Der Hochsommer zieht sich dieses Jahr bis in den September. In vielen Regionen der Schweiz wurden in den letzten Tagen um die 30 Grad gemessen.
Klima - eine Menschheitsgeschichte
Peter Frankopan führt Klima- und Menschheitsgeschichte in einem monumentalen Werk zusammen. Die Lektionen der Vergangenheit, die er uns damit offenlegt, lassen sich konstruktiv in die Gegenwart einfügen: Auch wenn er nicht darauf wetten würde, dass wir sie denn beherzigen.
Weltweit herrschen überdurchschnittliche Temperaturen. Trotzdem liest man weiterhin fadenscheinige Argumente, welche die Wichtigkeit des Klimaschutzes herunterspielen.
In der Nachhaltigkeit des Flugverkehrs gibt es Luft nach oben. Bis im Jahr 2050 will man klimaneutral sein. Die Dekarbonisierungsbemühungen befinden sich zwar erst in den Anfängen und die Ziele sind durchaus ehrgeizig, jedoch scheint es an Ideen und Technologien nicht zu mangeln.
Mit der Klimaerwärmung werden besonders die Städte immer heisser. Die Begrünung von Dächern, Fassaden und Terrassen unterstützt die Abkühlung und verbessert mit der Aufnahme von CO2 und anderen schädlichen Stoffen gleichzeitig das Mikroklima.
Am 18. Juni wird in einer eidgenössischen Volksabstimmung über das Klima- und Innovationsgesetz abgestimmt. Die Fronten sind verhärtet: Es geht um die Wirtschaft, innovative Technologien und nicht zuletzt die Zukunft unseres Landes.
Brände werden mit dem uns stetig begleitenden Klimawandel immer häufiger und nehmen immer zerstörerische Züge an. Eigentlich sind die Flammen aber in vielen Ökosystemen erforderlich, um mosaikartige Lebensräume zu bilden und die Artenvielfalt zu erhöhen.
Fakten:
In der Schweiz stehen an Weihnachten jährlich rund 1.5 Millionen Tannenbäume in Haushalten, Firmenlounges oder vor Gebäuden. Die geschmückten Weihachtsklassiker kommen in verschiedenen Formen daher: Es gibt Bäume aus der Schweiz, aus dem Ausland, aus Plastik oder im Topf. Welcher davon am nachhaltigsten ist, kommt auf die Zucht und die Gebrauchsdauer an.
Die Ökobilanz eines Weihnachtsbaumes setzt sich zusammen aus der Produktion (also der Zucht), dem Transport, dem Gebrauch und der Entsorgung.
CO2-Fussabdruck von verschiedenen Bäumen:
- Zuchtbaum aus der Schweiz ohne Dünger und Pestizide: 0.7kg CO2
- Zuchtbaum aus der Schweiz mit wenig Dünger und Pestiziden: 2.7kg
- Zuchtbaum aus dem Ausland mit viel Dünger und Pestiziden: 5kg
- Mietbaum im Topf aus der Schweiz (nach einer Gebrauchsdauer von 5 Jahren): 4.2kg
- Plastikbaum aus China (nach einer Gebrauchsdauer von 5 Jahren): 5.8kg
Gesamt-Umweltbelastung in Punkten von verschiedenen Bäumen:
- Zuchtbaum aus der Schweiz ohne Dünger und Pestizide: 4‘800
- Zuchtbaum aus der Schweiz mit wenig Dünger und Pestiziden: 28‘100
- Zuchtbaum aus dem Ausland mit viel Dünger und Pestiziden: 43‘000
- Mietbaum im Topf aus der Schweiz (nach einer Gebrauchsdauer von 5 Jahren): 12‘600
- Plastikbaum aus China (nach einer Gebrauchsdauer von 5 Jahren): 7‘600
Umweltbelastungspunkte:
Umweltbelastungspunkte sind ein mögliches Verfahren, die Ökobilanz eines Produktes darzustellen. Dafür ermitteln Wissenschaftler zunächst, welche Stoff- und Energieströme im gesamten Lebenszyklus eines Produktes, einer Leistung oder Verhaltensweise entstehen. Aus den Daten schätzen die Forscherinnen die Auswirkungen auf das Klima, die Biodiversität, unsere Gesundheit und andere Faktoren ab. Umweltbelastungspunkte sind die Summe aus den Mengen der verschiedenen Umweltbelastungen, multipliziert nach ihrem jeweiligem Ökofaktor, der sich zusammensetzt aus einer Charakterisierung, Gewichtung und Normierung der jeweiligen Umweltbelastung. Dabei gilt: Je höher der Ökofaktor, desto schlimmer ist die Umweltbelastung.
Zum Vergleich: 300g Brot werden mit 1000 Umweltbelastungspunkten bewertet.
