Alles Leben entstand im Wasser – und ist auch in allen Lebewesen enthalten. Beim Menschen spielt es für den Erhalt lebensnotwendiger Funktionen eine Schlüsselrolle und erfüllt eine Reihe von wichtigen Aufgaben. Zum einen ist es Baustein unserer Zellen, zum anderen Lösungs- und Transportmittel für Nährstoffe. Und schliesslich reguliert Wasser unseren Wärmehaushalt.
Virtuelles Wasser
Wasser ist jedoch nicht nur für den Organismus von essentieller Bedeutung, sondern auch für die menschliche Hygiene, die Landwirtschaft, die Wirtschaft sowie viele weitere Bereiche. Der durchschnittliche Wasserverbrauch der Schweizer liegt bei rund 130 Litern täglich. Der effektive Wasserverbrauch ist allerdings um ein Vielfaches höher – er liegt bei über 5000 Litern pro Tag. Erklärbar wird diese enorme Diskrepanz durch den Begriff des „virtuellen Wassers", auch „Water Footprint" genannt. Damit wird diejenige Menge an Wasser bezeichnet, welche für die Produktion eines spezifischen Gutes oder einer Dienstleistung in Anspruch genommen wird. Für die Produktion eines Kilo Getreides werden durchschnittlich 1000 bis 2000 Liter Wasser benötigt. Für die Herstellung eines Kilo Rindfleisches sogar 16'000 Liter Wasser. Um eine Tasse Kaffee herzustellen, benötigt man 140 Liter, die Produktion von 100 A4-Blättern verschlingt 1000 Liter.
Die Versorgung mit Trinkwasser ist eine der Schlüsselaufgaben des 21. Jahrhunderts.
Wasserknappheit als globale Herausforderung
Sauberes Trinkwasser ist für viele Menschen ärmerer Länder keine Selbstverständlichkeit: Sie waschen sich in kolibakterienverseuchten Seen oder Flüssen und kochen Tee mit Schmutzwasser. Jeder sechste Mensch hat heutzutage nicht genug sauberes Wasser zum Trinken – in Zukunft werden es aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums gar noch mehr sein. Zudem wird die kostbare Ressource Wasser immer knapper. Der fortschreitende Klimawandel, Umweltverschmutzung und Wasserverschwendung tragen dazu bei. Diese Entwicklung hat verheerende Folgen, was sich insbesondere während Dürreperioden offenbart.
Wasserversorgung - ein lukrativer Geschäftszweig
Dass der Versorgung mit Trinkwasser eine Schlüsselaufgabe zukommt, liegt auf der Hand. Das knappe Gut ist hart umkämpft und mit ihm lassen sich Milliarden verdienen: Seien es Staudammprojekte, Meerwasserentsalzungsanlagen, die Renovierung von alten Wasser- und Abwasserrohren bis hin zum weltweiten Transport von Mineralwasser und der höheren Effizienz der Wassernutzung in der industriellen Produktion – in all diesen Bereichen versuchen Unternehmen und multinationale Konzerne ihre Umsätze zu erzielen.
Die Schweiz als Wasserschloss Europas
Die Schweiz ist in der glücklichen Lage, über sehr viel Wasser zu verfügen - vom jährlichen Niederschlag wird nur 2 Prozent für die Trinkwasserversorgung genutzt. Weil Wasser im ewigen Kreislauf bleibt ist es wichtig, unser Wasser in der Qualität möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die sparsame Dosierung von Waschmittel, Seifen, Duschmitteln, Chemikalien und die sachgerechte Entsorgung von Medikamenten etc. sind essentiell für die Wasserqualität. Nur so ist gewährleistet, dass auch zukünftige Generationen weiterhin von unserem (sauberen) Wasserreichtum profitieren können.
Weiterführende Informationen
Konzept des virtuellen Wasser - umweltnetz-schweiz
Umfassende Informationen rund um das Thema Trinwasser
Wasser und Gesundheit - Bundesamt für Umwelt
Wasser - Wikipedia Eintrag
Viva con Agua -Trinkwasserinitiative
Dokumentarfilm "Bottled Life - Nestlés Geschäfte mit dem Wasser"
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