Nun setzt die Organisation auf Universitäts-Städte, da Sie in diesen Regionen bessere Erfahrungen gemacht hat. Besonders die Studenten - mit ihrem limitieren Budget – nehmen das Angebot schneller in Anspruch. Ausser Studenten möchte die Organisation, dass aber auch Bauern mit ins Projekt einsteigen. So können selbst die Produzenten Lebensmittel verteilen, anstatt ihre restlichen Nahrungsmittel wegzuwerfen. So könnte der Abfallprozess bereits bei der Produktion unterbrochen werden und einen direkten Handel zwischen Produzenten und Konsumenten stattfinden.
Von einem Joghurt bis 200 Kilo Kartoffeln kann man alles auf der Seite teilen.
Biörn Karlen, Konsumforum
Welche Vorteile bringen Myfoodsharing? So können benötigte Produkte unabhängig von den Ladenöffnungszeiten entgegengenommen werden und direkt beim Anbieter oder bei einer Foodsharing-Stelle bezogen werden. Man hat direkten Kontakt mit anderen Gleichgesinnten, kann seine Erfahrungen austauschen und neue Bekanntschaften schliessen. Weiter stellt die Weitergabe von Lebensmitteln auch einen finanziellen Anreiz dar, da so weniger Kehrichtkosten anfallen. Sicherlich trägt es zu einem verantwortungsvollen Verhalten gegenüber unseren Lebensmitteln, deren Ressourcen, Produktion und Herstellung bei.
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