Mobiltelefone und ihre Probleme für Mensch und Umwelt

08 Aug 2014
Smartphones sind sehr ressourcenintensiv, haben dabei aber eine sehr kurze Lebensdauer. Smartphones sind sehr ressourcenintensiv, haben dabei aber eine sehr kurze Lebensdauer.

Handy oder Smartphones gehören heute zum Alltag. Man besorgt sich regelmäßig das neueste Modell, weil dies noch ein paar Funktionen mehr hat, weil die Optik gefällt oder weil es im Vertrag mit dem Anbieter ohnehin schon enthalten ist. Aber wer macht sich bei einem Neukauf Gedanken darüber, aus welchen Bestandteilen sich das Gerät zusammensetzt und welche ökologischen und sozialen Probleme durch jeden Kauf verursacht werden?

Wie fast alle technischen Geräte durchläuft auch ein Mobiltelefon vier Phasen: Von der Rohstoffgewinnung und Produktion über die Nutzung bis hin zum Recycling. Mehr als 60 verschiedene Stoffe, darunter rund 30 Metalle, sind enthalten. Um an diese Metalle zu gelangen, werden Wälder gerodet, viele Tonnen Gestein gesprengt und die Edelmetalle dann mittels giftiger Chemikalien aus dem Gestein gelöst, die in die Umwelt gelangen und Böden und Grundwasser auf lange Zeit belasten.

Bei der Produktion ist vor allem die Herstellung von Chips und Leiterplatten energie- und ressourcenintensiv. Auch hier können wieder giftige Chemikalien in die Umwelt gelangen. Auf den meist weiten Transportwegen wird dann nochmals viel Energie verbraucht, was zu hohen Treibhausgasemissionen führt, etwa um die fertigen Telefone von Asien nach Europa zu transportieren.

Auch bei der späteren Nutzung werden Ressourcen verbraucht. Handys verbrauchen Strom, ein Smartphone übrigens fast 50 Prozent mehr als ein herkömmliches Modell. Dazu kommt der versteckte Stromverbrauch: So nutzt man mit jedem Anruf und jeder SMS das Funknetz, das seinerseits Energie und Rohstoffe verbraucht, nicht zuletzt, um die riesigen Anlagen herzustellen.

Um elektronische Geräte am Ende ihres Lebenszyklus recyceln zu können, müssen sie aufwändig in ihre Einzelteile zerlegt und nach den verschiedenen Materialien getrennt werden. Das ist kosten- und arbeitsintensiv. Daher wird oft ein großer Teil legal oder illegal zur Weiterverwertung in Entwicklungsländer exportiert. Dort bauen Menschen die Geräte unter Arbeitsbedingungen auseinander, die sie ihre Gesundheit kosten. Der Rest landet auf Müllkippen, und einmal mehr belasten die austretenden Gifte und die Schlacke das Grundwasser. Die kostbaren Ressourcen gehen verloren.

Bei uns in der westlichen Welt wird kaum danach gefragt, unter welchen Bedingungen unser Smartphone produziert wurde oder woher die verwendeten Rohstoffe stammen. Selbst bei einem kleinen Schaden am Display ist Reparatur entweder ausgeschlossen, weil es keine Reparaturstelle gibt, oder ein neues Gerät ist billiger als die Reparatur. Das alte Gerät kommt deshalb in den Hausmüll oder bestenfalls in den Wertstoffhof.

Genau hier könnte das Fairphone eine Alternative bieten. Neben einer fairen Produktion wird auch Nachhaltigkeit und Langlebigkeit groß geschrieben. Während andere Hersteller z.B. Displayglas und Touchscreen miteinander verkleben, um ein oder zwei Millimeter an Höhe zu sparen, verzichtet man hier ganz bewusst darauf. Dadurch kann ein gesprungenes Displayglas wesentlich einfacher und kostengünstiger ausgetauscht werden. Bisher kosten solche Reparaturen bis zu 200 Franken. Austauschbar ist selbstverständlich auch der Akku, worauf eine freundliche Beschriftung hinweist: «This is your Battery - you can always replace it».

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