Ratgeber: Vögel füttern im Winter

28 Nov 2013

Der Winter ist eine harte Zeit für Tiere. Diejenigen Vogelarten, die hier überwintern, sind jedoch gut an die Lebensbedingungen in unseren Breitengraden angepasst. Möchte man sie trotzdem bei der Nahrungssuche unterstützen, sind einige wichtige Punkte zu beachten.

Von der Fütterung profitieren vor allem die häufigsten Brut- und Gastvögel. Gefährdete Arten werden kaum unterstützt. Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist es deshalb sehr wichtig, vielfältige Naturräume und Landschaften zu fördern. Einen Beitrag zum Erhalt von seltenen Vögeln kann man zum Beispiel  leisten, indem man seinen Garten naturnah gestaltet. Durch die Winterfütterung der häufigen Vogelarten schadet man aber auch nicht. Ausserdem fasziniert der Anblick der Vögel Gross und Klein, und gerade Kinder können so für Umwelt- und Naturschutz sensibilisiert werden.

Gefüttert werden sollte nur bei Dauerfrost, Eisregen oder anhaltend geschlossener Schneedecke. Wichtig ist eine massvolle Fütterung. Der Futterplatz sollte sich an einem übersichtlichen Ort mit Rückzugsmöglichkeiten (Baum, Busch) befinden. Der Umkreis von zwei Metern sollte überschaubar sein, damit Katzen den Vögeln nicht  auflauern können.

„Eine sachgemässe Fütterung erreicht zwar nur eine geringe Zahl von Vogelarten, doch sie schadet auch nicht. Zudem bieten Futterstellen eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten und ermöglichen somit schöne Naturerlebnisse.“
Schweizerische Vogelwarte Sempach

Das Futter sollte naturnah und qualitativ einwandfrei sein. Aus ökologischer Sicht ist es besser, wenn keine Produkte aus Kokosfett oder Palmöl verwendet werden. Getreide mögen nur Tauben und Spatzen, daher sind Mischungen mit einem hohen Anteil an Sonnenblumenkernen und Hanfsamen zu empfehlen. Vor allem Körnerfresser mit dicken, kräftigen Schnäbeln wie Finken und Spatzen bevorzugen diese. Weich- und Insektenfresser wie Amsel, Rotkehlchen und Star mögen Haferflocken, Rosinen, Früchte, Nüsse, Fett oder Quark. Zugvögel kommen selten an das Futterbrett, Ihnen hilft es, wenn Komposthaufen zugänglich sind. Ausserdem kann unter Bäumen und Sträuchern der  Schnee entfernt und Haferflocken, Rosinen oder alte Äpfel ausgelegt werden. Futtermischungen mit Ambrosia-Samen sind unbedingt zu vermeiden.

Das Futter sollte täglich frisch angeboten werden, morgens möglichst vor Sonnenaufgang und bei Bedarf am Nachmittag etwa zwei Stunden vor der Dämmerung. Um die Gefahr von Krankheiten zu vermeiden, muss das Futter trocken gehalten und vor Schmutz und Kot geschützt werden. Trinkgelegenheiten sind nur sinnvoll, wenn das Wasser mindestens einmal täglich gewechselt wird oder stets fliesst.

Von einer Fütterung von Stadttauben und Wasservögeln wird grundsätzliche abgeraten. Kranke oder verletzte Vögel gehören in die Hände von Fachleuten, sie sollten in eine Pflegestation gebracht werden.

Die Vogelfütterung kann direkte Auswirkungen auf die Gewohnheiten der Vögel haben. Einige Arten ändern ihr Zugverhalten und so ihre Lebensweise, wenn sie plötzlich auch im Winter genügend Nahrung finden. Dies wird primär allerdings gesteuert durch die Auswirkungen des Klimawandels. Insbesondere bisher als Teilzieher bekannte Arten bleiben vermehrt in unseren Gefilden und nehmen die Strapazen eines langen Vogelzugs nicht mehr auf sich.

Weiterführende Informationen:
http://www.vogelwarte.ch/voegel-fuettern-im-winter.html

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail [email protected]

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.