Die Erwartungen sind gross. Transportsysteme für Medikamente auf Nanopartikelbasis, welche den Weg an ihren Bestimmungsort im Körper alleine finden, sind momentan zwar noch Zukunftsmusik aber in der Autoindustrie werden beispielsweise heute schon Nanopartikel für Pneus verwendet, um die Reifenhärte zu erhöhen, was den Rollwiderstand senkt und somit bis zu 10% Treibstoffeinsparungen ermöglicht.
Die Risiken der Nanotechnologie für Mensch und Umwelt sind jedoch weitgehend unerforscht. So wird an der Universität Basel ein Studiengang in Nanowissenschaften angeboten, Module im Bereich Toxikologie oder Risikofragen sucht man aber vergebens.
Ein Experte schlägt jetzt Alarm. Die Forschung müsse sich auch vermehrt mit den Risiken befassen. Einzelne Nanopartikel stehen im Verdacht, schwerwiegende Entzündungen bis hin zu Krebs in der Lunge auszulösen – ähnlich wie das mittlerweile verbotene Brandschutzmaterial Asbest. Ein grundlegendes Problem sei, dass die Abhängigkeit der Forschung von Geldern privatwirtschaftlicher Akteure – vor allem interessiert an möglichst schnell verwertbaren Produkten und nicht in erster Linie an Risikoforschung – zu gross ist.
Immerhin wird das Problemfeld auf politischer Ebene jetzt angegangen. Ein Vorstoss im Ständerat beauftragt den Bundesrat eine allfällige Deklarationspflicht für Produkte, die Nanopartikel beinhalten, zu prüfen. Diese besteht bis dato nicht.
Kommentare (0) anzeigenausblenden