Die Wilderei und der Handel mit bedrohten Arten haben im Verlauf der letzten Jahre weltweit ein beunruhigendes Maß angenommen. Die Bemühungen des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES den Handel durch verschärfte Bestimmungen und Kontrollen einzuschränken sind bisher weitgehend gescheitert. Erstmals seit vielen Jahren seien die Ergebnisse der diesjährigen Konferenz, passend zum 40. Geburtstag, in vielerlei Hinsicht positiv, betont Volker Homes, Artenschutzexperte des WWF Deutschland.
So wurde nach unzähligen misslungenen Versuchen endlich der Schutz von fünf kommerziell wichtigen Haiarten erreicht – trotz des großen Widerstandes von Japan und China. Dort landen Schätzungen zufolge jährlich die Flossen von über 100 Millionen Haifischen als begehrte Delikatesse auf den Tellern. In der Regel wird die Flosse den Haien bei lebendigem Leib abgeschnitten; das sterbende Tier wird anschließend zurück ins Meer geworfen. Die bei den Haifängern beliebte Heringshaie, drei Hammerhaiarten, der Weißspitzen-Hochseehai sowie der Mantarochen erhalten nun dank der breit angelegten Unterstützung von Südamerika und Europa die gleichen Schutzbestimmungen wie z.B. der weiße Hai. Sie dürfen nur noch in Regionen gejagt werden, wo ihre Populationen nachweislich stabil sind. Ein komplettes Handelsverbot wird es aber weiterhin nicht geben. Die betroffenen Staaten haben nun eineinhalb Jahre Zeit, um die neuen Bestimmungen umzusetzen. Danach wird sich herausstellen, inwieweit diese tatsächlich eingehalten werden – denn der lukrative illegale Handel mit verschiedensten Tieren boomt wie selten.
Gelbe Karte für ungenügenden Nashorn- und Elefantenschutz – dem Strom von illegalen Hörnern und Elfenbein aus Afrika wird damit hoffentlich ein Riegel vorgeschoben.
Volker Homes, Leiter Artenschutz WWF
Dies zeigt z.B. die illegale, kriminell organisierte Elefanten- und Nashornjagd in Afrika und Südostasien, die zunehmend außer Kontrolle gerät (siehe Umweltnetz Beitrag „Horn- und Elfenbeinhandel", 28.11.2012). Obwohl afrikanische Herkunftsländer wie Kenia und Tansania sowie asiatische Transitions- und Abnehmerstaaten wie Vietnam, Thailand und China in Bangkok vermehrt dazu aufgerufen wurden, stärker gegen den illegalen Handel vorzugehen, konnten keine direkten Sanktionen durchgesetzt werden. Stattdessen beklagte China, den Handel nur schwer kontrollieren zu können und gab halbherzige Versprechen für zukünftige Bemühen ab.
Auch der Eisbär ist weiterhin nicht vor der Jagd geschützt, obwohl ihm das arktische Eis bereits sprichwörtlich unter den Füssen wegschmilzt. Ironischerweise waren es die USA – einer der grössten Co2-Emittenten weltweit – die ein Verbot der Eisbärjagd forderten. Bessere Nachrichten gibt es unter anderem für rund 50 Schildkrötenarten, die Manati-Seekuh und den Grüngecko, ein sehr beliebtes exotisches Haustier. Diese Tiere werden – teilweise durch ein komplettes Handelsverbot – besser geschützt.
Die CITES-Konferenz hat also seit langem wieder einige konkrete Ergebnisse zu einem besseren Schutz der Tiere vorzuweisen. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit die Beschlüsse nun auch wirklich in Tatsachen umgesetzt werden...
Weiterführende Informationen/Quellen:
Infoseite über das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES.
WWF Deutschland
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