Viele tausende Welpen werden von dubiosen Züchtern in Massen produziert. Schlecht ernährt und, viel zu früh von ihren Müttern getrennt, werden sie dann quer durch Europa transportiert. Meist sind sie nicht geimpft, und ihre Papiere und Herkunftsangaben wurden gefälscht. Die jungen Hunde aus Osteuropa können auch an gefährlichen Krankheiten wie Tollwut, chronischen Infektionen und Parasiten leiden. Wenn die betrogenen Hundekäufer feststellen, dass ihr Hund krank ist, ist es oft schon zu spät. Trotz hoher Behandlungskosten sterben viele Tiere oder müssen vom Tierarzt eingeschläfert werden.
Der Gerichtsprozess in Luxenburg zeigt, dass mafiaähnliche Strukturen in den illegalen Welpenhandel involviert sind: Der angeklagte Hundehändler wurde bereits 2008 wegen Dokumentenfälschung und unerlaubter Ausübung des Tierarztberufs gerichtlich verurteilt. Obwohl ihm auch die Ermächtigung für den Handel mit Hunden entzogen wurde, liess er sich nicht davon abhalten. Jahrelang schmuggelte er viel zu junge und kranke Welpen von Tschechien nach Luxemburg und verkaufte die Tiere mit gefälschten Papieren an ahnungslose Interessenten. Der Fall aus Luxemburg ist kein Einzelfall; auch in der Schweiz hat der illegale Handel mit Hundewelpen, die aus dem Ausland stammen, in den letzten Jahren stark zugenommen. Eine Statistik der Schweizer Hunde-Datenbank ANIS belegt, dass 43,9 Prozent der 2012 in der Schweiz neu registrierten Hunde aus dem Ausland kommen. Dies bedeutet einen Anstieg der importierten Hunde von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Seit dem 1. April dieses Jahres dürfen in der Schweiz Hunde nicht mehr aus dem Kofferraum auf offener Strasse verkauft werden. An diesem Tag trat das Tierseuchengesetz in Kraft, das die Schweizer Bevölkerung am 25. November 2012 per Volksentscheid angenommen hat. Die Kantone haben die Möglichkeit, gegen Parkplatzverkäufe von Hunden vorzugehen und Bussen bis zu 5'000 Franken zu verhängen. „Dies ist ein erster wichtiger Schritt im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel“, freut sich Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN Schweiz. Trotz des neuen Gesetzes geht das Geschäft mit den kranken Welpen aber weiter. „Die Hundemafia wird Mittel und Wege finden, die Welpen weiter zu verkaufen“, ist Abplanalp überzeugt. Damit die Massenproduktion von Hunden nicht gefördert wird, sollten Welpen nicht übers Internet gekauft werden. Beim Kauf eines Rassenhundes aus einer Zucht sollte auf einen seriösen Züchter geachtet werden. Ausserdem warten in Tierheimen hunderte Hunde auf ein neues Zuhause.„Pro Woche werden rund 400 Hunde in die Schweiz importiert“ Julika Fitzi (Präsidentin der Schweizer Tierärzte)
Weitere Links:
Petition „Stoppt die Welpendealer“ von VIER PFOTEN
Kommentare (1) anzeigenausblenden
Für solche Hunde ist ein auch noch so günstiger Kaufpreis niemals gerechtfertigt. Die Erfahrung zeigt, dass unter Umständen die Behandlungskosten solcher Welpen ein Vielfaches dessen betragen können, was ein "teurer" Welpe bei einem seriösen Züchter kostet. Zudem sind in der Regel die Papiere zum Hund gefälscht.
Sollten Sie solch einen Welpen kaufen, unterstützen Sie die grausame Ausnützung der Mutterhündin als lebende Gebärmaschine, eingepfercht im Gitterverschlag, meistens in ihren eigenen Exkrementen liegend und von Schmerzen gekennzeichnet. Es gibt jedoch Plattformen wie z.B. https://trovas.ch/?title=hund welche die Hundeanbieter einmalig überprüfen. Ich als Tierschützerin empfehle, Hunde und insb. Welpen wenn, dann nur auf Inserateseiten zu kaufen, wenn die Verkäufer geprüft wurden.