Recycling - vom Abfall zum Wertstoff

02 Okt 2012
Insbesondere das Potenzial des Recycling von Siloballen-Plastik ist noch immens. Insbesondere das Potenzial des Recycling von Siloballen-Plastik ist noch immens.

Unser Abfall steckt voller Wertstoffe. Viele werden separat gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt, viele aber lediglich verbrannt. In der Kehricht-Verbrennungsanlage produzieren sie zwar Wärme, aber ihr Wert als Rohstoff geht verloren. Deshalb braucht es neue innovative Wege, diese in den Kreislauf zurückzuführen.

Unsere Überflussgesellschaft ist zur Wegwerfgesellschaft geworden; unglaublich, was sich im Abfall alles findet. Nicht nur, dass ein Drittel der eingekauften Nahrungsmittel weggeworfen werden, muss sehr nachdenklich stimmen, sondern generell die Tatsache, dass noch brauchbare Materialien, intakte Gegenstände und neuwertige Einrichtungen achtlos auf dem Müll landen.

Sicher gibt es mittlerweile Separatsammlungen, mit denen Glas- und PET-Flaschen, Papier und Karton, Batterien und Textilien, Büchsen / Dosen, Altmetall und Sperrgut, Altöl und Chemikalien / Medikamente sowie Grüngut fachgerecht entsorgt werden können und wir uns damit gerne als Sammel-Weltmeister loben, aber wie steht es mit dem restlichen „Abfall“?
Was geschieht beispielsweise mit dem vielen Plastik (mit unseren Einkaufstüten ebenso wie mit den landwirtschaftlichen Ballen-Folien), mit Getränkekartons und Hohlgebinden, mit Styropor? Davon fallen grosse Mengen an, die als Restmüll in den Kehrichtverbrennungsanlagen verfeuert werden. Ist dies aber der vernünftige Weg? Wäre es nicht sinnvoller, diese Wertstoffe - insbesondere in einem Land ohne Rohstoffe - ebenfalls auszusortieren und der Wiederverwertung zuzuführen?

Sicher gilt es dabei Widerstände der Kehrichtverbrenner zu überwinden, und bestimmt braucht es einen nicht unerheblichen Aufwand, diese Stoffe separat einzusammeln. Einerseits dürfte dazu die Bereitschaft der Konsumenten begrenzt sein, weitere Materialien auszusortieren. Andererseits stellt sich die Frage, ob dazu nicht industrielle Sortiertechnologien mechanischer oder elektronischer Art einzusetzen wären.

Anlässlich des zweitägigen Symposiums „Fortschritt erleben“ der ostschweizer Umwelttechnik-Firma Borema wurde kürzlich den Grenzen der Separatsammlungen ebenso nachgespürt wie mögliche technische Lösungen erörtert. Dass dazu Maschinen und Systeme existieren und funktionieren, wurde an einer umfangreichen Ausstellung demonstriert. Dabei handelt es sich sowohl um Pressen, Zerkleinerer (zB. PET-Perforation, -Plätter), Sortieranlagen und Trenner (zB. Labelsorter, Metallabscheider) als auch um dafür benötigte Transportsysteme.

Fortschritt besteht im Wesentlichen darin,
fortschreiten zu wollen…..
der grösste Feind darin ist nicht der Irrtum,
sondern die Trägheit!

Henry Thomas Buckle


Borema (www.borema.ch) baut vor allem Maschinen, die für die weitere Gewinnung von Rohstoffen aus dem Restmüll benötigt werden. Es gilt dabei, innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um für komplexe Aufgabenstellungen optimale Wege zu finden. Künftige Verarbeitungsprozesse müssen letztlich ökologisch und ökonomisch dauerhaft sein. Als Beispiel sei die Entwicklung und der Bau einer Verdichtungsanlage für gebrauchte Ölfilter angeführt, wodurch Altöl als Ersatzbrennstoff für die Zement- und hochwertiger Stahlschrott für die Stahlindustrie gewonnen werden können.

Mit der 2014 in Kraft tretenden überarbeiteten Technischen Verordnung Abfall (TVA) wird das Ziel gesetzt, 2/3 der Stoffe dem Recycling zuzuführen. Damit sollen die Kreisläufe geschlossen, Rohstoffe gesichert und CO2-Emissionen reduziert werden. Der „cradle-to-cradle“- („von der Wiege zur Wiege“)- Ansatz würde diesem Ziel auch Rechnung tragen, da dann nur Materialien geschaffen würden, die restlos wiederverwertet werden können. 

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