Traubensaft aus der Stadt

Das Urban Farming auf dem Dach des Kehrichtheizkraftwerkes St. Gallen könnte Vorbild für weitere solche Projekte sein. Das Urban Farming auf dem Dach des Kehrichtheizkraftwerkes St. Gallen könnte Vorbild für weitere solche Projekte sein.

Auf dem Dach des Kehrichtheizkraftwerkes St. Gallen wird seit diesem Jahr Rebbau betrieben. Es ist ein Pilotprojekt, mit dem man der Natur etwas zurückgeben will.

 

Es ist ein schweizweit (bislang) einzigartiges Projekt: Auf dem Dach der neuen Anlieferungshalle des Kehrichtheizkraftwerkes (kurz KHK) St. Gallen wachsen neuerdings Trauben. Es ist ein Pilotprojekt im Bereich „Urban Farming“ – und dies erst noch in unmittelbarer Nähe der Kehrichtverbrennung. 160 Rebstöcke sind auf 52 längliche Töpfe verteilt; fünf Traubensorten werden verwendet – ausschliesslich solche, die widerstandsfähig und für den biologischen Anbau geeignet sind. Deshalb wurde, so verlautete der St. Galler Rebbaukommissär Markus Hardegger gegenüber SRF, dieses Jahr kein Pflanzenschutz benötigt. Auch in Zukunft wolle man mit natürlichen Mitteln statt mit Pestiziden arbeiten, so zum Beispiel mit Fenchelöl.

Eine Kreislaufwirtschaft

Die Reben sind wortwörtlich hauseigen, denn sie wurden unter anderem mit Deponiererde und Glasgranulat aus der Grünglassammlung eingepflanzt. Überdies beherbergt das 1‘600 m2 grosse Dach eine Orchideen- und Magerwiese. So wird die sonnenbeschienene Fläche sinnvoll genutzt und kann mit seinen über 150 Pflanzenarten zur Biodiversität in der Stadt St. Gallen beitragen. Zudem resultiert aus der Kombination zwischen den Reben und der Magerwiese eine Symbiose zwischen der Fauna und angelockten Insekten. So entsteht eine Kreislaufwirtschaft. Unserer Umwelt wurden Ressourcen entzogen und der entstandene Abfall muss verbrannt werden, aber:

Wir können mit dem Projekt der Natur etwas zurückgeben.

Marco Sonderegger, Unternehmensleiter Entsorgung St. Gallen

Umfassende Erneuerung

Das KHK St. Gallen wurde zwischen 2014 und 2017 umgebaut. Die Erneuerung der Logistikbauten und der Elektroinfrastruktur hatte zum Ziel, die Sicherheit, die Kundenfreundlichkeit sowie die Effizienz zu verbessern. Der CO2-Ausstoss wurde reduziert und gleichzeitig die Kapazität erhöht.

Das Kraftwerk behandelt jährlich ca. 75‘000 Tonnen Abfall von Haushalten, Industrie und Gewerbe aus über 40 Gemeinden. Die aus der Verbrennung gewonnene Energie wird als Fernwärme und als Strom an verschiedene St. Galler Abnehmer weitergeleitet - pro Jahr sind dies 65‘000 Megawattstunden.

Hauseigener Traubensaft

Letzte Woche wurde zum ersten Mal geerntet: 54 kg Trauben konnten gewonnen werden. Dies ergibt ungefähr 50 Flaschen Traubensaft. Ziel ist jedoch, einmal 200 Flaschen aus einer Ernte produzieren zu können. Betreut werden die Reben von den Mitarbeitern in ihrer Freizeit sowie weiteren Interessierten. Ist das Projekt erfolgreich, werden Besucher bei Besichtigungen den St. Galler Traubensaft degustieren können.  

 

 

Quellen und weitere Informationen:
Kehrichtheizkraftwerk St.Gallen 

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.