Der Einsatz von Dünger und Pestiziden fällt sowohl bei dem CO2-Fussabdruck und der Umweltbelastung schwer ins Gewicht. Die Transportwege vom Hersteller zum Verkäufer hingegen sind bei allen Tannenbäumen vernachlässigbar, da viele Bäume miteinander in Lastern befördert werden. Was die Bilanz eines Schweizer Baums ohne Dünger- und Pestizid-Einsatz verschlechtern könnte, sind lange Autostrecken vom Verkäufer zum Haushalt (im Beispiel noch nicht enthalten).
Folgerungen:
Die nachhaltigste Variante, sein Wohnzimmer mit Grünmaterial zu dekorieren, ist der Kauf eines Weihnachtsbaums aus Schweizer Zucht mit möglichst wenig Dünger- und Pestizid-Einsatz.
Durch kurze Anfahrtswege zum Verkäufer (am Besten im selben Dorf und zu Fuss) und zusätzlichen Biolabels können wir die Ökobilanz sogar noch verbessern. Beim Plastikbaum und dem Weihnachtsbaum im Topf beeinflusst eine möglichst lange Verwendung die Bilanz positiv.
Die konkrete Ökobilanz des eigenen Weihnachtsbaums kann man auf der Seite von ESU-Services berechnen.
Quellen und weitere Informationen:
Migros: Tannenbäume und ihre Ökobilanz
SRF: Christbäume: Dünger und Pestizide belasten die Ökobilanz
Utopia: Umweltbelastungspunkte: So funktioniert die Methode
Fakten:
Solarstrom ist aus Sonnenlicht gewonnene elektrische Energie. Er gehört zu den erneuerbaren Energieformen und gilt somit als Energiequelle der Zukunft. In der Schweiz gewinnen Solaranlagen auf Gebäuden immer mehr an Bedeutung, das bestehende Potenzial wird jedoch noch längst nicht voll ausgeschöpft.
Eine Studie des Bundesamtes für Energie von 2019 zeigt das ausschöpfbare Potenzial von Solarenergie auf.
Ausschöpfbares Potenzial:
Es werden nur grössere zusammenhängende Flächen mit einer sinnvoll nutzbaren Einstrahlung berücksichtigt. Das technische Potenzial würde deutlich höher ausfallen, wird jedoch mangels Umsetzungsmöglichkeiten ausser Acht gelassen.
Jährlich könnten mit heutiger Technologie von Schweizer Gebäuden 67 Milliarden Kilowattstunden (=67 Terawattstunden) Solarstrom produziert werden. Rund 50 TWh würden dann von Dächern, weitere 17 TWh Solarstrom von Fassaden stammen. Das Fassadenpotenzial ist von besonderem Interesse, da durch die senkrechte Position die Wintererträge steigen.
Tool zur Berechnung:
Das Bundesamt für Energie BFE, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz und das Bundesamt für Landestopografie swisstopo entwickelten gemeinsam ein Tool, das es erlaubt, das Solarpotenzial des eigenen Hauses zu berechnen. Dabei wird unterschieden zwischen Dach- und Fassadenpotenzial.
Der momentane Stromverbrauch der Schweiz liegt bei gut 65 TWh im Jahr. Mit dem errechneten Solarstrom-Potenzial auf Schweizer Gebäuden allein könnte man somit 110% des Stromverbrauchs der Schweiz abdecken.
In der Studie neu berechnet wurde das Potenzial von Parkplatzüberdachungen, Strassenflächen und nutzbarer Flächen im Alpenraum. Sie könnten zusätzliche 15 TWh Solarstrom produzieren.
Folgerungen:
Das ausschöpfbare Potenzial an Solarstrom beläuft sich in der Schweiz auf 82 TWh pro Jahr. Zusammen mit der Wasserkraft (35 TWh) und anderen erneuerbaren Energien könnte man eine vollständig Nachhaltige Energieversorgung der Schweiz bis 2050 sicherstellen. Um dies zu bewerkstelligen bedarf es allerdings einer Verfünffachung des jährlichen Zubaus von Photovoltaik-Anlagen.
Um die Energiewende in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaabkommen bis 2050 zu schaffen, braucht es noch einige Bemühungen. Wie das Solarpotenzial aber zeigt, ist es durchaus machbar.
Quellen und weitere Informationen:
SwissSolar: BFE-Studie: Schweizer Solarpotenzial grösser als benötigt
Energeia: Gebäudefassaden haben Potenzial
Kleinste Partikel fliegen in der Luft um uns herum. Für das menschliche Auge sind sie nicht wahrnehmbar, sie können dennoch grosse negative Auswirkungen haben. Sowohl für die Gesundheit als auch für das Klima ist Feinstaub enorm schädlich.