Europäische Woche zur Abfallvermeidung

19 Nov 2012

Diese Woche wird in Europa zum vierten Mal die Woche zur Abfallvermeidung durchgeführt. Im Rahmen der Aktionswoche wurden letztes Jahr in 30 europäischen Ländern über 7000 Projekte zur Abfallreduktion lanciert.

 Pro Jahr gehen weltweit, entlang der gesamten Wertschöpfungskette, 1,3 Milliarden Tonnen oder rund ein Drittel aller Nahrungsmittel verloren (siehe FAO-Studie „Global Food Losses and Food Waste“). Dabei unterscheiden sich die Industrieländer kaum von den Entwicklungsländern. In den Letzteren kommt es zu grossen Verlusten direkt nach der Ernte, in der Lagerung und Produktion, während der Konsument kaum etwas wegwirft. In Europa und Nordamerika gehen hingegen über 40 Prozent der Lebensmittel im Handel und beim Konsumenten verloren – und zwar hauptsächlich durch das Wegwerfen von geniessbaren Lebensmitteln (siehe Beitrag vom 16.10.2012).

Pro Jahr gehen gemäss FAO weltweit 1,3 Milliarden Tonnen oder rund ein Drittel aller Nahrungsmittel verloren.

Laut der Untersuchung "Preparatory study on food waste across EU 27" sind in der EU über 40 Prozent der Lebensmittelabfälle auf die privaten Haushalte zurückzuführen. Die Hersteller sind für weitere 40 Prozent, die Gastronomie für vierzehn und die Einzelhändler für fünf Prozent des Mülls verantwortlich.

Um die Gewohnheiten der Bürger positiv zu beeinflussen, hat die Europäische Kommission vor vier Jahren die „European Week for Waste Reduction“ lanciert. Die Woche gründet auf zahlreichen Aktionen von Organisationen, Unternehmen, öffentlichen Institutionen und Behörden, die zur Abfallreduktion beitragen möchten. Sie sind aufgefordert ein Projekt zu abfallsenkenden Massnahmen in der Produktion und im Konsum, zur Produktlebensdauer, zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit oder zur Vermeidung der Entstehung von Abfall zu initiieren. Im letzten Jahr war die Veranstaltung mit 7035 Projekten ein grosser Erfolg. Am Ende der Woche werden jeweils die herausragenden Projekte ausgezeichnet.

Welttoilettentag

Passend zur europäischen Woche zur Abfallvermeidung findet heute auch der Welttoilettentag statt, der sich mit der Problematik um die Entsorgung menschlicher Sekrete auseinandersetzt. Der für uns einfache und unkomplizierte Gang zur Toilette ist für viele Menschen rund um den Globus ein grosses Problem: rund 2,5 Milliarden haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen und fast die Hälfte davon verrichtet das „private Geschäft“ unter freiem Himmel. Die mangelnden hygienischen Bedingungen führen zu schweren Gesundheits-, sowie Umweltproblemen. Latrinen und Sickergruben, wie Entwicklungsländer sie heute verwenden, belasten bei zunehmender Bevölkerungsdichte das Grundwasser immer stärker und werden zum hygienischen Problem. Der Welttoilettentag will auf dieses Tabuthema aufmerksam machen und zur Verbesserung der sanitären Versorgung weltweit beitragen.

Der jährliche Aktionstag wurde 2001 vom singapurischen Unternehmer Jack Sim begründet, der über den schlechten Zustand der öffentlichen Toiletten in seinem Land auf die Situation weltweit aufmerksam wurde. Mittlerweile wurde die Problematik als UN-Millenniumsziel angenommen, um den Anteil der Weltbevölkerung ohne Zugang zu Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung bis 2015 zu halbieren. Im Rahmen des Thementags werden jedes Jahr um die fünfzig Projekte zur Bildungsarbeit, Hygieneaufklärung oder dem Bau von Sanitäranlagen durchgeführt.

Wichtig ist dabei, dass die neuen Systeme innovativ und nachhaltig funktionieren. Die konventionellen Abwassersysteme der Industriestaaten können nicht einfach auf die betroffenen Regionen (mehrheitlich in Asien und Afrika) übertragen werden, da sie teure Infrastrukturen und sehr viel Wasser benötigen. Deshalb soll vermehrt in nachhaltige, wassersparende Systeme, wie zum Beispiel Kompost- oder Trockentoiletten, investiert werden. Projekte dieser Art waren beispielsweise in Indien, Sri Lanka und in den Philippinen erfolgreich. Selbst in den Industriestaaten werden Lösungen erprobt, die den hohen Investitions- und technischen Infrastrukturbedarf zu reduzieren versuchen. Mit Pflanzenklärbecken werden diesbezüglich bereits gute Erfolge erzielt.

Interessante Links:

Woche zur Abfallvermeidung:
Europäische Woche zur Abfallvermeidung
FAO-Studie „Global Food Losses and Food Waste“ (2011)

Welttoilettentag:
World Toilet Organization
German Toilet Organization

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