Recycling: Grosses unausgeschöpftes Potenzial im Bausektor

19 Jun 2015
Die jährlich wieder verrwerteten mineralischen Baustoffe sind nur ein Viertel der zur Verfügung stehenen Menge. Die jährlich wieder verrwerteten mineralischen Baustoffe sind nur ein Viertel der zur Verfügung stehenen Menge.

Wer baut, braucht viel Material. Dabei gibt es viele Abfälle, die wieder verwertet werden könnten. Dazu müssen sie aber einerseits sortenrein separiert gesammelt und andererseits von Fachleuten qualifiziert und entsprechend behandelt werden. Dafür gibt es einen neuen Beruf.

Soll Bauschutt vorort separiert oder in grosstechnischen Anlagen getrennt werden? Das ist jeweils die Frage, die jeder Bauherr oder Architekt in einem Entsorgungskonzept vor Beginn eines Neubaus, besonders aber auch eines Rückbaus detailliert definieren muss. Für die Erarbeitung eines Entsorgungskonzepts ist es deshalb erforderlich, dass die im zu erstellenden oder bestehenden Bauwerk vorhandenen Konstruktionen, Bauteile und Baustoffe genau bekannt sind. Erst dann ist es möglich, dass die Arbeiten für einen geordneten Ablauf geplant werden können. Damit möglichst viele Materialien sortenrein getrennt und wieder verwertet werden können, müssen vorgängig sowohl die Abfallarten, Mengen, Phasen des Baus bzw. Rückbaus als auch die Entsorgungswege festgelegt werden. Dies bedingt nebst einer guten Organisation auch das gesonderte Behandeln von Sonderabfällen. Insbesondere bei Rückbauten sind Materialien wie zum Beispiel PCB-Fugen, Spritzasbest, PAK oder Schlackenböden aus der Bausubstanz sauber zu entfernen. Mit dem Mehrmuldenkonzept wird die Trennung auf der Baustelle ermöglicht.

Mit der Wiederverwertung von mineralischen Baustoffen hapert es in der Schweiz noch gewaltig. Es braucht ein Umdenken von Planern, Architekten und Bauherren und dies nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Die jährlich wieder eingesetzten mineralischen Baustoffe, rund 13 Millionen Tonnen, entsprechen nur einem Viertel der zur Verfügung stehenden Menge. Daher ist es notwendig, dass der Druck auf den Primärkiesabbau – der pro Jahr immerhin 42 Millionen Tonnen ausmacht – zunimmt, zurückhaltender abzubauen, damit die Recyclingbaustoffe im Hochbau vermehrt zum Einsatz kommen.

Qualifizierte Berufsleute gesucht

Im gesamten Recyclingsektor braucht es vermehrt Fachkräfte mit fundiertem Wissen. Die ausgebildeten Rohstoffaufbereiter mit eidgenössischem Fachausweis prägen ein neues Berufsbild.

Die Verbände und Firmen unterstützen die Weiterbildung zum Rohstoffaufbereiter sehr. Denn das neu erworbene Zusatzwissen ist eine Hilfe, um interne Prozesse besser zu verstehen und zu optimieren.
Sabine Krattiger, Geschäftsführerin Immark

Hausrückbauten oder ausrangierte Apparate, Maschinen oder Medizinalgeräte bestehen häufig aus Verbundmaterialien, die nicht so einfach zu definieren sind. Daher wird für die Rohstoffaufbereitung und die immer komplexer werdenden gesetzlichen Vorschriften eine gezielte Ausbildung verlangt. In Mischgutwerken, Bodenwaschanlagen, Elektroschrottbetrieben und in Recyclingunternehmen braucht es ausgebildete Personen, die mit ihrem Know-how in Materialkunde und mechanischer Verfahrenstechnik die Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen beherrschen.

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