Der erste „Welterschöpfungstag“ ereignete sich am 19. Dezember 1987; damals war all das verbraucht, „was eine sich selbst erhaltende Natur innerhalb von zwölf Monaten liefern kann. Dazu zählt Wasser, Brennmaterial, Bauholz, Getreide, Fische und sogar der entsprechende Platz, um Müll zu entsorgen“ (Lexikon der Nachhaltigkeit). Seither ist der globale Trend eindeutig: Der „Welterschöpfungstag“ kommt immer früher im Jahr zu liegen; und damit steigen die Auswirkungen auf die Umwelt. Die Übernutzung der Ressourcen hat denn auch schwerwiegende Konsequenzen. Dazu zählen z.B. Klimawandel, Artensterben, Überfischung oder Wassermangel. Steigende Rohstoffpreise und soziale Unruhen sind weitere Folgen.
Der Living Planet Report 2012 gibt einen Überblick darüber, wie sich der ökologische Fussabdruck der Schweiz zusammengesetzt hat. Etwa zwei Drittel der rund fünf Globalen Hektaren, welche die Schweiz 2008 pro Kopf verbraucht hat, machten C02-Emissionen aus. Eine ebensolche Waldfläche würde benötigt, um diese Emissionen zu absorbieren. Einen geringeren prozentualen Anteil am schweizerischen Fussabdruck hatten vom Menschen genutzte und geschaffene Acker- und Waldflächen sowie Weideland. Die geringsten Anteile fallen auf Wasserflächen für Fischfang und den Landverbrauch für Siedlungsflächen und Wasserkraftwerke. Beim ökologischen Fussabdruck handelt es sich um jene biologisch produktive Land- und Meeresfläche, die benötigt wird, um alle Ressourcen zu produzieren, die eine Gemeinschaft konsumiert und die es braucht, um ihren Abfall zu absorbieren (Global Footprint Network).
Der übergrosse ökologische Fussabdruck ist lokal wie global anzugehen. Laut WWF fallen heute nämlich 73 Prozent der Schweizer Umweltbelastungen im Ausland an. Wir haben diese regelrecht ausgelagert. Deren Auswirkungen spüren die Menschen in Entwicklungsländern zuerst, obwohl reiche Länder die Erde am meisten belasten. Hauptverantwortlich für den steigenden globalen Fussabdruck sind die Bevölkerungszunahme und der wachsende Konsum.
, erklärt Felix Gnehm, Entwicklungsexperte beim WWF Schweiz. Entscheidend dabei seien Energieversorgung, Mobilität und Ernährung. In der Schweiz ist ein Bewusstseinswandel in den letzten Jahren zu spüren. Sogar wirtschaftsnahe Medien berichten vermehrt über Themen wie Food Sharing und Recycling. Ja die Themen sind sogar wirtschaftsrelevant geworden. Urban Agriculture Angebote spriessen aus dem Boden. Der Living Planet Report 2012 fordert alle Ebenen der Gesellschaft zum Handeln auf. Für uns Einzelpersonen gibt es viele Handelsbereiche, um den Fussabdruck zu verkleinern: Energie sparen, auf Ökostrom umstellen, Holz und Papier nachhaltig nutzen, regionale und saisonale Produkte einkaufen, Müll rezyklieren oder Gebäude richtig dämmen.„Nur sparsamere, umwelt- und qualitätsbewusstere Konsumenten können die Welt retten“
Eines ist klar: Handeln tut Not. Wenn die Menschheit so weiterlebt, könnten bis 2050 sogar drei Erden nötig sein, um unseren Hunger nach Ressourcen zu decken. Das sind definitiv zwei zu viel.
…und die Schuhnummer wächst noch immer
„Der ökologische Fussabdruck hat sich global seit 1966 verdoppelt und wächst weiter. Er beträgt heute 18 Milliarden globale Hektar (Gha) oder 2,7 Gha pro Person. Die Kapazität des Planeten beträgt aber gerade mal 12 Milliarden Gha oder 1,8 Gha/Person. Damit verbraucht die Menschheit 1,5-mal so viel natürliche Ressourcen wie sich jährlich erneuern. Das ist vor allem den hohen CO2-Emissionen geschuldet. Der Kohlenstoff Fussabdruck hat als Einzelkomponente einen Anteil von 55 Prozent. Dabei gilt: Je stärker entwickelt ein Land ist, desto höher ist sein Kohlenstoff-Fussabdruck“ (wwf.ch).
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